„Guter Start für Alle“ – Moodle-Umgebung für den Start ins rechtswissenschaftliche Studium
von Christoph Pinsdorf
Vorbereitung
Moodle-Umgebung: ca. 36 Stunden, 1 Stunde pro Übung; weitere Zeit für Videos
Anzahl Studierende
2000 im Modul, Connect Audimax: 500
Diversität
Bildungshintergrund, Gender, Alter, Beeinträchtigungen, Fürsorgeaufgaben, Herkunft und Sprache
Beschreibung
„Guter Start für Alle“ ist ein Projekt, das die Studierenden durch ein mediengestütztes System während ihres Anfangsmoduls des rechtswissenschaftlichen Studiums, dem sogenannten „Propädeutikum – Modul 55100“ motiviert, unterstützt und begleitet. Damit starten sie selbständig und begeistert in ihr Studium und es werden ihnen dabei die Grundkenntnisse und -methoden zur Lösung juristischer Fälle vermittelt.
Dafür wurde für das Modul eine klar strukturierte, interaktive Moodle-Plattform eingerichtet. Alle Abschnitte sind nach demselben Muster unterteilt.
Zur besseren Übersichtlichkeit wird die Akkordeonstruktur bevorzugt. Innerhalb der Abschnitte orientiert sich der Aufbau an den virtuellen Live-Veranstaltungen, die wir im Zwei-Wochen-Rhythmus über das Connect-Portal anbieten. Eineinhalb Wochen vor diesen Besprechungen werden alle Studierenden über die LVU per E-Mail eingeladen, den neu freigeschalteten Abschnitt zu bearbeiten. Die Struktur eines Abschnitts ist stets gleich aufgebaut:
- Zunächst erfolgt ein Hinweis auf den zur Vorbereitung zu lesenden Abschnitt in den Kurseinheiten mit Seitenangaben (im Akkordeon befindet sich ein Direktlink auf die in der LVU hinterlegte PDF-Datei).
- Danach erwartet die Teilnehmer ein Akkordeon mit einer oder mehreren Moodle- oder H5P-Übungen. Wenn ein Studierender die Übungsfragen überwiegend richtig beantwortet hat – zumeist werden 80 % korrekte Antworten verlangt – erfüllt er in der Regel die Voraussetzung, an der mit diesem Abschnitt verbundenen Adobe-Connect-Veranstaltung live teilnehmen zu dürfen (dazu siehe unten).
- Unterhalb des Übungs- und Testteils befindet sich ein weiteres Akkordeon mit einem Direktlink auf den Fallsachverhalt, der für die Connect-Sitzung vorzubereiten ist. Durch den rechtzeitigen Mailversand wird gewährleistet, dass den Teilnehmern für die Vorbereitung mindestens zwei Wochenenden zur Verfügung stehen.
- Jeder Abschnitt auf Moodle enthält schließlich den Link zur Live-Teilnahme an der Adobe-Connect-Sitzung. Hier werden die Teilnehmer nochmals darauf hingewiesen, dass sich der Link zur Live-Teilnahme nur nach erfolgreichem Abschluss der Übung öffnen lässt. Im Nachgang zu jeder Besprechung verschwindet der Link und es erscheint eine Aufzeichnung der Besprechung, die von den Teilnehmern sowohl gestreamt als auch heruntergeladen werden kann. Außerdem werden nun Links eingeblendet, die zu den Präsentationsfolien der Besprechung, der ausführlichen Falllösung sowie zu weiteren Materialien führen (Lösungsskizzen, weiterführende rechtswissenschaftliche Aufsätze, Auszüge aus Lehrbüchern usw.).
Die innere Struktur und das Design der Abschnitte arbeiten im Wesentlichen über sogenannte „verwaiste Abschnitte“.
Die Studierenden werden durch die Moodle-Struktur, die E-Mails, den Statusbalken und die regelmäßigen Besprechungen angehalten, innerhalb eines bestimmten Zeitraums den beabsichtigen Lernfortschritt zu erreichen, sie sind indes nicht an diese Empfehlung gebunden. Nach Vor- und Nachbereitung des jeweiligen Moodle-Abschnitts können die Studierenden ihren individuellen Lernfortschritt nach Abhaken des dem Abschnittsteil zugeordneten Punktes im Statusbalken erkennen.
Um der Diversität der Studierendenschaft gerecht zu werden, steht es den Studierenden frei, bis zur Klausur (und darüber hinaus) die Lernmaterialien und Aufzeichnungen jederzeit zu bearbeiten.
Darüber hinaus werden die Studierenden durch einige freiwillige Sprachübungen in dem ersten Moodle-Abschnitt dazu angeregt, ihre sprachliche Entwicklung zu überprüfen und festzustellen, ob sie den Anforderungen des Studiums bereits genügt. Außerdem wird die Möglichkeit geboten, die sprachlichen Fähigkeiten gezielt auf fachspezifische Anforderungen hin zu verbessern.
Weitere Informationen
Voraussetzungen
- ab Moodle 3
- Adobe Connect
Methoden
- Geführtes und angeleitetes Selbststudium in Kombination mit persönlichem Kontakt bei der Online-Lehre und studentischem Diskurs
Tools
- Online Aktivitäten und Arbeitsmaterialien, die in Moodle eingerichtet werden, wie z.B. Quizze, Videos, Moodle-Buch, Foren
Hinweise
- Die erste Einrichtung ist aufwendig.
Dieser Beitrag wurde auf Basis der Empfehlungen der AG “Diversitätssensible Lehre und Mediendidaktik” im Diversitäts-Audit an der FernUniversität erstellt.
Mir hat dieses Modulkonzept sehr geholfen, ins Rewi-Studium hineinzufinden. Es war zwar für mich teilweise anspruchsvoll, neben der Arbeit alles rechtzeitig für die Video-Vorlesungen vor- und nachbereitet zu haben. Trotzdem fand ich es extrem motivierend zu sehen, dass man das theoretisch Gelernte sofort umsetzen kann. Man nimmt diese tolle Betreuung im Propädeutikum erstmal als selbstverständlich und stellt dann fest, dass es das keineswegs ist. Ich würde mir ein solches Lernsystem auch für die anderen Module wünschen.