Wintersemester 2021/22

Modul 4 G: Sozialökonomische Dynamik: Industrialisierung und bürgerliche Gesellschaft

Inhalte

34216: Der Kurs behandelt mit dem Vereinigten Königreich das Ausgangsland der Industrialisierung, das jahrzehntelange wirtschaftliche Zentrum sowie einzige Weltreich. Dabei werden auch die außenwirtschaftlichen Faktoren untersucht. Neben und teilweise vor der agrarischen sowie der kommerziellen Umwälzung spielte im 17. und 18. Jahrhundert die „Finanzrevolution“ eine wichtige Rolle bei der Schaffung der Voraussetzungen der Industrialisierung im engeren Sinn, indem sie bei der Ausprägung des modernen westeuropäischen Staates die Weichen stellte. Stationen der „Finanzrevolution“ waren die Trennung von fürstlichen privaten und öffentlichen Einnahmen, die damit einhergehende parlamentarische Kontrolle der Steuern, die Einführung staatlicher Kreditaufnahme sowie die Einkommenssteuer.

34217: Der Kurs führt in ausgewählte, wichtige Problembereiche der deutschen Gesellschaftsgeschichte vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert, dem Bürgerlichen Zeitalter, ein. Er enthält eine Reihe von problemorientierten Darstellungen, beispielhaften Nahbetrachtungen einzelner Lebenswelten, Längsschnittanalysen längerfristiger Probleme in wichtigen Bereichen und Diskussionen über Grundinterpretationen und Theorien. Dabei wird das ganze Spektrum des Wirtschaftlichen, Sozialen, Politischen und Kulturellen berücksichtigt.

04136: Der Kurs thematisiert die männlichen Angehörigen der im „langen 19. Jahrhundert“ gesellschaftskonstituierenden bürgerlichen Schichten unter geschlechtergeschichtlichen Gesichtspunkten. Männlichkeit wird somit nicht in erster Linie biologisch, sondern als soziokulturelle Kategorie begriffen, die in ihrer historischen Dimension beleuchtet werden soll. Untersucht wird das Verhältnis von Männlichkeitsvorstellungen zur Lebensrealität bürgerlicher Männer, das Phänomen der Junggesellen, bürgerliche Geselligkeit und bürgerliche Kultur im deutsch-englischen Vergleich. Dabei spielen jeweils verschiedene Untersuchungsebenen eine Rolle: die zeitgenössischen Leitbilder, die soziale Praxis (die praktische Reproduktion des Geschlechtersystems), die Frage der männlichen Identität.

34219: Der Kurs stellt die Entwicklung der englischen Ostindiengesellschaft von der königlich privilegierten Handelskompanie über das multinationale Kapital- und Wirtschaftsunternehmen bis hin zur kolonialen Verwaltungsgesellschaft Britisch-Indiens vor. Im Verlauf des darstellenden Teils wird durch ein intensives Quellenstudium exemplarisch in ein Kapitel der europäischen Expansionsgeschichte eingeführt, das die Periode von 1600 bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert umfasst. Zugleich werden die weltgeschichtlichen Konsequenzen der handelspolitischen Geschichte deutlich, die Phasen und Strukturelemente frühmoderner Globalisierungsprozesse aufzeigen.

33549: Am Beispiel des mitteleuropäischen Bergbaus im langen 16. Jahrhundert zeigt dieser Kurs die ökonomische Dynamik vorindustrieller Gesellschaften auf. Der frühneuzeitliche Bergbau zielte während seiner Hochblüte vom letzten Drittel des 15. bis etwa zur Mitte des 16. Jahrhunderts vor allem auf Kupfer und Silber. Der Studienbrief ist auf die eigene Arbeit an den historischen Quellen und die selbständige Rezeption aktueller Forschungsfragen hin angelegt. Inhaltlich geht es um den Kupfer- und Silbererzbergbau am Beispiel der drei wichtigsten Reviere. Theoretisch beschäftigt sich der Kurs mit der Herausbildung ökonomischer Strukturen, die üblicherweise als spezifisch ‚modern‘ gelten, wie Kapitaleinsatz, Marktintegration und Arbeitsbeziehungen, und problematisiert auf diese Weise gängige Annahmen über die Vormoderne.

Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):

Kurs-Nr.
Titel SWS
34216 Wirtschaft und Gesellschaft in der englischen Industrialisierung (Dr. A. Neumann) 2 SWS
34217 Formierung der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland im „langen“ 19. Jahrhundert (Prof. Dr. A. Przyrembel) 2 SWS
04136 Geschlechtergeschichte – Männergeschichte (Dr. M. Heying) 2 SWS
34219 Die East India Company 1600-1765 (Prof. Dr. J. G. Nagel) 2 SWS
33549 Vorindustrieller Bergbau (Dr. Julia Breittruck) 2 SWS

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
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Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Geschichte der Europäischen Moderne
    Dr. Raphael Rössel
    email: raphael.roessel
    Tel.: +49 2331 987 – 2764

        LG Geschichte der Europäischen Moderne
        Dr. Raphael Rössel
        email: raphael.roessel
        Tel.: +49 2331 987 – 2764

            LG Geschichte der Europäischen Moderne
            Prof. Dr. Alexandra Przyrembel
            email: alexandra.przyrembel
            Tel.: +49 2331 987 – 2110

                LG Geschichte Europas in der Welt
                Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
                Tel.: +49 2331 987-2114
                email: juergen.nagel

                    LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas
                    Dr. Petra Waffner
                    Tel.: 02331/987-4418
                    email: petra.waffner

                        LG Geschichte der Europäischen Moderne
                        Dr. Mareen Heying
                        email: mareen.heying
                        Tel.: +49 2331 987 – 4703

                            LG Geschichte der Europäischen Moderne
                            Jutta Bürger-Kaiser
                            E-Mail: sekretariat.przyrembel
                            Tel.: +49 2331 987 – 2110
                            Fax: +49 2331 987 – 4393
                            Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
                            Raum: B0.014

                              Lernergebnisse/Kompetenzen

                              Die Studierenden

                              • kennen wirtschaftliche und soziokulturelle Basisprozessen des „langen 19. Jahrhunderts“,
                              • können am englischen Beispiel nachvollziehen, dass Bedingungen, Verlauf und Bedeutung der „Industriellen Revolution“ nicht eine losgelöste technisch-ökonomische Revolution darstellen, sondern eingebunden in einen weitreichenden gesellschaftsgeschichtlichen Veränderungsprozess sind,
                              • haben im Zuge der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise im Zusammenhang mit der Industrialisierung sowohl die frühkapitalistischen Entstehungsbedingungen als auch Zusammenhänge mit außereuropäischen Entwicklungen kennengelernt,
                              • sind in der Lage die Herausbildung der „bürgerlichen Gesellschaft“ als untrennbar mit der kapitalistischen Industrialisierung zu erkennen
                              • und können dekonstruieren, dass die „bürgerlichen Gesellschaft“ in ihren politischen, sozialen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Dimensionen eine zentrale historische Formation der europäischen Moderne darstellt.

                              Schritte zur Modulprüfung

                              Bitte vergessen Sie nicht, jede Prüfung unter Angabe der Prüfungsform und des Moduls beim Prüfungsamt bis zum 15. Juni (Sommersemester) bzw. 15. Dezember (Wintersemester) anzumelden.

                              Im Master können Sie, mit modulspezifischen Variationen, Ihre Prüfungsleistungen in einer mündlichen Prüfung, einer Klausur oder einer Hausarbeit erbringen. In allen Prüfungen sollten Sie in der Lage sein, auf der Basis der Studienbriefe den Prüfenden Ihre eigenständige Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema deutlich zu machen. Dies setzt eine über die Inhalte aller Kurse eines Moduls hinausgehende Beschäftigung mit der themenspezifischen Literatur und dem Forschungsdiskurs voraus.

