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Lehrstuhl gewinnt den Forschungspreis der FernUniversität 2024
[20.11.2024]Der Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft hat in diesem Jahr den Forschungspreis der FernUniversität in Hagen für das Forschungsprojekt "Theoretische Grundlagen der Klima- und Umweltpolitik" gewonnen.
Das Forschungsprojekt gliedert sich in zwei Teile.
Internationale Umweltabkommen
Das Klimaziel, die Erderwärmung auf unter 2o C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist inzwischen weltweit anerkannt worden, aber die im Pariser Abkommen zugesicherten Anstrengungen zur Emissionsreduktion werden nicht ausreichen, um das 2o C-Ziel zu erreichen. Das Forschungsprojekt untersucht die Ausgestaltung von Klimaverträgen bzw. Internationalen Umweltabkommen zur Erreichung des 2o C Ziels. Dabei wird erforscht, welche Einflüsse die Verfügbarkeit von Backstop-Technologien, angebotsseitige versus nachfrageseitige Klimapolitik, und unvollständige Verträge auf die Stabilität und Effektivität von Klimakoalitionen haben.
Moralische Agenten
Empirische und experimentelle Untersuchungen weisen umweltfreundliches Handeln von Individuen nach. Dieses Verhalten ist nicht mit dem in den Wirtschaftswissenschaften vorherrschenden Menschenbild des Homo Oeconomicus erklärbar, sondern deutet darauf hin, dass Individuen moralische Präferenzen haben oder sich moralisch verhalten. Das Forschungsprojekt untersucht, wie sich moralische Präferenzen auf die Umweltpolitik auswirken. Es wird erforscht, welchen Einfluss moralische Präferenzen auf die Emissionsbesteuerung, optimales Nudging, Subventionierung erneuerbarer Energie, unilaterale Umweltpolitik und internationale Umweltabkommen haben.
Als erste Forschungsergebnisse sind festzuhalten, dass (i) nachfrageseitige durch angebotsseitige Klimapolitik ergänzt bzw. ersetzt werden sollte, (ii) dass Moralität zu stabilen und effektiven Klimakoalitionen führen kann und dass (iii) die herkömmliche Pigou-Emissionssteuer bei heterogenen moralischen Konsumenten nicht mehr effizient ist.
Hauptverantwortlich: Herr Prof. Dr. Thomas Eichner
Beteiligte Wissenschaftler: Dr. Mark Schopf (FernUniversität) und Dr. Gilbert Kollenbach (Universität East Anglia)