Erfahrungsbericht: Erstellung eines Videos zur Informationskompetenz

Jutta Stöppel studiert im Masterstudiengang Bildung und Medien: eEducation und hat im WS 2020/21 ein Video zur Informationskompetenz produziert. Wir haben sie zur Erstellung des Videos befragt und einige Tipps erhalten.

Jutta Stöppel
Jutta Stöppel (Foto: privat)

ZLI: In welchem Modul ist das Video entstanden?

Jutta Stöppel: Das Video ist im WS 2020/21 im Modul 3 des M.A. Bildung und Medien: eEducation entstanden. Die Aufgabe im Modul war die Planung, Gestaltung, Umsetzung, Evaluation und Diskussion eines digitalen Medienprodukts. Es ging also nicht allein um die Konzeption und Umsetzung des Medienproduktes, sondern es gehörte auch eine kleine empirische Untersuchung mit Forschungsfrage, Operationalisierung, Fragebogen, statistischer Datenauswertung und Interpretation bzw. Diskussion der Ergebnisse dazu.

ZLI: Wie bist du bei der didaktischen Konzeption vorgegangen?

Jutta Stöppel: Bei der didaktischen Konzeption habe ich mich am Konzept der gestaltungsorientierten Mediendidaktik orientiert – dementsprechend wurde zunächst ein Bildungsproblem identifiziert, die Zielgruppe analysiert und Lehrziele formuliert. Daraus wurde die Entscheidung für das gewählte Medienprodukt entwickelt und die Inhalte entsprechend aufbereitet. Für das interaktive Video wurde dann zunächst ein Skript geschrieben, bevor es an die tatsächliche Umsetzung ging.

ZLI: Welche Technik hast du eingesetzt?

Jutta Stöppel: Das Video habe ich mit Camtasia erstellt, den Ton nachts (= leiser) zuhause mit einem handelsüblichen Mikro eingesprochen und anschließend mit den H5P-Inhalten angereichert. Mit Camtasia kann man z.B. recht schnell Screencasts erstellen und bearbeiten, das Programm bietet darüber hinaus aber auch eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Erstellung und Bearbeitung von Videos, Tutorials, etc. Man sollte sich auf jeden Fall genügend Zeit geben bzw. nehmen, um sich in das Programm einzuarbeiten und ggf. Tutorials zu Rate ziehen, da sich nicht alles sofort erschließt. Die Fülle an Möglichkeiten kann durchaus überfordernd sein, vor allem, wenn man noch keine genaue Idee hat, wie das eigene Video aussehen soll. Ursprünglich hatte ich geplant, „mal eben“ einen Screencast von einer Powerpoint-Präsentation zu erstellen und den Ton am besten gleich mit einzusprechen, am Ende kam es dann aber doch komplett anders. Und dauerte auch erheblich länger – diesen Aufwand unterschätzt beim Erstellen von digitalen Medien aller Art sehr leicht, vor allem, wenn das Endprodukt gewissen qualitativen Ansprüchen genügen soll.

ZLI: Welche Lessons Learned nimmst du aus dem Projekt mit?

Jutta Stöppel: Spannend waren die Rückmeldungen zum Video, die überwiegend sehr positiv waren, was mich sehr gefreut hat. Es kamen sehr wenige kritische Anmerkungen, die allerdings sehr schön die unterschiedlichen Wahrnehmungen aufzeigen. So wurde sehr oft äußerst positiv (und fast schon überrascht) angemerkt, dass manche Fragen in den H5P-Elementen nicht bloß das gerade Gesehene abfragen, sondern in gewisser Weise weiterführend sind (und dennoch beantwortet werden können), nur einer Person gefiel überhaupt nicht, das etwas „abgefragt“ wurde (um eine reine Abfrage ging es mir ja auch gar nicht), was zuvor nicht erwähnt worden war. In zukünftigen interaktiven Videos würde ich dieses Vorgehen nicht nur, aber auch aufgrund der so positiven Resonanz, noch weiter ausbauen. Also das Video als Basis nehmen, auf der in den interaktiven Inhalten dann weiter aufgebaut und die Lernenden animiert werden, sich außerhalb des dargebotenen Materials selbst weitere Informationen zu beschaffen – denn genau darum geht es ja: Lernende zum Selbststudium anzuregen.

Screenshot: Video Informationskompetenz
Screenshot aus dem Video zur Informationskompetenz von Jutta Stöppel

Neugierig auf das Video geworden? Hier kann es bestaunt und ausprobiert werden.

 



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