Die Ellipse im Gebäude 3 war gut besucht und das Interesse an den Aktivitäten im Förderprogramm „Innovative Lehre“ – Call Digitalisierung war groß. Am 13.6. kamen ca. 80 Teilnehmende zusammen, um sich über die einzelnen Projekte zu informieren. 13 der geförderten Projekte wurden in Kurzvorträgen vorgestellt und konnten an Ständen genauer besichtigt werden. Wir geben einen Überblick über die Projekte und fassen die Diskussion zusammen, die sich an die Vorstellung anschloss.
Um sich die einzelnen Projekte im Detail anzuschauen, klicken oder tippen Sie bitte auf die Überschriften.
Prof. Dr. Jürgen Nagel und Henrik Lührs
In der Geschichtswissenschaft spielen Karten eine große Rolle. Ziel des Projekts ist es, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, Karten auf verschiedenen Endgeräten zu erkunden und dabei unterschiedliche Ebenen ein- und ausblenden zu können. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, unterschiedliche Zeiten darzustellen. Das Projekt wird mit Adobe Animate und Illustrator umgesetzt und soll zunächst in die Kursumgebungen eingebunden werden und später auch als eigenständige Plattform bereitstehen. Herr Professor Nagel und Herr Lührs stellten einen Prototypen vor, der die Besiedelung der USA im 17., 18. und 19. Jahrhundert darstellte.
Prof. Dr. Luise Unger
Im Modul zu Mathematischen Grundlagen bestand der Bedarf der stärkeren Aktivierung von Studierenden, damit die Modulprüfung besser absolviert wird, so die Einleitung von Frau Professorin Unger. Dazu wurden in diesem Projekt Anreize in Form von Zufallstests in jeder Kurseinheit erstellt, bei denen „Rettungspunkte“ erlangt werden können, die dann auf die Klausur angerechnet werden können. Die Bestehensquote hat sich sowohl durch die Bearbeitung der Tests als auch durch die Anrechnung der Rettungspunkte (bei ca. 15% der Klausurteilnehmenden) enorm verbessert.
Christoph Pinsdorf
Im rechtswissenschaftlichen Propädeutikum wird das Wacom Board in unterschiedlichen Szenarien eingesetzt. Als einziges reines Sachmittelprojekt hat das von Herrn Pinsdorf vorgestellte Projekt zwar ein Alleinstellungsmerkmal, aber der Lehrbezug war dennoch gegeben. Das Board unterstützt bei der Fallbesprechung, indem es die Eingabe, das Markieren und das Schreiben inklusive Texterkennung sehr erleichtert.
Prof. Dr. Rainer Baule
Das neue Modul Finanzmanagement mit Excel soll vor allem die Umsetzungskompetenz stärken. Inhalte werden mit Lehrvideos vermittelt, in denen sehr detailliert auf die Möglichkeiten der Arbeit mit Excel im Bereich des Finanzmanagement eingegangen wird. Darüber hinaus wurde im Sinne einer Kompetenzorientierung das Prüfungskonzept angepasst. Herr Professor Baule stellt das Konzept einer „Portfolio-Prüfung“ vor, in der sowohl eine Semesterarbeit auf Grundlage von Excel als auch eine Klausur die Abschlussnote ergeben.
Prof. Dr. Thomas Bedorf und Andreas Giesbert
Im Lehrgebiet von Herrn Professor Bedorf werden Hörkurse und Videoaufgaben eingesetzt, um einerseits alternative Angebote zum Studienbrief anzubieten, die diesen aber keinesfalls ersetzen sollen, und andererseits die Distanz zu den Studierenden zu verringern. Zu den Aufgabenbesprechungen per Video gibt es bereits einen Showroom-Beitrag.
Prof. Dr. Sabine Fließ, Martin Eggert und Laura Zwiehoff
Frau Zwiehoff stellte unterschiedliche Arten von Lehrvideos vor, die im Lehrgebiet von Frau Professorin Fließ neben einer Reihe weiterer den Studienbrief ergänzender Materialien eingesetzt werden. Dabei werden Minivorlesungen zum Verständnis und Videotutorials und Erklärvideos zur Anwendung und Verknüpfung von Inhalten genutzt. Zusätzlich werden die Videos mit Hilfe von H5P interaktiv angereichert.
Heike Karolyi
Aus dem Lehrgebiet von Frau Professorin de Witt stellte Frau Karolyi die App Re:flect FeU vor, die vor allem darauf abzielt, die Studierenden in der Studieneingangsphase in ihrem selbstorganisiertem Lernen zu stärken. Das wird außerdem über persönlich Lernwege in Moodle, Rückmeldungen zum Lernstand mit Hilfe des neuen Student Quiz Plugins und einer individuellen virtuellen Betreuung unterstützt. Die Re:flect FeU App ist seit kurzem für iOS und Android erhältlich. Weitere Informationen finden sich im Beitrag im FernUni-Blog und auf den Seiten des Projekts.
Nicole Hausmann
Frau Hausmann stellte die Schreibwerkstatt vor, die im B.A. Kulturwissenschaft als Anlaufstelle für alle Belange rund um das wissenschaftliche Schreiben angeboten wird. Das Angebot ist bereits gut frequentiert und wurde im Rahmen des FILeh-Projekts um einige digitale Elemente erweitert. Es gibt mehr Informationen und mehr Interaktionsmöglichkeiten. Vor allem zwei Teilprojekte wurden dabei erstellt: ein Online-Lexikon für das wissenschaftliche Schreiben mit ca. 180 Beiträgen und Videotutorials.
Markus Fischer
Eine Reihe von interaktiven Elementen, die dank des Moodle-Plugins H5P realisiert werden, stellte Herr Fischer vom Lehrstuhl von Herrn Professor Strecker vor. Neben Videoübungen kommen vor allem Aufgaben zum Einsatz, die das Markieren in Texten und das Ergänzen von Diagrammen mit Drag and Drop ermöglichen. Außerdem wurde am Lehrstuhl ein webbasiertes Modellierungswerkzeug konzipiert, das auch anderen Interessierten zur Verfügung gestellt werden kann.
Prof. Dr. André Schulz
Im Modul „Einführung in die Theoretische Informatik“ ist es laut Herrn Professor Schulz notwendig, den Studierenden viel Hilfestellung zu geben. Gelöst wird das in dem Projekt in seinem Lehrgebiet über live aufgezeichnete Lehrvideos und Webdemos zu wichtigen Modellen und Algorithmen, die leicht nachvollziehbar machen, was im Studienbrief an theoretischem Wissen vermittelt wurde.
Arndt Neumann und Christopher Horstmann
Herr Neumann vom Lehrgebiet von Frau Professorin Przyrembel stellte vor, wie das Konzept des Forschenden Lernens in der Geschichtswissenschaft die Brücke zwischen Studienbrief und der Arbeit in digitalen Archiven schlagen kann. Durch die Digitalisierung vieler Archive besteht eine einmalige Gelegenheit, Studierende frühzeitig mit den Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vertraut zu machen.
Prof. Dr. Anette Rohmann
Frau Professorin Rohmann geht in ihrem Projekt KOLFES auf den Wünsche von Studierenden ein, die Anwendung des im Studium erworbenen Wissens auf die Praxis stärker zu betonen. Grundlage für die Erhöhung von Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz bildet im Modul „Community-psychologische Intervention“ ein E-Portfolio, das mit Mahara umgesetzt wird. Durch unterschiedliche Aufgabenstellungen wie einer „Identity Page“ und einem Lerntagebuch erlangen die Studierenden Kompetenzen im evidenzbasierten Arbeiten.
Dr. Markus Tausendpfund
Herr Dr. Tausendpfund leitet das Team der Arbeitsstelle Quantitative Methoden in der Fakultät KSW und ist beauftragt, die Studierenden der Sozialwissenschaften für die Themen Mathematik und vor allem Statistik zu sensibilisieren. Dafür entsteht auf der Offenen Lernplattform der FernUni eine Kursumgebung, die von grundlegenden Rechenarten bis zur univarianten Datenanalyse mit Hilfe von Lehrvideos, Tests und Aufgaben alle wichtigen Inhalte vermittelt. Das Angebot kann unter e.feu.de/masoz erreicht werden.
Im Anschluss an die Vorträge wurde noch über Wünsche und Anregungen diskutiert. So wurde beispielsweise der Wunsch geäußert, eine Veranstaltung zum Thema Prüfungsrecht anzubieten. Die wird es im Rahmen der internen Fortbildung auch Anfang Oktober geben. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Ein verbessertes Angebot zur Bekanntmachung der Aktivitäten im Bereich Lehre mit digital angereicherten Inhalten ist auch in Planung. Diejenigen, die diese Seiten regelmäßig verfolgen, werden irgendwann die Umstellung mitbekommen, die unter anderem zum Ziel hat, die Darstellung der Best Practice Beispiele im Showroom übersichtlicher zu gestalten.
Ein weiterer Wunsch war die Möglichkeit, jenseits von schriftlichen Evaluationen auch bestimmte Daten zu Nutzungsverhalten erheben und auswerten zu können. Dieser Wunsch soll mitgenommen und bewertet werden.
Schließlich wurde lobend erwähnt, dass das FILeh-Programm die Möglichkeit bot, viel Freiraum für das Experimentieren mit innovativen Techniken und Methoden zu bekommen. Manche Angebote wären ohne die Initiative nicht zustande gekommen. Da mit Herrn Professor Kleine ein Mitglied des Rektorats anwesend war, wurde natürlich der Wunsch geäußert, dass auch in Zukunft die Möglichkeit für Freiräume unabhängig von Projekten bestehen bleibt. Die Ergebnisse der laufenden Projekte sollten auf jeden Fall nachhaltig verankert werden.