„Schreiben ist eine Schlüsselkompetenz für alle akademischen Berufe. Für die Wissenschaften ist das Verschriftlichen von Arbeitsergebnissen eine konstituierende Handlung.“
Dieses Zitat ist der erste Satz aus „Schlüsselkompetenz Schreiben“ von Kruse, Jacobs und Ruhmann aus dem Jahr 1999 (erschienen im Luchterhand Verlag) und verweist zum einen auf die Relevanz des Schreibens an Hochschulen und zum anderen auf das Jahr 1999. Seit nun mehr als 20 Jahren ist der Academia, meist über Schreibzentren, eine Professionalisierung der Schreibberatung und Schreibdidaktik gelungen. Auch ich bin in den privilegierten Genuss einer derartigen Anleitung und dann auch Ausbildung noch während meines Studiums gekommen. Der Einstieg war im Jahr 2007 als Schreibtutorin am Schreibzentrum der Ruhr-Universität Bochum, damals unter der Leitung von Gabriela Ruhmann. Seitdem ist ein bisschen Zeit vergangen und die Schreibforschung hat sich stetig weiterentwickelt. Und nicht nur die Schreibforschung, ich konnte mich ebenfalls auf diesem Feld weiterentwickeln und mit den Jahren an Erfahrung und Aufgaben einen eigenen Zugang zur praktische Schreibberatung entwickeln. Dieser orientiert sich bei mir vor allem an der non-direktiven und personenzentrierten Konzeption. Neben der Einzelberatung der Studierenden stehen aber auch praktische Workshops und Übungen im Fokus meiner Arbeit, die ich gerne auch für Lehrende aufbereite – grundsätzlich verstehe ich meine Arbeit als ein stetes Befragen, was Schreibkompetenz an Hochschulen ist und wie sich diese vermitteln lässt.
Eine besondere Bedeutung kommt dieser Frage für die Schreibkompetenz an einer Fernuniversität zu. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hierzu seit Mai dieses Jahres am Zentrum für Lernen und Innovation (ZLI) der Fernuiversität in Hagen und hier im Team study FIT das Schreibzentrum als Projekt von meinem Vorgänger übernehmen und weiter ausbauen darf. Eine Herausforderung und eine spannende Aufgabe! Sowohl die Studierenden als auch die Studiensituation unterscheiden sich markant von den mir bekannten Kund:innen einer Präsensuniversität – das fordert mich auch nach 14 Jahren Schreibberatung und Mentoring in meiner Arbeitsweise und meinen Konzepten heraus und das tut gut!
„Gut tun“ – wenn Sie mir diese saloppe Formulierung gestatten mögen – möchte ich auch den Studierenden und den Lehrenden der Fernuniversität Hagen. Ich freue mich nach nun gut vier Monaten auf die weitere Zusammenarbeit, auf den produktiven und kritischen Austausch miteinander und über Anregungen aus den Fakultäten und Lernbereichen sowie von meinen Kolleg:innen aus den Studienberatungen.