Wir haben aus den Artikeln, die wir in der letzten Zeit so gelesen haben, ein paar Lesetipps zusammengestellt, die für Lehrende interessant sein könnten. Es geht um erfolgreiches Blended Learning, Konstruktivismus als Lerntheorie oder pädagogisches Konzept, lernförderliche Grafiken und E-Assessment an der TU Graz.
„So gelingt Blended Learning – Arbeitsergebnisse der AG Psychologie und Lehr-Lernforschung“
In der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik hat sich eine AG zusammengefunden die sich mit „Psychologie und Lehr-Lernforschung in der Hochschuldidaktik“ beschäftigt. Die AG sichtete mehrere Metaanalysen zum Blended Learning und fasste zusammen, welche Faktoren die Lehr-Lernform erfolgreich machen. Dabei wird vor allem darauf geachtet, das sogenannte „Emergency Remote Teaching“, das durch die Pandemie bedingt war, nicht mit dem gut durchdachten und geplanten Blended Learning zu verwechseln, das ohne Druck von außen entsteht. Ein Blog-Beitrag beim Hochschulforum Digitalisierung fasst die Ergebnisse zusammen:
https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/AG-Psychologie-und-Lehr-Lernforschung
„Constructivism is a theory of learning, not a theory of pedagogy. Neuroscience explains why this is important“
Der Beitrag in Nature plädiert dafür, aus der Lerntheorie „Konstruktivismus“ nicht zu schlussfolgern, dass alle pädagogischen oder didaktischen Konzepte nach dem Prinzip der Konstruktion als Einzelfall gestaltet werden sollten. Der Konstruktivismus geht davon aus, dass Wissen aus „multiple, overlapping, partial representations“ zusammengesetzt wird. Die Bentonung liegt hier auf „multiple“, weswegen aus Sicht des Autors eine konstruktivistisch konzipierte Herangehensweise an ein Problem nicht ausreicht. Vielmehr sollten viele Perspektiven auf ein Thema Inhalte wiederholten, sodass Lernen entstehen kann. Sicherlich eine Grundlage für Diskussionen:
„When Graphics Lower Learning“
Dieser Artikel fasst die Theorie von Eunmo Sung und Richard Meyer – letzterer Herausgeber des „Cambridge Handbook for Multimedia Learning“ – zusammen, nach der es „instructive“, „seductive“ und „decorative“ Grafiken gibt, die Lernen fördern oder behindern können. Raten Sie mal, welche Grafiken Lernen befördern… 😉 Im Ernst: Der Artikel illustriert sehr schön, welche Aspekte Grafiken „instructive“ machen und was bei der Umsetzung beachtet werden muss. Lesenswert:
https://elearningindustry.com/when-graphics-lower-learning
„Entwicklungspapier E-Assessment an der TU Graz“
„Wie machen das eigentlich die Anderen?“ war eine Frage, die wir in der Community of Practice zum Thema E-Assessment im letzten Wintersemester öfter gehört haben. Mit Vertreter*innen der RWTH Aachen, der Uni Bochum, der TU München und weiteren Hochschulen konnten wir diese Frage bereits klären. Einige Hochschulen haben dazu auch Berichte ins Netz gestellt, so nun auch die TU Graz. Darin geht es um Definitionen, der Stand der Forschung zum Thema E-Assessment und die Lösungen, die an der TU zum Einsatz kommen. Ein Blick über den Tellerrand: