Peer-Reviews, die Beurteilung von Texten durch gleichgestellte Personen der eigenen Statusgruppe, sind in der Wissenschaft ein zentrales Prinzip. Im Kontext der universitären Ausbildung können auch Studierende mit diesem Prinzip und den Rollen als Reviewer*in bzw. Bewertete*r vertraut gemacht werden. Dabei fällt jedoch auf, dass sich Studierende häufig mit den Anforderungen überfordert oder der Aufgabe der Bewertung an sich unwohl fühlen, wenn dies bspw. direkt in Präsenzseminaren oder virtuellen Meetings in Connect eingefordert wird. Die Aktivität „gegenseitige Beurteilung“ auf der Lernplattform Moodle bietet dazu eine Alternative.
Mit ihr ist es möglich, dass sich Studierende auf ihre Arbeiten (bspw. kurze Texte, Essays, Präsentationen) gegenseitig Rückmeldungen geben. Sie als Lehrende können dabei sowohl den zeitlichen als auch den inhaltlichen Rahmen steuern. Die Aktivität lässt verschiedene Bewertungsformen zu – von der bloßen Feststellung, ob ein bestimmtes Kriterium vorliegt über die Vergabe von Punkten bis zu Kommentaren in Freitextfeldern. Die Struktur der Bewertung wird durch vorab von den Lehrenden festgelegte Kategorien vorgegeben.
Die Studierenden erhalten damit Hilfestellungen, auf welche Aspekte sie bei der Bewertung achten sollen. Darüber hinaus sind ihre Bewertungen und Rückmeldungen nur für den*die Bewertete*n und die Kursbetreuung in Moodle sichtbar. Die Hürde, kritische oder nicht gut gelungene Aspekte nicht ansprechen zu wollen, wird damit deutlich niedriger, weil keine Öffentlichkeit herrscht.
(Für alle die, die jetzt neugierig geworden sind und die gerne mehr wissen möchten, werden wir im Wintersemester 2019/2020 einen Workshop im Rahmen des Internen Fortbildungsprogramms der FernUniversität anbieten, der sich mit dieser speziellen Funktion in Moodle befasst.)
Peer-Review in der Fernlehre?
Haben Sie schon einmal Peer-Review unter Ihren Studierenden angeregt oder sogar die Aktivität in Moodle eingesetzt? Wie sind Ihre Erfahrungen?
