Vom 30.01.-01.02.2018 fand in Karlsruhe die Learntec statt. Die Learntec bezeichnet sich selbst als „die digitale Bildungsmesse“. Das Messe- und Ausstellerprogramm ist in diesem Jahr erstmals so umfangreich gewesen, dass eine zweite Messehalle genutzt wurde. Unter den Ausstellern waren auch zahlreiche Anbieter von Hard- und Softwarelösungen vertreten, die wir an der FernUniversität bereits einsetzen oder vielleicht zukünftig einsetzen werden. Zusätzlich findet im Rahmen der Learntec immer auch ein Kongress mit Fachbeiträgen aus Wirtschaft und Wissenschaft statt. Allen Programmpunkten gemeinsam ist, dass sie sich mit Lernen in der digitalen Welt beschäftigen.
Für mich war es der dritte Besuch auf der Learntec. Und es war – wie bereits in den vergangenen Jahren – sehr lohnenswert. Besonders prominent vertreten waren in diesem Jahr sowohl im Ausstellungsbereich als auch im Fachkongress Anwendungen aus dem Bereich VR („Virtual Reality“), AR („Augmented Reality“) und MR („Mixed Reality“). Die meisten Anwendungskontexte stammen aktuell noch aus eher technischen Bereichen. So können zum Beispiel virtuelle Maschinen bedient werden und durch deren transparente Außenhülle das ansonsten unsichtbare Innenleben genau beobachtet werden. Aber hier sind zukünftig mit ein bisschen Kreativität sicher auch viele weitere Szenarien denkbar, die auch an der Fernuniversität umgesetzt werden können, zum Beispiel wenn mit Hilfe der Technik eine virtuelle historische Kulisse erfahrbar gemacht werden kann. Ich kann in jedem Fall nun aus eigener Erfahrung berichten, dass es bereits nach sehr kurzer Zeit möglich ist, vollständig in die jeweilige virtuelle Welt einzutauchen und die eigene Interaktion in und mit dieser Welt als realistisch und natürlich wahrzunehmen. Es ist meiner Meinung nach sehr gut vorstellbar, dass dabei beeindruckende und nachhaltige Lernerfahrungen entstehen können.
Darüber hinaus war für mich vor allem das spezielle Messeforum university@learntec interessant, das in Kooperation mit e-teaching.org organisiert und dokumentiert wurde und sich speziell an Akteur*innen aus dem Hochschulkontext richtet. Besonders erfreulich ist, dass hier sowohl das Angebot als auch die Nachfrage in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist. Aufgrund der besonders guten Resonanz in diesem Jahr wurde auch bereits in Aussicht gestellt, das an Universitäten ausgerichtete Messe-Programm im nächsten Jahr erneut auszubauen.
Abwechslung zur Fachmesse bot zwischendurch auch immer der Fachkongress. Hier wurden neben für mich bereits alltäglichen Themen (z.B. Methoden zur Motivierung der Teilnehmer in Onlineveranstaltungen) auch viele innovative Projekte vorgestellt und diskutiert, wie zum Beispiel die Einführung von Chatbots oder die Verwendung von Learning Analytics. Und natürlich gab es auch auf dem Kongress zahlreiche Beiträge über das Lernen in virtuellen Welten. Sehr unterhaltsam und beeindruckend war auch die Keynote des Science Slam-Gewinners Dr. Henning Beck. Er referierte sehr anschaulich zu neurowissenschafltlichen Grundlagen des Lernens, sowie zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zum maschinellen Lernen und zur künstlichen Intelligenz.
Insgesamt waren es drei sehr spannende Tage in Karlsruhe und ich bin gespannt, ob die eine oder andere Idee sich auch in die Praxis an der FernUniversität umsetzen lässt. Inspirationsquellen gab es jedenfalls mehr als genug.