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04235: Vor dem Ersten Weltkrieg trat in allen europäischen Gesellschaften ein tiefgehender Widerspruch zwischen einerseits den überkommenen politischen Institutionen, Organisationen und Handlungsmustern sowie den immer deutlicher hervortretenden Tendenzen zu einer fundamentalen gesellschaftlichen Basisdemokratisierung andererseits auf. Dieser Widerspruch wird im europäischen Zusammenhang und Vergleich am Beispiel von drei zentralen Konfliktfeldern mit kommentierten Readern behandelt: 1. Frage des Frauenwahlrechts, 2. Problematik des Sozialstaates und der Integration der Arbeiterbewegung, 3. Ende der liberalen Honoratiorenpolitik und der Entwicklung eines rechten Radikalismus.
weiterlesen...34226: Der Erste Weltkrieg, die ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘, gilt als eine grundlegende Weichenstellung der neueren Geschichte im Übergang vom ‚langen‘ 19. Jahrhundert mit seinen bürgerlich-liberalen Entwicklungstendenzen zum ‚kurzen‘ 20. Jahrhundert der Massendemokratie und des Sozialstaats einerseits, der totalitären Herrschaft und der Massenvernichtung andererseits. Hatte die Forschung lange die zukunftsweisenden Aspekte der kriegsbedingten Entwicklungen an Front und „Heimatfront“ betont, so betont man jüngst statt der spezifischen Wirkungen des Krieges zuletzt wieder mehr die längerfristigen Kontinuitäten. Der Kurs behandelt vor diesem Hintergrund die verschiedenen Ebenen des Krieges im internationalen, vor allem europäischen Zusammenhang und Vergleich. Er bietet einen Überblick über den Forschungsstand und führt in offene Forschungsfelder sowie -kontroversen ein. In sechs Kapiteln werden zentrale Themenbereiche vorgestellt: 1. Imperialismus und Kriegspolitik, 2. Politisches System, Kriegswirtschaft und soziale Militarisierung, 3. Frauenarbeit und Geschlechterverhältnisse, 4. Das soldatische Kriegserlebnis, 5. Zur Kulturgeschichte des Krieges, 6. Antikriegsbewegungen und Revolutionen.
04227: Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden geistige Strömungen und gesellschaftliche Bewegungen, die sich jenseits unmittelbarer sozialer und politischer Interessensartikulation mit neuartigen Problemen der modernen industriekapitalistischen Gesellschaft auseinandersetzten und dabei eigentümliche Verbindungen von ‚fortschrittlichen‘ und ‚rückwärtsgewandten‘ Orientierungen und Perspektiven ausbildeten. Im Mittelpunkt stand die Entfremdung des Menschen und seiner Natur in der rationalen, urbanisierten, industriellen Welt der Moderne und das Ringen um die Möglichkeiten, diese Entfremdung aufzuheben. Vor allem die komplexen Vermengungen emanzipatorischer und regressiver Tendenzen in der Jugendbewegung, der bürgerlichen und proletarischen Lebensreformbewegung sowie in den kulturkritischen und kulturpessimistischen Denkströmungen der Zeit werden im Kurs behandelt.
04207: Der Kurs behandelt die krisenhaften gesellschaftspolitischen Entwicklungen im Europa der Zwischenkriegszeit. In der ersten KE geht es um die sog. Versailler Nachkriegsordnung, d. h. um die in den Pariser Vorortverträgen ausgehandelte Neuordnung der europäischen Landkarte nach dem Zusammenbruch der Vielvölkerreiche Russland, Österreich-Ungarn und Osmanisches Reich sowie der Niederlage des Deutschen Reiches. Die zweite KE stellt die Entwicklung der politischen Kräfte von der Revolution bis zum aufkommenden Faschismus dar. Abschließend werden in der dritten KE die kulturellen Deutungsmuster vorgestellt, die das gesellschaftspolitische Leben der Zeit geprägt haben.
34245: Der Kurs behandelt an ausgewählten Beispielen Widersprüche und Konflikte der modernen Gesellschaft im frühen 20. Jahrhundert. Es geht dabei um den Umgang mit Umweltproblemen, um die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer sowie um die Jugendbewegung und die Ausbildung von Geschlechterrollen.
34228: Der Kurs beschäftigt sich mit der Herausbildung und Entwicklung des europäischen Wohlfahrtsstaats von den 1880er Jahren bis in die Gegenwart. Behandelt werden die unterschiedlichen Dimensionen, Phasen, Typen, Konfliktfelder und Wirkungen sowie die allgemeineren gesellschaftlichen Zusammenhänge, europäischen Übereinstimmungen und spezifisch nationalen Ausprägungen europäischer Sozialstaatlichkeit im internationalen Vergleich.
