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Genderranking deutscher Großstädte 2017
[16.05.2017]Das vierte Genderranking deutscher Großstädte haben Prof. Dr. Lars Holtkamp, Dr. Elke Wiechmann und Monya Buß vom Lehrgebiet „Politik und Verwaltung“ im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung erstellt. Die Studie zur Frauenrepräsentanz in kommunalpolitischen Führungspositionen – Ratsmitglieder, Dezernatsleitungen, Ausschuss- und Fraktionsvorsitze – sowie für das Oberbürgermeisteramt weist einige Überraschungen, aber auch Persistenz und Rückschritte nach.
Das vierte Genderranking deutscher Großstädte haben Prof. Dr. Lars Holtkamp, Dr. Elke Wiechmann und Monya Buß vom Lehrgebiet „Politik und Verwaltung“ im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung erstellt. Die Studie zur Frauenrepräsentanz in kommunalpolitischen Führungspositionen – Ratsmitglieder, Dezernatsleitungen, Ausschuss- und Fraktionsvorsitze – sowie für das Oberbürgermeisteramt weist einige Überraschungen, aber auch Persistenz und Rückschritte nach.
Das vierte Genderranking innerhalb von knapp zehn Jahren zeigt in den 73 Großstädten Deutschlands ein zwiespältiges Bild: Innerhalb dieses Zeitraums ist der Frauenanteil an den Oberbürgermeister/innen stark eingebrochen – von noch 17,7% 2008 auf nunmehr 8,2% 2017 – und hat sich damit auf weniger als die Hälfte reduziert. Der Frauenanteil unter den Dezernent/innen ist dagegen als einzige politische Spitzenposition stark und kontinuierlich gestiegen. Für die anderen kommunalpolitischen Spitzenpositionen lässt sich kaum Bewegung erkennen. Mit Blick auf Parteien und ihre Frauenanteile im Rat erfüllen Bündnis 90/Die Grünen ihre 50-Prozent-Quote, gefolgt von der Linken mit einem Frauenanteil von 44,4 Prozent (Quote 50%) und der SPD mit 37,3 Prozent (Quote 40%). Die einer Quote verpflichteten Parteien besetzen auch Fraktions- und Ausschussvorsitzende deutlich stärker mit Frauen. Bei allen anderen Parteien liegen die Frauenanteile z.T. deutlich unter 30%. Im Fazit bleibt festzuhalten: Ohne Quote würde es noch 128 Jahre dauern, bis eine paritätische Besetzung kommunaler Ratsmandate mit Frauen und Männern erreicht wäre - wenn man die Entwicklung von 2008 bis 2017 in die Zukunft fortschreibt.