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Individualisierung und sozialer Wandel
 

Das STUDIENPORTAL bietet Ihnen einen schnellen und direkten Überblick über alle relevanten Themen zum Master-Studiengang "Individualisierung und sozialer Wandel".

Hier finden Sie Informationen zu Zulassungsvoraussetzungen und Anerkennungen, zum Studienaufbau, zu den Studieninhalten (strukturiert in Modulen), zu Studienzielen und Berufsfeldern, zu Prüfungen und Ansprechpartnern. Weiterhin können Sie hier wichtige Dokumente herunterladen und sich über aktuelle Entwicklungen informieren.

 

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Studieninteressierte besuchen bitte das Studienportal des neuen Masters Soziologie: Individualisierung und Sozialstruktur

 

In den Zielvereinbarungen zwischen der FernUniversität und dem Wissenschaftsministerium des Landes NRW ist die Entwicklung eines Masterstudiengangs mit der Bezeichnung "Individualisierung und sozialer Wandel" aufgeführt, der von den Fächern Psychologie und Soziologie des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften getragen wird.
Der Masterstudiengang "Individualisierung und sozialer Wandel" steht unter der Generalperspektive der Diagnose der Moderne. Die Gesellschaft als Ganze und das Individuum im Besonderen sind in der Moderne weder natürlich, noch sind sie in jeder Hinsicht modern, sondern Konstrukte aus der Zeit heraus und auch nur auf Zeit. Das Individuum und die Gesellschaft sind im besten Sinne "fragwürdig". Um zu wissen, wohin sich beides entwickeln wird, ist eine genaue Diagnose der gesellschaftlichen Tendenzen unerlässlich. Um unter konkreten gesellschaftlichen Bedingungen angemessen reagieren und Entwicklungen steuern zu können, müssen neue Handlungskompetenzen vermittelt werden. Das will dieser Masterstudiengang leisten.

