Innovative Lehrprojekte – Interview mit Christian Cleve

Portraitfoto Christian Cleve
Christian Cleve (Foto: Hardy Welsch – FernUniversität in Hagen)

In der Reihe „Innovative Lehrprojekte“ stellen wir die Projekte vor, die im Rahmen der Zertifikatsprogramme HD-NRW und E-Teaching-Zertifikat entstanden sind. Diesmal mit: Christian Cleve von der Arbeitsstelle Quantitative Methoden (Fakultät KSW). Er hat verschiedene Tests zur eigenständigen Wissenskontrolle und Vorbereitung auf die Abschlussprüfung für das Modul „Quantitative Methoden der Sozialwissenschaften“ in Moodle erstellt.

Wie bist du auf die Idee zu deinem Projekt gekommen?

Im Laufe meiner Beschäftigung an der FernUniversität in Hagen habe ich bzgl. der im Rahmen des Moduls M1 „Quantitative Methoden der Sozialwissenschaften“ (verpflichtendes Modul im B.A. PVS (Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie) bzw. als vorbereitendes Modul im Akademiestudium auf den M.A. Politikwissenschaft) eingesetzten Lehrmaterialien eine starke Präferenz für Moodle-Tests entwickelt. Ich halte die asynchrone Überprüfung des Lernfortschritts für eine wichtige Säule im Modul (neben den Studienbriefen und den ergänzenden Videos). Man kann Übungsaufgaben auf Papier inkl. Musterlösung zur Verfügung stellen, aber die Möglichkeiten bzgl. Fragetypen und (vor allem) automatisierten Feedbacks sind bei Moodle-Tests deutlich umfangreicher. Deswegen wollte ich zum Ende meiner Beschäftigungszeit an der FernUniversität in Hagen einen (umfangreichen bzw. aufwändigen) Moodle-Test erstellen, der unterschiedliche Aspekte aus meinen beruflichen Erfahrungen sowie diversen (absolvierten) Fortbildungen (z.B. Mediendidaktik, Gestaltung, Gamification) enthält.

Welche Überlegungen lagen der Umsetzung des Projekts zugrunde?

Mein Ziel war es, einen (großen) Moodle-Test zu erstellen, der nach Abschluss der acht (inhaltlichen) Modulphasen die Inhalte dieser Phasen nochmal zum Zweck der Wiederholung abprüft. Dabei sollten möglichst alle Fragetypen eingesetzt werden, die verfügbar sind. Das Innovative daran ist (vereinfacht formuliert) der „Rundumschlag“, also unterschiedliche Inhalte aus verschiedenen Phasen abzuprüfen. Unsere bisherigen Moodle-Tests konzentrieren sich (aus gutem Grund) auf spezifische Themen. Aus zeitökonomischer Sicht ist das auch sinnvoll, da sie so auch in der Regel in 10 bis (maximal) 20 Minuten zu bearbeiten sein sollten. Ein (großer) Wiederholung-Moodle-Test ist zeitlich deutlich beanspruchender, kommt aber dann auch der Modulabschlussprüfungssituation (Stand Wintersemester 2023/2024: Online-Klausur 120 Minuten) näher. Das (inhaltliche) Portfolio der Online-Klausur im Modul M1 kann allerdings nicht einfach auf einen etwaigen Wiederholung-Moodle-Test übertragen werden, insb. da in der Modulabschlussprüfung ausschließlich offene Fragen – also mit Freitextantworten – gestellt werden, welche in (automatisierten) Moodle-Tests (sinnvoll) nur ergänzend – mit wenigen Wörtern als Antwort – eingesetzt werden können. Nichtsdestotrotz bietet sich hier die Chance (ansatzweise) unterschiedliche Aufgabeformate (d.h. Wissen reproduzieren, Aussagen und Hypothesen beurteilen bzw. Werte berechnen) wie im „Original“ einzusetzen.

Welche Herausforderungen sind dir während der Planung und der Durchführung begegnet?

Die größte Herausforderung lag meines Erachtens darin, dass nicht (repetitiv) Fragen (bzw. Varianten davon) aus bereits bestehenden Moodle-Tests sowie nicht durchgehend die gleichen Fragetypen genutzt werden. Zudem ist es bei Moodle-Tests auf den ersten Blick schwieriger höhere Bloom‘sche Taxonomiestufen abzufragen: „Wissen“ (Stufe 1) und „Verstehen“ (Stufe 2) waren praktikabel umsetzbar, bei „Anwendung“ (Stufe 3) mit bspw. Rechenaufgaben sowie „Beurteilung“ (Stufe 6) mit bspw. Hypothesenprüfung wurde es deutlich anspruchsvoller.

Wie war die Reaktion der Studierenden?

Da ich mein individuelles E-Teaching-Projekt erst zum Ende meiner Beschäftigungszeit an der FernUniversität in Hagen umgesetzt habe, fehlte mir für ein systematisches Feedback durch die Studierenden schlicht die Zeit. In der Vergangenheit hielt ein Großteil der Studierenden die Moodle-Tests im Modul M1 für das Verständnis der Lerninhalte allerdings für besonders nützlich. Dies deckt sich dem (unsystematischen) Feedback, das ich in Einzelgesprächen mit und Moodle-Foreneinträgen von Studierenden erhalten habe. Moodle-Tests sind aufgrund (a) ihrer asynchronen Verfügbarkeit sowie (b) der vielfältigen Möglichkeiten der Darstellung von Lösungswegen und Feedback ein zentraler Bestandteil des Moduls M1 geworden.

Was planst du noch für die Zukunft im Zusammenhang mit dem Projekt?

Da Christian Cleve sein Projekt erst zum Ende seiner Beschäftigungszeit an der FernUni abschließen konnte, wurde diese Frage nicht gestellt.



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