Inhalte
34213: Vor dem Hintergrund der Eigenart vormoderner Wirtschaftsverhältnisse, die durch die Einbettung in nicht-ökonomische Institutionen charakterisiert sind, wird der langfristige Trend zur Verallgemeinerung von Marktbeziehungen in den fortgeschrittenen Produktionszweigen schon vor der Industrialisierung im engeren Sinn herausgearbeitet. Besonders beleuchtet wird der frühkapitalistische Bergbau im Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. In Form eines integrierten wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Querschnitts werden „innere“ und „äußere“ Aspekte gleichermaßen berücksichtigt: bergbauliche Technologie, Arbeitsorganisation und Situation der Bergleute ebenso wie Konjunktur und Konkurrenz der Reviere im Wechselspiel handelskapitalistischer Absatzstrategien und landesherrlicher Finanzinteressen.
34216: Der Kurs behandelt mit dem Vereinigten Königreich das Ausgangsland der Industrialisierung, das jahrzehntelange wirtschaftliche Zentrum sowie einzige Weltreich. Dabei werden auch die außenwirtschaftlichen Faktoren untersucht. Neben und teilweise vor der agrarischen sowie der kommerziellen Umwälzung spielte im 17. und 18. Jahrhundert die „Finanzrevolution“ eine wichtige Rolle bei der Schaffung der Voraussetzungen der Industrialisierung im engeren Sinn, indem sie bei der Ausprägung des modernen westeuropäischen Staates die Weichen stellte. Stationen der „Finanzrevolution“ waren die Trennung von fürstlichen privaten und öffentlichen Einnahmen, die damit einhergehende parlamentarische Kontrolle der Steuern, die Einführung staatlicher Kreditaufnahme sowie die Einkommenssteuer.
34217: Der Kurs führt in ausgewählte, wichtige Problembereiche der deutschen Gesellschaftsgeschichte vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert, dem Bürgerlichen Zeitalter, ein. Er enthält eine Reihe von problemorientierten Darstellungen, beispielhaften Nahbetrachtungen einzelner Lebenswelten, Längsschnittanalysen längerfristiger Probleme in wichtigen Bereichen und Diskussionen über Grundinterpretationen und Theorien. Dabei wird das ganze Spektrum des Wirtschaftlichen, Sozialen, Politischen und Kulturellen berücksichtigt.
04136: Der Kurs thematisiert die männlichen Angehörigen der im „langen 19. Jahrhundert“ gesellschaftskonstituierenden bürgerlichen Schichten unter geschlechtergeschichtlichen Gesichtspunkten. Männlichkeit wird somit nicht in erster Linie biologisch, sondern als soziokulturelle Kategorie begriffen, die in ihrer historischen Dimension beleuchtet werden soll. Untersucht wird das Verhältnis von Männlichkeitsvorstellungen zur Lebensrealität bürgerlicher Männer, das Phänomen der Junggesellen, bürgerliche Geselligkeit und bürgerliche Kultur im deutsch-englischen Vergleich. Dabei spielen jeweils verschiedene Untersuchungsebenen eine Rolle: die zeitgenössischen Leitbilder, die soziale Praxis (die praktische Reproduktion des Geschlechtersystems), die Frage der männlichen Identität.
34219: Der Kurs stellt die Entwicklung der englischen Ostindiengesellschaft von der königlich privilegierten Handelskompanie über das multinationale Kapital- und Wirtschaftsunternehmen bis hin zur kolonialen Verwaltungsgesellschaft Britisch-Indiens vor. Im Verlauf des darstellenden Teils wird durch ein intensives Quellenstudium exemplarisch in ein Kapitel der europäischen Expansionsgeschichte eingeführt, das die Periode von 1600 bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert umfasst. Zugleich werden die weltgeschichtlichen Konsequenzen der handelspolitischen Geschichte deutlich, die Phasen und Strukturelemente frühmoderner Globalisierungsprozesse aufzeigen.
Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):
34213 | Ökonomische Dynamik in der vorindustriellen Gesellschaft | 2 SWS |
34216 | Wirtschaft und Gesellschaft in der englischen Industrialisierung | 2 SWS |
34217 | Formierung der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland im „langen“ 19. Jahrhundert | 2 SWS |
04136 | Geschlechtergeschichte-Männergeschichte | 2 SWS |
34219 | Die East India Company 1600-1765 | 2 SWS |
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Modulbeauftragte
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Dr. Raphael Rössel
email: raphael.roessel
Tel.: +49 2331 987 – 2764
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Dr. Raphael Rössel
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LG Geschichte der Europäischen Moderne
Jutta Bürger-Kaiser
E-Mail: sekretariat.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
Raum: B0.014
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- kennen wirtschaftliche und soziokulturelle Basisprozessen des „langen 19. Jahrhunderts“,
- können am englischen Beispiel nachvollziehen, dass Bedingungen, Verlauf und Bedeutung der „Industriellen Revolution“ nicht eine losgelöste technisch-ökonomische Revolution darstellen, sondern eingebunden in einen weitreichenden gesellschaftsgeschichtlichen Veränderungsprozess sind,
- haben im Zuge der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise im Zusammenhang mit der Industrialisierung sowohl die frühkapitalistischen Entstehungsbedingungen als auch Zusammenhänge mit außereuropäischen Entwicklungen kennengelernt,
- sind in der Lage die Herausbildung der „bürgerlichen Gesellschaft“ als untrennbar mit der kapitalistischen Industrialisierung zu erkennen
- und können dekonstruieren, dass die „bürgerlichen Gesellschaft“ in ihren politischen, sozialen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Dimensionen eine zentrale historische Formation der europäischen Moderne darstellt.
Prüfung
Prüfungsform | Prüfungsnummer | Termin | Anmeldeschluss |
Klausur | 104243 | Freitag, 08.03.2019, 14-18 Uhr | 15.12.2018 |
Hausarbeit | 104242 | während des Semesters | 15.12.2018 |
Mündliche Prüfung | 104244 | während des Semesters | 15.12.2018 |
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools; Lehrfilm zu Kurs 04136
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Dauer
1 Semester
Teilnahmevoraussetzungen
Keine