Inhalte
04203: Der erste Kurs des Moduls dient dazu, das Konzept der Moderne, das diesem Studiengang zugrunde liegt, zu erläutern, und zwar sowohl aus historischer als auch aus literaturwissenschaftlicher Perspektive. Auf die Einführung „Das ‚lange 19. Jahrhundert‘ als Zeitalter der Moderne“ folgen Aufschlüsselungen dieser Moderne nach vier Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur. Ergänzend und zugleich kontrastierend folgen Sichtweisen der Vormoderne (die sich selbst hin und wieder als modern ansah) und Überlegungen zur genese der europäischen Moderne in Abhängigkeit von überseeischen Bezügen zwecks Erweiterung der Perspektive. Ebenfalls als konzeptuelle Akzentuierung dienen Alternativüberlegungen zu „Literatur und Moderne“ sowie den „Grenzen der Moderne“ aus literaturwissenschaftlicher Sicht.
04204: Im Anschluss an die historische Einführung im Kurs 04203, die aus programmatischer Perspektive um den Begriff der „Moderne“ kreist, erläutert dieser Kurs an ausgewählten Beispielen, was die moderne historische Forschung methodisch ausmacht. Im Zentrum stehen zentrale Begriffe, Modelle und Theorien, die Historiker heutzutage verwenden, um komplexe Themen und Zusammenhänge zu untersuchen und vor allem problemorientiert zu entfalten und zu diskutieren – dies aber nicht abstrakt, sondern an konkreten Fallbeispielen. In KE 1 erkundet das Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas drei unterschiedliche Zugänge zur Geschichte der Vormoderne: die Arbeiten zum kollektiven Gedächtnis von Aleida und Jan Assman (Kap. 1), die mikrogeschichtliche Analyse eines Dorfes auf der schwäbischen Alb von David Sabean (Kap. 2), und den makrohistorischen Rundumschlag zur Verschränkung von materieller Alltagskultur, Marktwirtschaft und Kapitalismus von Fernand Braudel (Kap. 3). In KE 2 richtet das Lehrgebiet Neuere Deutsche und Europäische Geschichte den Blick auf vier Ansätze der Neueren Geschichte, die jeweils durch einen prominenten Text repräsentiert sind: die Historische Sozialwissenschaft durch das Deutsche Kaiserreich von Hans-Ulrich Wehler (Kap. 1), die Geschlechtergeschichte durch den Aufsatz zur Polarisierung der Geschlechtscharaktere? von Karin Hausen (Kap. 2), die Historische Biographik durch den Wallenstein von Golo Mann (Kap. 3) und die Historische Soziologie durch die vergleichende Untersuchung über die sozialen Ursprünge von Demokratie und Diktatur auf dem Weg in die Moderne von Barrington Moore (Kap. 4). In KE 3 begibt sich das Lehrgebiet Neuere Europäische und Außereuropäische Geschichte auf drei Alternative Wege zur Außereuropäischen Geschichte, um perspektivische Erweiterungen des Geschichtsbildes gegenüber traditionellen Ansätzen aufzuzeigen: transnationale Geschichte als Abkehr von nationalstaatlicher Beschränkung (Kap. 1), die Geschichte der Kolonisierten ?von unten? als Korrektur der Kolonialgeschichte ?von oben? (Kap. 2) und die Postcolonial Studies als Versuch einer diskursiven Zertrümmerung kultureller Stereotypen (Kap. 3).
04205: Der Kurs bietet eine Einführung in die Inhalte, Grundbegriffe, Methoden und Theorien der wissenschaftlichen Beschäftigung mit literarischen Texten. Es bildet damit die Grundlage, auf der die in den folgenden Modulen des Studiengangs vorgestellten Werke literaturhistorisch sinnvoll eingeordnet und problembezogen analysiert werden können. Zu diesem Zweck stellt der Kurs Grundprinzipien der Rhetorik und Ästhetik, Definitionsversuche der unterschiedlichen Epochen und Gattungen, hermeneutische und erzähltheoretische Interpretationsverfahren sowie aktuelle theoretische Debatten über Literatur vor.
04206: Der Kurs ist ein Reader mit vertiefenden Beiträgen zu Kurs 04203.
Alle Kurse müssen belegt werden, wenn sie dieses Modul studieren möchten.