 
THEMA UND BEDEUTUNG DES STUDIENGANGS
 

Der Masterstudiengang "Individualisierung und sozialer Wandel" nimmt eines der zentralen Merkmale der Moderne - die Individualisierung der Gesellschaftsmitglieder - zum Gegenstand. Das Thema ist bereits seit den soziologischen Klassikern Ferdinand Tönnies, Emile Durkheim, Georg Simmel und Max Weber im Gespräch.
Die Diskussion hat heute breite Bereiche der Sozial- und Kulturwissenschaften erfasst und wird wohl auch zukünftig anhalten, weil sie das grundsätzliche Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft thematisiert und es in Beziehung zu konkreten Strukturbedingungen und zum sozialen Wandel setzt. Eine noch nachhaltigere Begründung erhält das Thema dieses Masterstudiengangs allerdings durch die überall in der Gegenwartsgesellschaft mit den Händen zu greifende Relevanz von Individualisierungsphänomenen. Individualisierung hat zum einen Folgen für die Lebenschancen und Lebensführung der je einzelnen Gesellschaftsmitglieder, zum anderen für die Integration und Innovationsfähigkeit der Gesellschaft als ganzer. Diese Folgen sind in beiden Hinsichten teils positiver, teils negativer Art, wobei Chancen und Risiken zumeist untrennbar miteinander verbunden sind.
Individualisierung ist ein "gemischter Segen" für den Einzelnen ebenso wie für die Gesellschaft. Auf seiten des Einzelnen stehen mehr Selbstbestimmung und Optionssteigerung neben Bindungsverlusten, Orientierungs- und Sinnkrisen. Auf seiten der Gesellschaft findet sich auf der Positivseite der Bilanz vor allem, dass nur individualisierte Personen die hohe gesellschaftliche Komplexität und Dynamik aushalten und mittragen können - insbesondere auch durch kreative Beiträge zur Bewältigung von Problemsituationen. Negativ ist allerdings zu bilanzieren, dass Individualisierung u.a. auch eine Anspruchsinflation an alle gesellschaftlichen Leistungsbereiche, die durchaus mit Rückzug aus Verantwortung gepaart sein kann, sowie eine Erosion integrativer Gemeinschaftsbezüge mit sich bringt.
Die Reaktion auf die wechselseitige Bedingtheit von Gesellschaft und Individuum ist unterschiedlich. Die meisten Individuen nehmen sie bis zu dem Punkt, wo sie zum Problem wird (Sinnkrise, Krankheit, Zukunftsangst o. ä.), einfach hin, andere arrangieren sich oder ziehen sich in kleine soziale Netze zurück. Die Gesellschaft tut das bis zu dem Punkt, wo die Individuen zum Problem werden (Politikverdrossenheit, fehlende Zustimmung, verweigerte Kooperation o. ä.), ebenfalls oder hofft, über soziale Sicherungen die Probleme eindämmen zu können.
Individualisierung bedeutet auch, dass immer mehr Handlungen einen entscheidungsförmigen Charakter annehmen. Die Analyse von Entscheidungsverhalten und Entscheidungsprozessen ist ein zentrales psychologisches Thema: Die Psychologie liefert dazu eine Vielzahl theoretischer Zugänge - Handlungstheorien, Einstellungsforschung, Stress- und Coping-Theorien, Analyse von Gruppenprozessen und der Umgang mit komplexen Systemen seien hier nur einige Stichworte - , die auf alle sozialen Beziehungen - etwa am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Freizeit - Anwendung finden. Begriffe wie Gesundheits- und Umweltverhalten bezeichnen sowohl neuartige Entscheidungsanforderungen an das Individuum als auch neue Forschungsgebiete der Psychologie. Biographischen Veränderungs- und Entscheidungsprozessen - insbesondere im Erwachsenenalter - trägt die Psychologie der Lebensspanne Rechnung. Individualisierungsphänomene sind Ergebnis gesellschaftlicher Differenzierungsprozesse und zugleich ihrerseits Ursache von Veränderungsprozessen - diese Verflechtung von Gesellschaftsstruktur und Individuum findet in der Psychologie eine Entsprechung in der Analyse der Wechselwirkung zwischen dem Menschen und seiner sozialen wie auch räumlich-dinglichen Umwelt.

 
DISZIPLINÄRE BEZÜGE
 

Aufgrund der Komplexität des Leitthemas "Individualisierung und sozialer Wandel" weist der Studiengang zwei Ausrichtungen auf.

Die erste Ausrichtung - "Individualisierung und Sozialstruktur" - stellt die soziologische Analyse der modernen Gesellschaft in den Vordergrund. Im Hinblick auf die Analyse der vielfältigen Auswirkungen von Individualisierungsprozessen steht neben der Beschäftigung mit Methoden der empirischen Sozialforschung vor allem die Auseinandersetzung mit moderner soziologischer Gesellschaftstheorie und soziologischen Gegenwartsdiagnosen im Vordergrund. Daneben werden im Rahmen der freien Lektüre auch Perspektiven anderer Disziplinen einbezogen, um den Blick für die Gesellschaft der Individuen zu schärfen.
Die zweite Ausrichtung, "Psychologie der Gestaltung von Veränderungsprozessen" ist konsekutiv für den Bachelorstudiengang "Social Change Management" und behandelt die Planung, reflektierte Durchführung und wissenschaftliche Evaluation von sozialen Veränderungsprozessen auf interpersoneller, Gruppen- und Organisationsebene. Gegenüber dem Bachelorstudiengang "Social Change Management" ist diese Master-Ausrichtung auf die wissenschaftliche, methodische und theoretische Durchdringung von Veränderungsprozessen ausgerichtet. Dem entsprechend hat die Beschäftigung mit wissenschaftstheoretischen Ansätzen, Methoden und aktuellen Theorien größeres Gewicht.

 

   
 

Präsenzseminar "Empirische Methoden in der Sozialstrukturanalyse" am 21.05.2005 in Hagen. Mehr...

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