Sommersemester 2025

Modul 25204/G4: Kulturelle Räume und Grenzen [PRAXIS]

Inhalte

LE1: Der geographische Bereich „Europa“ wurde in Antike und Mittelalter von verschiedenen Völkern bewohnt, deren kulturelle Entwicklung nicht zuletzt die „Europäer“ hervorbrachte. Selbstwahrnehmung und -definition dieser zukünftigen Europäer wurden maßgeblich geprägt durch Völker, die von allen Seiten über kürzere oder längere Zeit von außen eindrangen oder einwirkten. Dies wurde als bedrohlich empfunden und je auf spezielle Weise gebannt: Vernichtung, Integration, Ausgrenzung. Um verschiedene Typen dieser Auseinandersetzung zu erfassen, werden mehrere Beispiele über die Zeiten gewählt: Karthager, Normannen, Byzantiner, Mongolen.

LE2: In dieser Lerneinheit werden (a) das Ausgreifen der Europäer seit dem 15. Jahrhundert über die kontinentalen Grenzen hinaus, (b) die Folgen, die sich für die Gesellschaften Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens aus Kolonialismus und Imperialismus, aber auch aus ihrem eigenständig-kreativen Umgang mit der europäischen Herausforderung ergaben, und (c) die Rückwirkung dieser Entwicklungen auf Europa angesprochen. Es geht um Kontakte, Konflikte und um Transfers verschiedenster Art, die kulturelle, regionale und nationale Grenzen überschritten und Räume öffneten, erweiterten und miteinander in Bezug setzten. Damit wird ein Bild von Vielfalt und Tiefe früher Globalisierungsprozesse gezeichnet. Die Lerneinheit ist als online-Angebot konzipiert, das Texte und audiovisuelle Materialien integriert und individuelle Vorgehensweisen und Lernschwerpunkte ermöglicht.

LE3: Die Lerneinheit thematisiert, wie Europäer die alten Hochkulturen Asiens gesehen und beurteilt haben, und führt damit das Konzept der „Kulturellen Grenzen“ als neuen Zugang zur Geschichte der europäischen Expansion ein. Gefragt wird, wie Europäer im Kontakt mit „fremden“ Gesellschaften ihre eigene Identität stabilisierten und hierzu Abgrenzungen zwischen Eigenem und Fremden vornahmen. Verdeutlicht werden die historischen Faktoren der Fremdwahrnehmung zwischen stereotypisierender Verzerrung und realitätsnahen Weltauffassungen, die dabei relevanten Wechselwirkungen und die Auswirkungen auf die „wahrgenommenen“ Gesellschaften. Nach einer theoretischen Einführung wird der Problemkreis anhand dreier Fallbeispiele entfaltet: europäische Sicht der islamischen Zivilisation vom Frühmittelalter bis zur Aufklärung, europäische Kenntnisse und Vorstellungen von Japan, protestantische Mission in Indien im 18. Jahrhundert.

LE4: Die Lerneinheit führt anhand der Entwicklung in Asien und Afrika seit der Aufklärung in die Zusammenhänge von Wissenschaft und europäischer Expansion ein. Sie verdeutlicht am kolonialen Beispiel die historische und kulturelle Bedingtheit von Wissenschaft und setzt so das Thema „Fremdwahrnehmung“ im Kontext der europäischen Moderne fort. Nach einer Erörterung der zentralen Grundbegriffe der Wissenschaftsgeschichte werden die Bedingungen wissenschaftlicher Forschung in den Kolonien, deren Rückwirkung auf die akademische Landschaft in Europa sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kolonialismus beleuchtet. Schließlich wird die Problematik der „akademischen Fremdwahrnehmung“ anhand der Orientalismus-These von Edward W. Said verdeutlicht.

Lern-Einheit

Titel

Vorschau

LE1:

Außengrenzen Alteuropas

 

LE2:

Europäische Expansion und Globalisierung (Online-Kurs)

 

LE3:

Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen. Aspekte der europäisch-asiatischen Beziehungen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit

LE4:

Wissenschaft und Kolonialismus. Grundzüge der akademischen Konstruktion außereuropäischer Welten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

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Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die Beleger/innen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Geschichte Europas in der Welt
    Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
    Tel.: +49 2331 987-2114
    email: juergen.nagel

        LG Geschichte Europas in der Welt
        Karin Gockel
        E-Mail: karin.gockel
        Telefon: +49 2331 987 – 2122
        Fax: +49 2331 987 – 4393
        Sprechzeiten: Mo und Do 9.00 – 14.00 Uhr, Di und Mi 9.00 – 12.00 Uhr; ansonsten Anrufbeantworter
        Raum: Gebäude KSW / Raum B0.008