04203 | Einführung in den Studiengang „Europäische Moderne“ aus geschichts- und literaturwissenschaftlicher Perspektive | 2 SWS |
04204 | Grundlagen der Geschichtswissenschaften | 2 SWS |
04205 | Grundlagen der Literaturwissenschaft | 2 SWS |
04206 | Die Europäische Moderne – Vertiefende Lektüre | 2 SWS |
Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
Tel.: 02331/987-2120
email: felicitas.schmieder
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel
email: alexandra.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
LG Geschichte Europas in der Welt
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
Tel.: +49 2331 987-2114
email: juergen.nagel
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
Prof. Dr. Uwe Steiner
Tel.: 02331/987-2517
email: uwe.steiner
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik
Prof. Dr. Michael Niehaus
Tel.: 02331/987-4212
email: michael.niehaus
LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
Apl. Prof. Dr. Thomas Sokoll
Dr. Uta Kleine
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Prof. Dr. Alexandra Przyrembel
LG Geschichte Europas in der Welt
Prof. Dr. Jürgen Nagel
Dr. Fabian Fechner
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
Prof. Dr. Uwe Steiner
Dr. Ulf-Michael Schneider
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik
Prof. Dr. Michael Niehaus
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte der Medienkulturen
Dr. Peter Risthaus
LG Geschichte der Europäischen Moderne
Jutta Bürger-Kaiser
E-Mail: sekretariat.przyrembel
Tel.: +49 2331 987 – 2110
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo-Do: 10:00-14:00 Uhr
Raum: B0.014
LG Geschichte Europas in der Welt
Karin Gockel
E-Mail: karin.gockel
Telefon: +49 2331 987 – 2122
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie
Leyla Pektas
E-Mail: leyla.pektas
Telefon: +49 2331 987 – 4882
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik
Dorothea Rehmus-Fittje
E-Mail: dorothea.rehmus-fittje
Telefon: +49 2331 987 – 4200
LG Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Mediengeschichte
Christoph Düchting
E-Mail: christoph.duechting
Telefon: +49 2331 987 – 2119
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- sind mit dem Konzept des Studiengangs vertraut,
- können die Studierenden geschichts- und literaturwissenschaftliche Bestimmungen des Modernisierungsprozesses und des Moderne-Begriffs im „langen“ 19. Jahrhundert explizieren,
- haben gelernt das Konzept der Moderne in zweifacher Weise zu historisieren, indem sie (a) vormoderne Kontraste und Kontinuitäten ebenso wie (b) das Wechselspiel von europäischer Moderne und außereuropäischer Welt thematisieren
- und können die spezifischen Arbeitsweise und Methoden der beteiligten Fächer anwenden und kennen wesentliche wissenschaftliche Beiträge der neueren Forschung
Prüfung
Für die mündliche Prüfung in Modul 1 E wählen die Studierenden einen oder mehrere inhaltliche Schwerpunkte aus den Kursen 04203 und – je nach angestrebter fachlicher Orientierung – 04204 oder 04205 unter Umständen mit Bezug auf die „Vertiefende Lektüre“ im Kurs 04206. Aus dieser Akzentuierung ergeben sich Prüferin oder Prüfer, mit denen wegen genauerer Absprache Kontakt aufzunehmen ist.
Prüferinnen und Prüfer im Fach Geschichte:
Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas: Frau Schmieder, Herr Sokoll, Frau Kleine
Lehrgebiet Neuere deutsche und europäische Geschichte: Frau Przyrembel
Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt: Herr Nagel
Prüferinnen und Prüfer im Fach Literaturwissenschaft
Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medientheorie: Herr Steiner, Herr Schneider
Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte der Medienkulturen: Peter Risthaus
Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik: Herr Niehaus.
Über den oder die Schwerpunkte hinaus ist ausblickend die Modernekonzeption des gesamten Studiengangs anzusprechen und zu thematisieren, dass und warum Geschichte und Literaturwissenschaft diesen MA gemeinsam tragen.
Prüfungsanmeldung: Bitte melden Sie sich zunächst fristgerecht über die Online-Prüfungsanmeldung an (Anmeldeschluss beachten!). Als Prüfer/in wird ihnen dort nur der/die Kommissionsvorsitzende/n angezeigt. Diese/n bitte auswählen und anschließend möglichst umgehend mit dem/der gewünschten Prüfer/in Kontakt aufnehmen.
Prüfungsform | Prüfungsnummer | Termin | Anmeldeschluss |
Mündliche Prüfung | 104114 |
LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas und LG Geschichte Europas in der Welt: 18.-21.(22.).9. |
15.06.2017 |
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Dauer
1 Semester
Teilnahmevoraussetzungen
Keine