Am 18. Februar wurde an der FernUniversität über das Schreiben gesprochen: Zum ersten Mal fand der Digitale Schreibabend statt, für den sich insgesamt über 350 Teilnehmer*innen angemeldet hatten. Offenbar haben die Organisator*innen mit ihrer Idee eines universitätsweiten digitalen Events, das sich ganz um das Schreiben im Studium drehen sollte, einen Nerv getroffen. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter einem Schreibabend? Und welche Ziele waren mit der Ausrichtung der Veranstaltung verbunden?
Klar ist: Das Schreiben als Schlüsselkompetenz ist ein wesentlicher Bestandteil studentischer Lernprozesse und eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium, egal in welchem Fach. Grund genug also, sich dem Thema anzunehmen, auch jenseits der Grenzen der eigenen Fachdisziplin. Und genau dies sollte der Digitale Schreibabend erreichen: Zum einen sollte für das Thema Schreiben – und die Herausforderungen, die damit verbunden sind – sensibilisiert werden. Zum anderen sollte ein ganz konkreter Schreibanlass geschaffen werden, um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, in konzentrierter Atmosphäre an ihren Schreibprojekten zu arbeiten. Zudem sollten die Teilnehmenden im digitalen Austausch mit anderen die Einsamkeit des eigenen Schreibtischs verlassen und so das Schreiben als gemeinsame Lernerfahrung erleben. Denn Fragen und Probleme lösen sich zumeist dann auf, wenn man mit anderen redet. Und dazu gehört nicht zuletzt die Einsicht, dass man mit seinen Fragen nicht alleine ist.
Mit diesen Kerngedanken stand der Hagener Schreibabend ganz in der Tradition der sog. Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten. Die Europa Universität Viadrina rief diese vor mehr als zehn Jahren ins Leben; seither wurde die Idee eines nächtlichen Schreibevents von zahlreichen deutschen Hochschulen aufgegriffen – und sie erfreut sich bis heute sehr großer Beliebtheit. An manchen Standorten ist die Schreibnacht, teils auch unter dem Titel Lange Nacht des Schreibens, bereits zu einer festen Größe im Verlauf des akademischen Jahres geworden.[i] Als erstes Hagener Event dieser Art richtete sich der Digitale Schreibabend an Studierende und Promovierende aller Fachdisziplinen der FernUniversität. Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam von der Universitätsbibliothek und dem Schreibzentrum, das derzeit im Rahmen von studyFIT aufgebaut wird; tatkräftig unterstützt wurden die Organisator*innen durch die Fakultäten und die regionalen Campusstandorte.
Gemeinsam weiter im Text
Das Motto des Schreibabends lautete „Gemeinsam weiter im Text!“; der Fokus lag ausdrücklich auf der Arbeit am Text und dem Schreiben – in Ruhe, konzentriert, in der Gemeinschaft mit anderen. Zusätzlich wurde ein Rahmenprogramm angeboten, das in Form von Workshops und Beratungen für Textimpulse und Schreibunterstützung sorgte. Hierbei standen den Teilnehmenden nicht nur Berater*innen aus der UB und dem Schreibzentrum zur Seite, sondern auch aus allen fünf Fakultäten und vielen der regionalen Campusstandorte. So konnte die FernUniversität ihren Studierenden sehr deutlich zeigen, dass sie nicht allein sind und in Zweifelsfällen oder bei Fragen stets Ansprechpartner*innen finden – sowohl fachübergreifend als auch ganz fachspezifisch. Die Inputs fanden in Form kurzer, eher informeller Coffee Lectures statt, in denen etwa die Herausforderungen des Schreibens, der Literaturrecherche und -verwaltung sowie des Zeitmanagements im Schreibprozess thematisiert wurden.