          Lernergebnisse/Kompetenzen

          Die Studierenden

          • können die grundlegenden Zusammenhänge der Überschreitung kultureller Grenzen durch die Expansion Europas seit der Antike im Kontext von Kolonialismus, Imperialismus und Globalisierung darstellen und systematisieren,
          • haben gelernt die konkreten Wirkungszusammenhänge der damit verbundenen interkulturellen Begegnungen erläutern und auf die historischen Rahmenbedingungen beziehen,
          • wissen die Vielfalt der Erscheinungsformen in den beschriebenen Expansions- und Globalisierungsprozessen zwischen Verflechtung und Konfliktpotential zu differenzieren und zu systematisieren,
          • entwickeln eine Vorstellung von der Veränderbarkeit und der Verschiebbarkeit kultureller Räume und Grenzen,
          • wenden Basiskompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Bereichen Recherche und Aufbereitung forschungsrelevanter Informationen an,
          • setzen zentrale theoretische und methodische Konzepte zum Modulthema auf konkrete Fallbeispiel um,
          • hinterfragen die eigene Position bei der „wissenschaftlichen Konstruktion“ von Kenntnissen.

          Downloads

          Prüfungsleitfaden Fachschwerpunkt Geschichte

          Leitfaden Praktikum Geschichte

          FAQ-Praxis G2, G3, G4, G5

          Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung

          Keine

          Schritte zur Modulprüfung

          Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Lerneinheiten des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Lerneinheiten (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lücken­los zu überprüfen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwer­punkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Konkret und im Einzelnen:

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          Bei einer mündlichen Prüfung sprechen Sie die Schwerpunkte vorher mit Ihrem/r Prüfer/in ab. Dabei empfiehlt sich entweder die Schwerpunktsetzung auf eine bestimmte Lerneinheit (LE), eine Kurseinheit oder – am besten – auf ein „noch kleineres“ Spezialthema, das einer Lerneinheit zugeordnet werden kann und entsprechend unter Einbeziehung einschlägiger Fachliteratur (Faustregel: mindestens vier bis sechs Titel) zu vertiefen ist. Bei der Themenfindung können Sie durchaus eigenen Interes­sen folgen und eine nur lose Lerneinheitanbindung wählen, solange Ihr Thema in den Ge­samtkontext des Moduls passt. Bitte verständigen Sie sich rechtzeitig mit Ihrem/r Betreuer/in über die Themenwahl, bevor Sie ein Exposé erstellen, aus dem die Abgrenzung des Themas, dessen Modulbezüge, die wichtigsten inhaltlichen Aspekte sowie die verwendete Fachliteratur hervorgehen.

          Mündliche Prüfungen können im Einvernehmen aller Beteiligten auch als häusliche Videoprüfung (Zoom) abgenommen werden; ein Rechtsanspruch auf dieses Prüfungsformat besteht nicht. Relevante Informationen zu den mündlichen Prüfungen in Präsenz oder als Videoprüfung finden Sie unter nachfolgenden Link:

          http://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/ckmp/

          Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffen­den Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der ge­wählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Zur Prüfung hinzugezogen wird eine Beisitzerin oder ein Beisitzer zur Protokollführung, die oder der vom Lehrgebiet bestimmt wird.

          Wichtig: Ab Sommersemester 2025 bieten die Lehrgebiete Geschichte Europas in der Welt (Prof. Dr. Jürgen G. Nagel) und Geschichte und Gegenwart Alteuropas (Prof. Dr. Felicitas Schmieder) in diesem Modul keine Klausuren als Prüfungsform mehr an.

          Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld des Moduls eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu ver­tiefen. Dies bedeutet in der Regel, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb einer Lerneinheit mit Hilfe weiterer Literatur „spezialisieren“. Der weite Blick soll aber auch hier zum Tragen kommen: nämlich durch die Art und Weise, in der Sie (in der Regel in der Einleitung und am Schluss der Hausarbeit) Ihr „kleines“ Thema im Rahmen der übergreifenden Fragestellungen des Moduls plat­zieren.

          Für Themenabsprachen zu den einzelnen Lerneinheiten (Hausarbeit, mündliche Prüfung) wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartner/in:

          Lerneinheit Epoche/ Region Ansprechpartner/in/ Prüfer/in
          LE1 Außengrenzen Alteuropas

          Antike

          Dr. Daniel Syrbe
          daniel.syrbe

          Späteres Mittelalter

          Prof. Dr. Felicitas Schmieder
          felicitas.schmieder
          LE2 Europäische Expansion und Globalisierung Afrika, Asien, Nordamerika Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
          juergen.nagel
          Lateinamerika, Karibik, Ozeanien Dr. Fabian Fechner
          fabian.fechner
          Christentums- und Missionsgeschichte, Dekolonisierung, historische Gewaltforschung

