Hybrid-Vorlesung „Logik und Ontologie“
in Zusammenarbeit mit PD Dr. Jens Peter Lemanski
Technische Voraussetzungen
Videokonferenzsystem (Adobe Connect, Zoom, Teams o.ä.), Hybridraum bzw. Webcam und Raummikrofon, Whiteboard und Präsentationssoftware
Vorbereitung
technisch: 10-30 Minuten (abhängig, wie geübt man mit der Technik ist), inhaltlich: 1-4 Std. pro 90 Minuten-Sitzung
Anzahl Studierende
unbegrenzt
Beratung
Markus Kroll (Fachmediendidaktiker Kulturwissenschaft)
Kontakt
PD Dr. Jens Peter Lemanski, Institut für Philosophie LG 1
Beschreibung
Vorlesungen sind ein häufig an Hochschulen anzutreffendes Format. Die meisten Menschen assoziieren dieses Lehrformat vermutlich am ehesten bei dem Gedanken an Hochschulen. An einer FernUniversität sind Vorlesungen jedoch erwartungsgemäß nur selten anzutreffen. Dabei sind sie didaktisch durchaus auch für Fernstudierende sinnvoll, und für viele Studierende gehört die Teilnahme an Vorlesungen einfach zum Erleben eines Hochschulstudiums dazu. Darüber hinaus stellen Vorlesung ein Lehrformat dar, welches sich besonders gut dazu eignet, den Lernenden komplexe Gedankengänge vorzustellen und nachvollziehbar zu machen. Ähnlich wie bei Hörkursen lernen Studierende dadurch auch das Lesen von Formeln oder die korrekte Aussprache von Fachbegriffen.
Im Master Philosophie wird dieser Sachverhalt jetzt seit dem WS 2019/20 aufgegriffen und durch das Format der Hybridvorlesung gelöst. Hybride Veranstaltungsformate verbinden Präsenz- und Onlinelehre miteinander. Die eigentliche Vorlesung findet vor Ort in den Räumlichkeiten der FernUniversität in Hagen statt. Zusätzlich wird sie jedoch auch über ein Videokonferenzsystem übertragen, so dass Studierende entscheiden können, ob sie vor Ort in Hagen dabei sein wollen oder sich lieber online dazuschalten. An der FernUniversität sind einzelne Seminarräume mit der entsprechenden Technik ausgestattet, durch eigene Technik oder ausleihbare Geräte beim Benutzersupport ist die Durchführung jedoch auch aus anderen Räumlichkeiten möglich. Hybridvorlesungen können damit auch das typische Studienbriefformat ergänzen bzw. ersetzen und somit ein Problem beheben, welches früher als deutlicher Nachteil des Fernstudiums angesehen wurde.
Für den Kurs „Logik und Ontologie“ bietet das Veranstaltungsformat dabei noch weitere Vorteile: Durch das in den Hybridräumen vorhandene Whiteboard können multimediale Elemente einfach in die Vorlesung integriert werden. Diagramme und logische Formeln können nicht nur gezeigt, sondern auch in der Vorlesung entwickelt werden, so dass die Studierenden die Arbeitsweise der philosophischen Logik unmittelbar durch ihren Dozierenden mitverfolgen können. Damit wird ihnen auch praktisch veranschaulicht, wie sie sich selbst den entsprechenden Texten nähern und sich diese erschließen können. Durch eine bewusste Verwendung der dabei eingesetzten Tools, bspw. Office-Anwendungen, können die Studierenden zusätzlich direkt sehen, wie sie die Vorgehensweisen in ihre eigenen Texte (bspw. für Hausarbeiten oder Klausuren) integrieren können.
Hybridvorlesungen können darüber hinaus in der Regel über das eingesetzte Videokonferenzsystem aufgezeichnet werden, so dass die einzelnen Sitzungstermine den Studierenden auch über den jeweiligen Termin hinaus zur Verfügung gestellt werden können. Dies ist dann hilfreich, wenn Studierende an einer Vorlesung nicht teilnehmen konnten oder die Inhalte noch einmal individuell nachbereiten möchten.
In der aktuellen Coronakrise bieten Hybridvorlesungen darüber hinaus einen weiteren Vorteil: Sie können trotzdem stattfinden, indem sie mit geringem Aufwand zu Online-Vorlesungen umgewandelt werden. Damit entfällt allerdings für die Studierenden die Option der Präsenzteilnahme. Die Integration multimedialer Elemente ist über Freigaben oder integrierte Whiteboards jedoch weiterhin möglich. Durch Pen-Displays am eigenen Notebook können Zeichnungen, die im Hybridraum der FernUniversität am e-Screen gemacht wurden, ebenfalls in die Online-Vorlesung integriert werden.
Eine kurze Zusammenfassung des Konzepts für die Hybrid- bzw. Online-Vorlesung gibt Ihnen das folgende Video:
Auch wenn sie sowohl in Hybrid- als auch in Onlinevorlesungen theoretisch möglich ist, wurde in der hier beschriebenen Veranstaltung kein zusätzlicher Fokus auf die Förderung der Interaktion mit und unter den Studierenden gelegt. Im Zentrum stand vielmehr, die Studierenden in die Rolle der aktiven Zuhörer*innen zu versetzen, denen zentrale Arbeitstechniken und Denkstrategien der philosophischen Logik am Beispiel des Dozierenden vorgelebt wurden. Eine entsprechende Ausweitung des didaktischen Settings ist bei der Übertragung in andere Inhalts- oder Fachkontexte jedoch möglich.
Es stellt sich auch die Frage, inwiefern Studierende im Format der Vorlesung zu eigenen aktiven Beiträgen motiviert werden sollen. Lösungen, um diesen Aspekt aufzugreifen, könnten bspw. darin bestehen, ergänzend zu der Online-Vorlesung ein Online-Tutorium anzubieten, das an die Inhalte der Vorlesungen anschließt. (Im hier beschriebenen Beispiel wird dies aktuell praktiziert. Das Online-Tutorium wird dabei von eine*r WOT betreut.) Eine andere Lösung könnte darin bestehen, in regelmäßigen Abständen ein „Konversatorium“ in die Vorlesung zu integrieren.
Weitere Informationen
Voraussetzungen
- Vorarbeit der Studierenden durch Lektüre der zugrundeliegenden Texte
- Kenntnisse der Lehrenden im Umgang mit Videokonferenztools
Tools
- Videokonferenzsystem (Adobe Connect, Teams, Zoom, …)
- Webcam und Mikrofon für Bild- und Tonübertragung des Präsenzteils
Hinweise
- Es empfiehlt sich, eine Aufzeichnung der Veranstaltungen zur Nachbereitung und für Studierende, die an einzelnen Terminen nicht teilnehmen können, zur Verfügung zu stellen.
- Hybridveranstaltungen erfordern sowohl Kenntnisse der Moderation in Präsenz- als auch in Onlinesettings.
- Wenn der*die Lehrende die Vorlesung in Präsenz hält, sollte eine zweite Person die Moderation im virtuellen Raum übernehmen.
- In der Regel dürfen nur habilitierte Lehrende oder Inhaber*innen von Juniorprofessuren oder Professuren Vorlesungen abhalten.