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                              Bei einer mündlichen Prüfung können (und sollen) Sie die Schwerpunkte im Vorfeld mit Ihrer Prüferin bzw. Ihrem Prüfer absprechen. Dabei empfiehlt sich die Schwerpunktsetzung auf einen bestimmten Kurs –von diesem Schwerpunkt aus sind in der Prüfung die Bezüge zu den Inhalten der übrigen Kurse herzustellen. Je nach Prüferin oder Prüfer werden Sie um die Vorbereitung von einem oder zwei Themenschwerpunkten gebeten. Nach konkreter Absprache erarbeiten Sie ein Exposé, das von den Prüfenden per Mail oder telefonisch mit Blick auf eine eventuelle Überarbeitung kommentiert wird. Das zwei- bis dreiseitige Exposé sollte einen Abriss der Themenfelder, Leitfragen und Thesen, eine Gliederung sowie eine Kurzbibliografie zentraler Forschungsliteratur, mit der Sie sich innerhalb der Themen auseinandergesetzt haben, umfassen.

                              Bei Videoprüfungen bitte besonders frühzeitig mit dem Prüfer oder der Prüferin (siehe untenstehende Übersicht), dem Prüfungsamt und dem Studienzentrum wegen der Koordination eines Termins in Verbindung setzen!

                              Siehe: Sonderregelungen

                              Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffenden Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der gewählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Jede Prüfung wird von einer Beisitzerin oder einem Beisitzer hinzugezogen, die bzw. der vom Lehrgebiet bestimmt wird, protokolliert.

                              Klären Sie bitte anschließend an dem von Ihnen gewählten Studienzentrum, ob zum vereinbarten Termin eine technische Betreuung gewährleistet ist und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter während der Video-Prüfung anwesend sein kann. Anschließend melden Sie sich bitte beim Prüfungsamt, Frau Dahlmann-Müller, Tel. +49 2331 987-320

                              In einer Klausur haben Sie grundsätzlich drei Aufgabenstellungen zur Auswahl; nur eine davon ist zu bearbeiten. Je nach Vorgabe der Prüferin bzw. des Prüfers werden entweder drei Themen zu vorher persönlich vereinbarten und vertiefend erarbeiteten Themenfeldern gestellt, oder aber die Aufgabenstellungen behandeln vorgegebene modulspezifische Zusammenhänge mit kursübergreifendem Charakter. Bitte setzen Sie sich zur Klärung der Vorgehensweise beizeiten mit der jeweiligen Prüferin bzw. dem Prüfer in Verbindung. Dies muss spätestens am 15.06. bzw. 15.12. – dem letzten Termin, zu dem Sie sich online zur Prüfung anmelden können – möglichst aber deutlich früher, also sobald Sie sich für die Prüfungsform Klausur entschieden haben, geschehen (bitte beachten Sie, dass aus technischen Gründen die Klausurthemen bereits zwei bis drei Wochen nach diesem letzten Anmeldeldetermin seitens Ihrer Prüfer gestellt werden müssen). Ihre Klausur sollte strukturiert und ausformuliert sein und einer nachvollziehbaren Argumentationsstruktur folgen.

                              Für allgemeine Fragen zum Thema Prüfungen bietet das Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne jeden Donnerstag von 18:00 bis 19:00 Uhr eine Online-Sprechstunde an.

                              Für konkrete Themenabsprachen zu den einzelnen Kursen (Hausarbeit, mündliche Prüfung, ggf. Klausur) wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartnerinnen (verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die tatsächliche Betreuung entscheidend sind die hier angegebenen Kursbetreuerinnen und Kursbetreuer):

                              Kurs Epoche/Region Ansprechpartner*in/Prüfer*in
                              Wirtschaft und Gesellschaft in der englischen Industrialisierung Neuzeit Dr. Arndt Neumann
                              Formierung der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland im „langen“ 19. Jahrhundert Neuzeit Prof. Dr. Alexandra Przyrembel
                              Geschlechtergeschichte – Männergeschichte  Neuzeit Dr. Mareen Heying
                              Die East India Company 1600-1765   Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
                              juergen.nagel
                              Vorindustrieller Bergbau Frühe Neuzeit Dr. Julia Breittruck
                              julia.breittruck@fernuni-hagen.de

                              Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld der im Modul angebotenen Kurse oder der zum Modul angebotenen Präsenzveranstaltungen eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu erarbeiten bzw. zu vertiefen. Dies bedeutet, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb eines Kurses mit Hilfe weiterer Literatur ‘spezialisieren’. Ideen für Hausarbeitsthemen sollten von den Studierenden zunächst selbständig erarbeitet werden. Die endgültige Themenfestlegung und Erstellung des Exposés erfolgen in enger Absprache mit der Prüferin bzw. dem Prüfer.