          Tabea U. Buddeberg, M.A.
          tabea.buddenberg

          Moderne Geschichte Asiens, Kolonial- und Tropenmedizin, Islam in Indien Ute Kemmerling, M.A.
          ute.kemmerling
          LE3 Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen Späteres Mittelalter Prof. Dr. Felicitas Schmieder
          felicitas.schmieder
          Allgemeines, Islam in der Neuzeit, Japan Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
          juergen.nagel
          Christentums- und Missionsgeschichte, Dekolonisierung, historische Gewaltforschung Tabea U. Buddeberg, M.A.
          tabea.buddenberg
          Moderne Geschichte Asiens, Kolonial- und Tropenmedizin, Islam in Indien Ute Kemmerling, M.A.
          ute.kemmerling
          LE4 Wissenschaft und Kolonialismus  

          Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
          juergen.nagel

           

          Auf dem Wege zur Hausarbeit

          Hausarbeiten sind in der Regel lerneinheitsbezogen angelegt.
          Beim Prüfungsamt melden Sie an, dass Sie als Leistungsnachweis eine Hausarbeit gewählt haben. (Verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die Betreuung verantwortlich sind die oben angegebenen Lerneinheit-Betreuer/innen).
          Ideen für Hausarbeitsthemen sollten von den Studierenden zunächst selbstständig  erarbeitet werden. Endgültige Themenfestlegung und Erstellung des Exposés erfol­gen dann in enger Absprache mit der Betreuerin oder dem Betreuer. Nach Ihrer Hausarbeitsanmeldung beim Prüfungsamt (oder auch schon vorher) setzen Sie sich mit ihm oder ihr in Verbindung, um zunächst ein Thema grundsätzlich abzusprechen, und reichen ihm/ihr danach ein Exposé ein, aus dem die Fragestellung, deren Ope­rationalisierung bzw. Ihre Vorgehensweise, die vorläufige Gliederung sowie das Quellen- und Literaturverzeichnis hervorgehen sollen. Erst nachdem dieser Entwurf durchgesehen und von Ihnen ggf. verbessert wurde, wird das endgültige Thema ver­geben, indem es vom Betreuer/von der Betreuerin dem Prüfungsamt angezeigt und Ihnen dann vom Prüfungsamt per Post mitgeteilt wird.

          Wichtig: Die Nennung des Moduls, der Matrikelnummer, des Namens, Emailadresse und des Studierendenstatus (Vollzeit/Teilzeit) darf nicht fehlen.

          Für diesen Prozess sollten Sie genügend Zeit einkalkulieren. Zur Absprache eines Themas setzen Sie sich daher frühzeitig mit dem Lerneinheit-Betreuer/der Lerneinheit-Betreuerin in Verbindung. Die Meldefrist für Hausarbeitsthemen ist unbedingt einzuhalten.

          Meldung des Themas durch Kursbetreuer beim Prüfungsamt verbindlich bis spätestens:

          bis spätestens: 08.08.2025
          (Achtung: es gibt keine gesonderten Bearbeitungszeiten für Teilzeit- und Vollzeitstudierende mehr)

          Nach der endgültigen Themenstellung (durch den Betreuer/die Betreuerin über das Prüfungsamt) haben Sie 6 Wochen Zeit, die Hausarbeit über Moodle hochzuladen.

          Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Namen, Matrikelnummer, Emailadresse, Titel der Arbeit, Betreuer/Betreuerin, Modul und Abgabedatum.

          Länge der Hausarbeit: 15 bis 20 Seiten DIN A 4 (bei 2.500 Zeichen pro Seite), 1,5-zeilig, 12 pt., ausreichend Korrekturrand;

           

          Prüfungen

          Prüfungsform Prüfungs-Nr. Termin Anmeldeschluss
          Hausarbeit 103142 während des Semesters 15.06.2025
          Hausarbeit [Praxis] 103141 während des Semesters 15.06.2025

          mündliche Prüfung

          Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden.

          103144

          LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: 
          22. + 23.09.2025 Präsenz
          24. – 26.09.2025 Online über Zoom

          LG Geschichte Europas in der Welt:
          22. + 23.09.2025 Präsenz
          24. – 26.09.2025 Online über Zoom

           

           

          15.06.2025

          Termine für Ihre mündliche Prüfung vereinbaren Sie bitte nach Themenabsprache mit den Sekretariaten der Lehrgebiete:

          LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas:
          Christiane Eilers B.A., Sekretariat Schmieder
          Tel. 02331 987 4752

          LG Geschichte Europas in der Welt:
          Karin Gockel,   Tel. 02331 987 2122

          Die Prüfungen finden in den Räumen des Historischen Instituts, KSW Geb. 1 statt.

          Bitte beachten Sie, dass die Einreichung von Hausarbeiten im Modul G4 ausschließlich elektronisch über das Online-Übungssystem erfolgt. Details finden Sie unter Prüfungen/Hausarbeit in diesem Studienportal.

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          Weitere Informationen zum Modul

          Lehrformen

          Studienbrief, Online-Kurse, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

          Dauer

          1 Semester

          Häufigkeit

          Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

          Umfang

          Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

          Teilnahmevoraussetzungen

          Keine

          Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

          Belegung des Moduls und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

          Stellenwert der Note für die Endnote

          15/180