Sommersemester 2019

Modul VI: Diskursive Ordnungen: Glaube, Wissen und Ideen in Alteuropa

Inhalte

Das Modul besteht aus einem breiten thematischen Angebot, das zum einen anhand von Beispielen aus Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit die Ziele des Moduls möglichst vielfältig abbilden, zum anderen aber auch den Studierenden die Möglichkeit geben soll, sich in diesem Vertiefungsbereich kurz vor der Masterarbeit epochal enger zu spezialisieren. Keines der Themen wird durch die drei Epochen verfolgt, keine Epoche ist durch alle möglichen Themen repräsentiert, doch von Studierenden in diesem Bereich des Master-Studien­ganges wird erwartet, dass sie in der Lage sind, thematische und auch methodi­sche Zugänge von einer Epoche auf die andere zu übertragen.

Durch die Bündelung der Kurse und ihre Zuordnung zu zwei Kategorien „Wissen/ Glauben“ und „Ideen/ Diskurse“, die auch den Gewichtungen der Kurse entsprechen, wird den Studierenden eine Schwerpunktsetzung nach Interesse ermöglicht. Die freie Kombinierbarkeit der angebote­nen Kurse andererseits wird auch dadurch erleichtert, dass statt der Spannung, die nach modernem Verständnis etwa zwischen Wissen und Glauben herrscht, in vormodernen Verhält­nissen eher eine Komplementa­rität bestand und so diskursiv die Ideengebäude bedingte. Antike Orte des Wissens, vormoderne Universitäten, der Umgang mit der Bibel als zentralem Text an sich, mittelalter­liche Klosterkultur, antike Religionen und die Spiegelung von kulturellen Vorstellungen in der vormodernen Kartogra­phie bilden – bereits in der Vormoderne auch epo­chenübergrei­fend – den Hinter­grund für gesellschaftliche Vorstellungen von Wissen und Glauben und deren Spiegelung in Ideen und Diskursen. Der reflektierte und zugleich untrennbare Verbund von Glauben und Wissen sorgt für einen vormodernen Ideenhorizont, der uns heute in vielem fremd ist, manchmal verein­facht als Ursprung vereinnahmt wird und sicher zutiefst in unsere moderne Kultur verwoben ist.

Nicht zuletzt kommen dabei auch weitere Befremdlichkeiten zur Sprache, wie kulturelle Vielfalt und „Toleranz“ oder weibliche Gelehrsamkeit, welche nach verbreiteter populärer Auffassung Errungenschaften der Moderne sind.

Es müssen Kurse im Wert von 8 SWS belegt werden, wenn Sie dieses Modul studieren möchten (fettgedruckt = Kurse werden zur Zeit angeboten).

Kurs-Nr.
Titel
SWS
33550 Orte des Wissens in der Vormoderne I: Antike 2
33551 Orte des Wissens II: Das Kloster in Mittelalter und Früher Neuzeit 2
33552 Orte des Wissens in der Vormoderne III: Universitäten vor 1800 – Wissensvermittlung und -aneignung als soziale und kulturelle Praxis
2
33553 Antike Religion 2
33554 Die Bibel: Tradition – Transmission –  Transformation 2
33555 Die Welt erfassen. Eine Geschichte der Kartographie bis ins 16. Jahrhundert (Hybrid-Kurs) 2
33556 Armut und Armenfürsorge 1250-1850
2
34214 Politicial Thought in Early Modern Europe 2
34233 Entstehung und Wandel der Öffentlichkeit in Deutschland, 15.-18. Jh. 2

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

Lernergebnisse/Kompetenzen

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,

  • die modernen Ansätze von Mentalitäts-, Wissens-, Ideen- und Sozialgeschichte zu benennen und zu erläutern.
  • die methodischen Zugänge auf die thematisierten Schwerpunkte im diskursiven Feld des Glaubens, Wissens und der Ideen in Alteuropa anzuwenden und vergleichend zu analysieren.
  • das exemplarisch erlernte Wissen auf weiterführende wissenschaftliche Fragestellungen anzuwenden und vor dem Hintergrund eines vormodernen Ideenhorizontes von Glauben und Wissen zu beurteilen.

Die Studierenden sind in der Lage, aus dem Erlernten eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und neue Fragestellungen zu entwickeln.

Die Studierenden haben

  • die Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen ausgebaut, indem sie zeit- und ortsunabhängig lernen.
  • die Fähigkeit zum kooperativen Lernen durch die Teilnahme an Online-Kursen, durch Selbststudium innerhalb von Lerngruppen und durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren eingeübt.
  • erweiterte Medienkompetenzen durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls erworben.
  • im Rahmen der individuellen und/oder kollaborativen Auf- und Vorbereitung der Modulinhalte ihre Fähigkeit, Lern- und Arbeitsprozesse zeitlich, sachlich und sozial zu organisieren, entwickelt und gestärkt.
  •  überdies erlernt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang argumentativ einzubetten.

 

Schritte zur Modulprüfung

Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Kurse des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Kurse (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lückenlos überprüfen zu wollen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwerpunkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt.

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Prüfung

Prüfungsform Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
Klausur  108063 Montag, 09.09.2019, 14:00-18:00 Uhr 15.06.2019
Hausarbeit  108062 während des Semesters 15.06.2019

Mündliche Prüfung

 

 108064

16.-19.09.2019

Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden.

15.06.2019

 

Zur Prüfungsanmeldung

 

Weitere Informationen zum Modul