Der Programm-Flyer des Digitalen Schreibabends zum Download
Einer der Höhepunkte des Schreibabends war die virtuelle Podiumsdiskussion zu Beginn. In dieser Gesprächsrunde gewährten Prof. Dr. Julia Schütz, FeU-Studentin Nadja Thöner und Schreibberater Christopher Klamm aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven sehr spannende und persönliche Einblicke in ihre Schreiberfahrungen und -routinen. Indem sie der Frage nachgingen, ob Schreiben nicht eigentlich auch Spaß machen könne, zeigten die Diskutant*innen u. a. sehr anschaulich, dass das Verfassen akademischer Texte natürlich mühsam und herausfordernd, aber eben auch sehr gewinnbringend sein kann. Dies wurde von vielen Teilnehmenden als motivierend und anregend für die eigene Textproduktion empfunden.
Für die digitale Durchführung des Schreibabends wurden verschiedene eLearning- und Kommunikations-Tools eingesetzt: Eine eigens eingerichtete Lernumgebung in Moodle diente im Vorfeld und während der Veranstaltung als erste Anlaufstelle und Orientierungshilfe. Hier erhielten die Teilnehmenden nicht nur alle Informationen zu Programm und Ablauf des Events, sondern auch weiterführende Materialien zum Schreiben im Studium oder Tipps zur Nutzung der UB-Services. Der eigentliche Schreibabend und das vielfältige Rahmenprogramm wurden mit Hilfe verschiedener Räume in der Videokonferenz-Software Zoom umgesetzt. Für den sozialen Austausch und die Schreibpausen wurde darüber hinaus die browserbasierte Plattform wonder.me genutzt. Für die Einrichtung einer virtuellen Feedbackwand wurde TaskCards eingesetzt. In den sozialen Medien konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und ihren Fortschritt über den Hashtag #schreibabend mit anderen teilen.
Reaktionen auf den Schreibabend
Von den zahlreichen Teilnehmenden wurde der Schreibabend ausgesprochen gut angenommen. Allein die Coffee Lectures wurden im Schnitt von mehr als 100 Personen besucht. Und auch das Feedback zur Veranstaltung war so, wie man sich das nur wünschen kann. Nachfolgend werden lediglich ein paar ausgewählte Zitate aufgeführt, die jedoch veranschaulichen, welche Eindrücke der Schreibabend bei den Teilnehmenden hinterlassen hat:
„Ganz tolle und inspirierende Veranstaltung :-)“
„Vielen Dank für die tolle Veranstaltung. Gerne öfters 🙂“
„Tolles Rahmenprogramm, viele hilfreiche Tipps rund um das Schreiben“
„Vielen Dank für die ansprechende Veranstaltung. Ich nehme vieles mit und freue mich sehr über diesen kleinen Koffer an Eindrücken, den ich mitnehme.“
„Interessante Workshops mit hilfreichen Tipps! Hilfreich gegen Vereinsamung beim Schreiben …“
„Das gemeinsame stille Schreiben war sehr hilfreich, danke!“
„Super gut strukturiert und organisiert! Es hat mir viel Spaß gemacht :)“
Zu guter Letzt bleibt den Organisator*innen des Schreibabends nichts weiter übrig, als allen Beteiligten einen ganz herzlichen Dank auszusprechen: Danke! Ohne die rege Teilnahme und die engagierten Mitwirkenden hätte der Schreibabend in dieser Form nicht stattfinden können. Der hohe Zulauf und das äußerst positive Feedback zeigen, dass es an der FernUniversität einen Bedarf an solchen oder ähnlichen Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Schreiben gibt – und auch in Zukunft weiter geben wird. Der Erfolg der Veranstaltung lässt in jedem Fall hoffen, dass hiermit nun im Rahmen von studyFIT eine lange Reihe an Events zum wissenschaftlichen Schreiben an der FernUniversität eröffnet wurde. Oder anders ausgedrückt: Nach dem Schreibabend ist vor dem Schreibabend, nicht wahr? 😉
Siehe auch:
[i] Einen (leider nicht mehr ganz aktuellen) Überblick über einige der bundesweit beteiligten Institutionen und Termine bietet der Schreibnacht-Blog: https://schreibnacht.wordpress.com/.