Wahlpflichtkurse (8 SWS sind zu wählen):
Kurs-Nr. |
Titel | SWS |
04235 | Konfliktfelder der modernen Massendemokratie um 1900: Frauenwahlrecht, Integration der Arbeiterschaft, Rechtsradikalismus | 2 |
34226 | Der Erste Weltkrieg | 2 |
04227 | Kulturkritik und Lebensreformbewegung (1870-1939) | 2 |
04207 | Demokratie und Diktatur zwischen den Weltkriegen | 2 |
34245 | Konfliktfelder der modernen Massengesellschaft | 2 |
34228 | Geschichte des Wohlfahrtsstaats in Europa von den 1880er Jahren bis 2010 | 2 |
Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse
Tel.: 02331/987-2121
email: wolfgang.kruse
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Jutta Bürger-Kaiser
E-Mail: sekretariat.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
Raum: B0.014
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- können die Krisenhaftigkeit der Moderne im historischen Zusammenhang thematisieren
- können diese an zentralen Gegenstandsbereichen vertiefend erläutern;
- strukturieren, problematisieren und ordnen die Krise der europäischen Moderne, ihre diversen Erscheinungsformen und kontemporären Lösungsversuche vor dem Hintergrund des säkularen Modernisierungsprozesses im ‚langen’ 19. Jahrhundert selbständig ein;
- entwerfen und setzen geeignete Fragestellungen und Perspektiven zur Untersuchung ausgewählter Teilbereiche und Prozesse im Zusammenhang der Krise der Moderne um.
Schritte zur Modulprüfung
Bitte vergessen Sie nicht, jede Prüfung unter Angabe der Prüfungsform und des Moduls beim Prüfungsamt bis zum 15. Juni (Sommersemester) bzw. 15. Dezember (Wintersemester) anzumelden.
Im Master können Sie, mit modulspezifischen Variationen, Ihre Prüfungsleistungen in einer mündlichen Prüfung, einer Klausur oder einer Hausarbeit erbringen. In allen Prüfungen sollten Sie in der Lage sein, auf der Basis der Studienbriefe den Prüfenden Ihre eigenständige Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema deutlich zu machen. Dies setzt eine über die Inhalte aller Kurse eines Moduls hinausgehende Beschäftigung mit der themenspezifischen Literatur und dem Forschungsdiskurs voraus.
weiterlesen...Bei einer mündlichen Prüfung können (und sollen) Sie die Schwerpunkte im Vorfeld mit Ihrer Prüferin bzw. Ihrem Prüfer absprechen. Dabei empfiehlt sich die Schwerpunktsetzung auf einen bestimmten Kurs –von diesem Schwerpunkt aus sind in der Prüfung die Bezüge zu den Inhalten der übrigen Kurse herzustellen. Je nach Prüferin oder Prüfer werden Sie um die Vorbereitung von einem oder zwei Themenschwerpunkten gebeten. Nach konkreter Absprache erarbeiten Sie ein Exposé, das von den Prüfenden per Mail oder telefonisch mit Blick auf eine eventuelle Überarbeitung kommentiert wird. Das zwei- bis dreiseitige Exposé sollte einen Abriss der Themenfelder, Leitfragen und Thesen, eine Gliederung sowie eine Kurzbibliografie zentraler Forschungsliteratur, mit der Sie sich innerhalb der Themen auseinandergesetzt haben, umfassen.
Bei Videoprüfungen bitte besonders frühzeitig mit dem Prüfer oder der Prüferin (siehe untenstehende Übersicht), dem Prüfungsamt und dem Studienzentrum wegen der Koordination eines Termins in Verbindung setzen!
Siehe: Sonderregelungen
Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffenden Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der gewählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Jede Prüfung wird von einer Beisitzerin oder einem Beisitzer hinzugezogen, die bzw. der vom Lehrgebiet bestimmt wird, protokolliert.
Klären Sie bitte anschließend an dem von Ihnen gewählten Studienzentrum, ob zum vereinbarten Termin eine technische Betreuung gewährleistet ist und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter während der Video-Prüfung anwesend sein kann. Anschließend melden Sie sich bitte beim Prüfungsamt, Frau Dahlmann-Müller, Tel. +49 2331 987-320
In einer Klausur haben Sie grundsätzlich drei Aufgabenstellungen zur Auswahl; nur eine davon ist zu bearbeiten. Je nach Vorgabe der Prüferin bzw. des Prüfers werden entweder drei Themen zu vorher persönlich vereinbarten und vertiefend erarbeiteten Themenfeldern gestellt, oder aber die Aufgabenstellungen behandeln vorgegebene modulspezifische Zusammenhänge mit kursübergreifendem Charakter. Bitte setzen Sie sich zur Klärung der Vorgehensweise beizeiten mit der jeweiligen Prüferin bzw. dem Prüfer in Verbindung. Dies muss spätestens am 15.06. bzw. 15.12. – dem letzten Termin, zu dem Sie sich online zur Prüfung anmelden können – möglichst aber deutlich früher, also sobald Sie sich für die Prüfungsform Klausur entschieden haben, geschehen (bitte beachten Sie, dass aus technischen Gründen die Klausurthemen bereits zwei bis drei Wochen nach diesem letzten Anmeldeldetermin seitens Ihrer Prüfer gestellt werden müssen). Ihre Klausur sollte strukturiert und ausformuliert sein und einer nachvollziehbaren Argumentationsstruktur folgen.
Für allgemeine Fragen zum Thema Prüfungen bietet das Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne jeden Donnerstag von 18:00 bis 19:00 Uhr eine Online-Sprechstunde an.