                              Nach der Themenfestlegung erarbeiten Sie ein Exposé, das den Arbeitstitel Ihrer Hausarbeit, einen Entwurf Ihrer späteren Einleitung mit ausgearbeiteter Fragestellung, der Gliederung und einem vorläufigen Literatur- und Quellenverzeichnis (sowie Matrikelnummer, Name und Adresse und Angaben zum Studierendenstatus: Vollzeit/Teilzeit) enthält. Nach Abnahme des Exposés durch die Prüferin oder den Prüfer veranlasst diese/r die Themenstellung beim Prüfungsamt. Der weite Blick soll auch hier zum Tragen kommen, nämlich durch die Art und Weise, in der Sie (in der Regel in der Einleitung und am Schluss der Hausarbeit) Ihr Thema im Rahmen der übergreifenden Fragestellungen des Moduls platzieren.

                              Abschluss Themenabsprache (Meldung des Themas durch die Kursbetreuerinnen oder Kursbetreuer beim Prüfungsamt)

                              bis spätestens
                              Teilzeitstudierende        13.01.2022                                

                              Vollzeitstudierende        17.02.2022                          

                              Für den Prozess, an dessen Ende die Formulierung/Begründung einer klaren Fragestellung steht, sollten Sie genügend Zeit einkalkulieren. Zur Absprache eines Themas setzen Sie sich daher frühzeitig mit dem Kursbetreuer oder der Kursbetreuerin in Verbindung. Die Meldefrist für Hausarbeitsthemen ist unbedingt einzuhalten. Bitte teilen Sie Ihrer Dozentin bzw. Ihrem Dozenten spätestens zur Anmeldung der Hausarbeit Ihre Matrikelnummer mit.

                              Nach der endgültigen Themenstellung und Mitteilung des Abgabedatums (durch die Betreuungsperson über das Prüfungsamt) haben Sie fünf Wochen (Vollzeitstudierende) bzw. zehn Wochen (Teilzeitstudierende) Zeit, die Arbeit beim Prüfungsamt einzureichen (nicht bei der Betreuerin oder dem Betreuer – jedoch gehen eine Word-Datei und eine pdf-Datei an das Lehrgebietssekretariat).

                               Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Name, Matrikelnummer, Post- und Email-Adresse, Titel der Arbeit, Betreuerin/Betreuer (dies ist für die Zuordnung wichtiger als der/die Modulbetreuer/in), Modul und Abgabedatum.

                              Bitte vermeiden Sie die feste Bindung (auch Spiralbindung) Ihrer Hausarbeit.

                              Länge der Hausarbeit: ca. 20 Seiten DIN A 4 (bei 2.500 Zeichen pro Seite sind das 50.000 bis 62.500 Zeichen), 1,5-zeilig, Schriftgrad 12 pt, ausreichend Korrekturrand (vgl. auch den Beipackzettel, den Ihnen das Prüfungsamt mit der Prüfungsanmeldung zusendet).

                              Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Prüfung!

                              Prüfung

                              Prüfungsform Prüfungsnummer Termin Anmeldeschluss
                              Klausur 104243 siehe Klausurtermine 15.12.2021
                              Hausarbeit 104242 während des Semesters 15.12.2021
                              Mündliche Prüfung 104244

                              LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas:
                              23.-25.3.2022 + 28.3.20222

                              LG Geschichte Europas in der Welt:
                              21.-25.3.2022

                              LG Geschichte der Europäischen Moderne:
                              14.-16.3.2022

                               

                              15.12.2021

                               

                              Zur Prüfungsanmeldung

                               

                              Weitere Informationen zum Modul

                              Lehrformen

                              Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools; Lehrfilm zu Kurs 04136

                              Umfang

                              Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

                              Häufigkeit

                              Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

                              Dauer

                              1 Semester

                              Teilnahmevoraussetzungen

                              Keine

                              Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

                              Belegung und Durcharbeitung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

                              Stellenwert der Note für die Endnote

                              15/120