Wer heute Nachmittag noch spontan Zeit hat, dem sei das Abschlussevent des e-teaching.org Themenspecials „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung – sind wir auf dem richtigen Weg?“ wärmstens ans Herz gelegt. Die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik Professorin Marianne Merkt diskutiert mit dem Leiter des Learning Lab der Universität Duisburg Essen Professor Michael Kerres über das Thema „Bis hierher und wie weiter? Gestaltung von Hochschule im digitalen Zeitalter“. Wer leider nicht daran teilnehmen kann, hat im Anschluss immer noch die Möglichkeit, sich die Aufzeichnungen dieses und aller anderen Events anzuschauen. Dass es sich lohnt haben der Autor dieser Zeilen zumindest bei den ersten drei gemerkt, an denen er teilnehmen konnten. Eine kleine Zusammenfassung gibt es im Folgenden.
Hochschulbildung im digitalen Zeitalter aus unterschiedlichen Perspektiven
Den Anfang des Themenspecials machte Professor Sönke Knutzen von der TU Hamburg. Er ging der Frage nach, was Hochschulbildung im digitalen Zeitalter ist. Knutzen führte aus, dass das digitale Zeitalter viele disruptive Innovationen mit sich bringt, die nicht zuletzt starke Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben. Für diese Arbeitswelt müssen grundsätzlich auch die Hochschulen ausbilden und dadurch ihre Aufgabe anpassen. „Bildung hat die Aufgabe,“ so Knutzen, „über Technikgestaltung und Arbeitsgestaltung im gesellschaftlichen Kontext innerhalb entsprechender Wertevorstellungen nachzudenken.“ Er verwies im weiteren auf das Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz, das Digital Literacies im Fokus hat. Die drei Teile einer Hochschulstrategie teilte Knutzen in Infrastruktur, Nutzung und Nutzen, wobei für ihn der Nutzen immer an erster Stelle stehen und alles Weitere beeinflussen sollte. Die daraus entstehende Diskussion kann im eingebundenen Video von e-teaching.org nachvollzogen werden.
Quelle: e-teaching.org, CC-BY 4.0
Im zweiten Beitrag ging es dann um konkreten Digitalisierungsstrategien, wie sie zum Beispiel an der Ruhr-Universität in Bochum verfolgt wird. Dr. Judith Ricken und Petra Danielczyk von der RUB stellten vor, wie das mit Hilfe von vielen Projekten aussehen kann. Die beiden erklärten in ihrem Beitrag sehr schön, welche Gedanken eine Rolle spielen und welche Stakeholder in Betracht gezogen werden müssen.
Quelle: e-teaching.org, CC-BY 4.0
Noch detaillierter wurde es mit Professorin Gabi Reinmann, die den Ansatz des Forschenden Lernens anhand des Forschungsprojekts „Student Crowd Research“ vorstellte. Dabei bieten sich digitale Werkzeuge laut Reinmann besonders für die Unterstützung und Durchführung von Szenarien des Forschenden Lernens an. Diesen sehr informativen Vortrag können sich Interessierte am Forschenden Lernen auf der Seite von e-teaching.org anschauen.
Zwei weitere Vorträge beschäftigten sich mit den Fragen, ob es einen allgemein gültigen Begriff „Digitale Hochschulbildung“ gibt und ob digitale Medien die Hochschulbildung revolutionieren.
Den Abschluss der Vortragsreihe bildet nun also die Diskussion und es wird spannend zu sehen, ob die beiden Expert*innen eine Antwort auf die Frage wagen: „Sind wir auf dem richtigen Weg?“