Für konkrete Themenabsprachen zu den einzelnen Kursen (Hausarbeit, mündliche Prüfung, ggf. Klausur) wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartnerinnen (verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die tatsächliche Betreuung entscheidend sind die hier angegebenen Kursbetreuerinnen und Kursbetreuer):
Kurs | Epoche/Region | Ansprechpartner*in/Prüfer*in |
Konfliktfelder der modernen Massendemokratie um 1900: Frauenwahlrecht, Integration der Arbeiterschaft, Rechtsradikalismus | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Der Erste Weltkrieg | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Kulturkritik und Lebensreformbewegung (1870-1939) | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Demokratie und Diktatur zwischen den Weltkriegen | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Konfliktfelder der modernen Massengesellschaft | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Geschichte des Wohlfahrtsstaates in Europa von den 1880er Jahren bis 2010 | Neuzeit | Apl. Prof. Dr. Wolfgang Kruse |
Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld der im Modul angebotenen Kurse oder der zum Modul angebotenen Präsenzveranstaltungen eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu erarbeiten bzw. zu vertiefen. Dies bedeutet, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb eines Kurses mit Hilfe weiterer Literatur ‘spezialisieren’. Ideen für Hausarbeitsthemen sollten von den Studierenden zunächst selbständig erarbeitet werden. Die endgültige Themenfestlegung und Erstellung des Exposés erfolgen in enger Absprache mit der Prüferin bzw. dem Prüfer.
Nach der Themenfestlegung erarbeiten Sie ein Exposé, das den Arbeitstitel Ihrer Hausarbeit, einen Entwurf Ihrer späteren Einleitung mit ausgearbeiteter Fragestellung, der Gliederung und einem vorläufigen Literatur- und Quellenverzeichnis (sowie Matrikelnummer, Name und Adresse und Angaben zum Studierendenstatus: Vollzeit/Teilzeit) enthält. Nach Abnahme des Exposés durch die Prüferin oder den Prüfer veranlasst diese/r die Themenstellung beim Prüfungsamt. Der weite Blick soll auch hier zum Tragen kommen, nämlich durch die Art und Weise, in der Sie (in der Regel in der Einleitung und am Schluss der Hausarbeit) Ihr Thema im Rahmen der übergreifenden Fragestellungen des Moduls platzieren.
Abschluss Themenabsprache (Meldung des Themas durch die Kursbetreuerinnen oder Kursbetreuer beim Prüfungsamt)
bis spätestens
Teilzeitstudierende 15.07.2021
Vollzeitstudierende 19.08.2021
Für den Prozess, an dessen Ende die Formulierung/Begründung einer klaren Fragestellung steht, sollten Sie genügend Zeit einkalkulieren. Zur Absprache eines Themas setzen Sie sich daher frühzeitig mit dem Kursbetreuer oder der Kursbetreuerin in Verbindung. Die Meldefrist für Hausarbeitsthemen ist unbedingt einzuhalten. Bitte teilen Sie Ihrer Dozentin bzw. Ihrem Dozenten spätestens zur Anmeldung der Hausarbeit Ihre Matrikelnummer mit.
Nach der endgültigen Themenstellung und Mitteilung des Abgabedatums (durch die Betreuungsperson über das Prüfungsamt) haben Sie fünf Wochen (Vollzeitstudierende) bzw. zehn Wochen (Teilzeitstudierende) Zeit, die Arbeit beim Prüfungsamt einzureichen (nicht bei der Betreuerin oder dem Betreuer – jedoch gehen eine Word-Datei und eine pdf-Datei an das Lehrgebietssekretariat).
Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Name, Matrikelnummer, Post- und Email-Adresse, Titel der Arbeit, Betreuerin/Betreuer (dies ist für die Zuordnung wichtiger als der/die Modulbetreuer/in), Modul und Abgabedatum.
Bitte vermeiden Sie die feste Bindung (auch Spiralbindung) Ihrer Hausarbeit.
Länge der Hausarbeit: ca. 20 Seiten DIN A 4 (bei 2.500 Zeichen pro Seite sind das 50.000 bis 62.500 Zeichen), 1,5-zeilig, Schriftgrad 12 pt, ausreichend Korrekturrand (vgl. auch den Beipackzettel, den Ihnen das Prüfungsamt mit der Prüfungsanmeldung zusendet).
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Prüfung!
Prüfung
Prüfungsform | Prüfungsnummer | Termin | Anmeldeschluss |
Klausur | 104273 | siehe Klausurtermine | 15.06.2021 |
Hausarbeit | 104272 | während des Semesters | 15.06.2021 |
Mündliche Prüfung | 104274 | während des Semesters | 15.06.2021 |
Für die Klausur zum Abschluss von Modul 7 G werden persönliche Vertiefungsschwerpunkte abgesprochen, deren Anlage vor der Themenstellung in einem Exposé erläutert werden soll. Bitte setzen Sie sich rechtzeitig mit dem Betreuer in Verbindung.
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools
Dauer
1 Semester
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Teilnahmevoraussetzungen
Keine