Beim Gruppenpuzzle wird das gleiche Thema an mehrere Gruppen verteilt. Das Thema ist in Unterthemen aufgeteilt, sodass jedes Gruppenmitglied zunächst eines dieser Unterthemen bearbeitet. Danach teilen sich die ursprünglichen Gruppen und die jeweiligen Expert*innen für ein Unterthema treffen sich in einer Expertisegruppe. Dort tauschen sie sich über die Unterthemen aus. Das aus den Expertisegruppen mitgenommene Wissen wird in die ursprüngliche Gruppe zurückgetragen.
Ziel der Methode
Die Methode Gruppenpuzzle soll sicherstellen, dass sich jede*r Teilnehmende in einem Seminar mit einem Thema beschäftigt. Die Erarbeitung in kleineren Gruppen und die „Ernennung“ von Expert*innen für die Unterthemen lockert die Atmosphäre in einem Seminar auf. In den unterschiedlichen Konstellationen lernen die Teilnehmenden mehr Mitstudierende kennen, als dies in klassischen Seminarraum-Settings der Fall ist. Der Austausch mit den anderen Expert*innen schärft die eigene Sichtweise auf ein Unterthema und minimiert Schwierigkeiten beim Verständnis. Außerdem ist jede*r in der Ursprungsgruppe als ein Teil des Teams für das Gelingen der Erarbeitung des Gesamtthemas mitverantwortlich.
Der Ablauf
Zunächst wird die Gesamtgruppe des Seminars in kleinere Gruppen von 4-6 Personen aufgeteilt. Diese Gruppen erhalten ein Thema, das in Unterthemen aufgeteilt worden ist. Jede Person in den Gruppen erhält ein eigenes Unterthema. Die Anzahl der Unterthemen sollte also der Anzahl der Personen in einer Gruppe entsprechen. Ebenso sollten die Gruppen die gleiche Anzahl an Mitgliedern haben.
In jeder ursprünglichen Gruppe beschäftigen sich die Expert*innen zunächst einzeln mit ihren Unterthemen. Danach treffen sie mit den anderen Expert*innen in einer neu gebildeten Gruppe zusammen. Dort tauschen sie sich über ihr Unterthema aus und diskutieren verschiedene Aspekte, Meinungen oder Sichtweisen. So können sie ihr Wissen über das Unterthema festigen.
Mit dem Wissen aus den Expertisegruppen kehren sie in ihre ursprüngliche Gruppe zurück. Dort werden die unterschiedlichen Unterthemen zum Gesamtthema zusammengefügt, sodass jede Gruppe nun umfassend über das Thema informiert ist. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass unterschiedliche Sichtweisen mit eingeflossen sind.
Eventuell kann an die letzte Phase noch eine Plenumsrunde angeschlossen werden, in der z.B. offengebliebene Fragen diskutiert werden.
Was brauche ich dafür?
Die Methode Gruppenpuzzle eignet sich für Gruppen ab 9 Personen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die gleichgroßen Gruppen aus 4-6 Personen bestehen sollten. Dementsprechend sollte die Methode für Themen gewählt werden, die sich in 4-6 Unterthemen oder Abschnitte aufteilen lassen. Gegebenenfalls sollten für die Themen Handouts (Arbeitsblätter, Textausschnitte o. ä.) vorbereitet werden. Sonstiges Material wird in der Regel nicht benötigt.
In Präsenzseminaren ist es ideal, wenn der Raum für eine solche Gruppenphase vorbereitet wird. Dabei eignen sich Tischinseln, die zunächst von den ursprünglichen Gruppen und dann von den Expertisegruppen genutzt werden.
Das Szenario lässt sich auch in Online-Meetings umsetzen und ist detailliert im Adobe Connect Wiki auf der Seite „Gruppenpuzzle“ beschrieben. Dort können auch Tipps zur konkreten Umsetzung in Connect gefunden werden.
Update [23.9.2019]: Nach einigen Tests können wir folgenden Ablauf für die Vorbereitung (also noch ohne Teilnehmende) von Gruppenpuzzlen in Connect empfehlen:
- Im Hauptmeeting Layout für die ersten Gruppenräume inklusive Freigaben (z. B. Whiteboard) erstellen.
- Arbeitsgruppensitzung starten.
- Layouts in den Arbeitsgruppen anpassen, falls nötig.
- Arbeitsgruppensitzung beenden.
- Im Hauptmeeting Layout für die zweiten Gruppenräume erstellen. Freigaben aus den ersten Räume sollen noch nicht enthalten sein, da Änderungen auf diese Weise nicht übernommen werden. Stattdessen wird für jede Arbeitsgruppen eine Kopie des Originalzustands der Freigaben angelegt. Spätere Änderungen durch die Teilnehmenden wären dann also nicht sichtbar.
- Arbeitsgruppensitzung starten.
- In jedem der zweiten Gruppenräume müssen die Freigaben aus den ersten Räumen eingefügt werden. In der Titelleiste der Freigabe-Pods steht dann auch „Arbeitsgruppen 1“ usw.
- Arbeitsgruppensitzung beenden.
Soweit zur Vorbereitung. Im Meeting selbst kann dann die erste Gruppenphase in den ersten Gruppenräumen stattfinden. Danach findet die zweite Phase in den zweiten Räumen statt und die Ergebnisse sind übernommen worden. Änderungen können in den zweiten Gruppenräumen keine vorgenommen werden. Auch nicht vom Veranstalter.