Inhalte
34240: Der geographische Bereich „Europa“ wurde in Antike und Mittelalter von verschiedenen Völkern bewohnt, deren kulturelle Entwicklung nicht zuletzt die „Europäer“ hervorbrachte. Selbstwahrnehmung und -definition dieser zukünftigen Europäer wurden maßgeblich geprägt durch Völker, die von allen Seiten über kürzere oder längere Zeit von außen eindrangen oder einwirkten. Dies wurde als bedrohlich empfunden und je auf spezielle Weise gebannt: Vernichtung, Integration, Ausgrenzung. Um verschiedene Typen dieser Auseinandersetzung zu erfassen, werden mehrere Beispiele über die Zeiten gewählt: Karthager, Normannen, Byzantiner, Mongolen.
34244: In diesem Kurs werden (a) das Ausgreifen der Europäer seit dem 15. Jahrhundert über die kontinentalen Grenzen hinaus, (b) die Folgen, die sich für die Gesellschaften Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens aus Kolonialismus und Imperialismus, aber auch aus ihrem eigenständig-kreativen Umgang mit der europäischen Herausforderung ergaben, und (c) die Rückwirkung dieser Entwicklungen auf Europa angesprochen. Es geht um Kontakte, Konflikte und um Transfers verschiedenster Art, die kulturelle, regionale und nationale Grenzen überschritten und Räume öffneten, erweiterten und miteinander in Bezug setzten. Damit wird ein Bild von Vielfalt und Tiefe früher Globalisierungsprozesse gezeichnet. Der Kurs ist als online-Angebot konzipiert, das Texte und audiovisuelle Materialien integriert und individuelle Vorgehensweisen und Lernschwerpunkte ermöglicht.
03513: Der Kurs thematisiert, wie Europäer die alten Hochkulturen Asiens gesehen und beurteilt haben, und führt damit das Konzept der „Kulturellen Grenzen“ als neuen Zugang zur Geschichte der europäischen Expansion ein. Gefragt wird, wie Europäer im Kontakt mit „fremden“ Gesellschaften ihre eigene Identität stabilisierten und hierzu Abgrenzungen zwischen Eigenem und Fremden vornahmen. Verdeutlicht werden die historischen Faktoren der Fremdwahrnehmung zwischen stereotypisierender Verzerrung und realitätsnahen Weltauffassungen, die dabei relevanten Wechselwirkungen und die Auswirkungen auf die „wahrgenommenen“ Gesellschaften. Nach einer theoretischen Einführung wird der Problemkreis anhand dreier Fallbeispiele entfaltet: europäische Sicht der islamischen Zivilisation vom Frühmittelalter bis zur Aufklärung, europäische Kenntnisse und Vorstellungen von Japan, protestantische Mission in Indien im 18. Jahrhundert.
03514: Der Kurs führt anhand der Entwicklung in Asien und Afrika seit der Aufklärung in die Zusammenhänge von Wissenschaft und europäischer Expansion ein. Er verdeutlicht am kolonialen Beispiel die historische und kulturelle Bedingtheit von Wissenschaft und setzt so das Thema „Fremdwahrnehmung“ im Kontext der europäischen Moderne fort. Nach einer Erörterung der zentralen Grundbegriffe der Wissenschaftsgeschichte werden die Bedingungen wissenschaftlicher Forschung in den Kolonien, deren Rückwirkung auf die akademische Landschaft in Europa sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kolonialismus beleuchtet. Schließlich wird die Problematik der „akademischen Fremdwahrnehmung“ anhand der Orientalismus-These von Edward W. Said verdeutlicht.
Alle Kurse müssen belegt werden, wenn sie dieses Modul studieren möchten.
Kurs-Nr. |
Titel |
SWS
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34240 | Außengrenzen Alteuropas |
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34244 | Europäische Expansion und Globalisierung (Online-Kurs) |
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03513 | Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen. Aspekte der europäisch-asiatischen Beziehungen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit |
2
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03514 | Wissenschaft und Kolonialismus. Grundzüge der akademischen Konstruktion außereuropäischer Welten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert |
2
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Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte Europas in der Welt
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
Tel.: +49 2331 987-2114
email: juergen.nagel
LG Geschichte Europas in der Welt
Ute Kemmerling, B.A.
ute.kemmerling
Tel.: +49 2331 987-4495
LG Geschichte Europas in der Welt
Barbara Traumann, B.A.
barbara.traumann
Tel.: +49 2331 987-4495
LG Geschichte Europas in der Welt
Karin Gockel
E-Mail: karin.gockel
Telefon: +49 2331 987 – 2122
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo und Do 9.00 – 14.00 Uhr, Di und Mi 9.00 – 12.00 Uhr; ansonsten Anrufbeantworter
Raum: Gebäude KSW / Raum B0.008
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- können die grundlegenden Zusammenhänge der Überschreitung kultureller Grenzen durch die Expansion Europas seit der Antike im Kontext von Kolonialismus, Imperialismus und Globalisierung darstellen und systematisieren,
- haben gelernt die konkreten Wirkungszusammenhänge der damit verbundenen interkulturellen Begegnungen erläutern und auf die historischen Rahmenbedingungen beziehen,
- wissen die Vielfalt der Erscheinungsformen in den beschriebenen Expansions- und Globalisierungsprozessen zwischen Verflechtung und Konfliktpotential zu differenzieren und zu systematisieren,
- entwickeln eine Vorstellung von der Veränderbarkeit und der Verschiebbarkeit kultureller Räume und Grenzen,
- wenden Basiskompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Bereichen Recherche und Aufbereitung forschungsrelevanter Informationen an,
- setzen zentrale theoretische und methodische Konzepte zum Modulthema auf konkrete Fallbeispiel um,
- hinterfragen die eigene Position bei der „wissenschaftlichen Konstruktion“ von Kenntnissen.
Downloads
Prüfungsleitfaden BA Kulturwissenschaften, Fachschwerpunkt Geschichte
Leitfaden Praktikum Geschichte
Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung
Keine
Schritte zur Modulprüfung
Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Kurse des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Kurse (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lückenlos zu überprüfen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwerpunkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Konkret und im Einzelnen:
weiterlesen...Prüfungen
Prüfungsform | Prüfungs-Nr. | Termin | Anmeldeschluss |
Klausur | 103143 | Montag, 07.09.2020 14-18 Uhr |
30.06.2020 |
Hausarbeit | 103142 | während des Semesters | 15.06.2020 |
Hausarbeit [Praxis] | 103141 | während des Semesters | 15.06.2020 |
mündliche Prüfung Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden. |
103144 |
LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: 17./18. + 21./22.09.2020 LG Geschichte Europas in der Welt: 15.-18.09. + 21.-24.09.2020 |
15.06.2020 |
Termine für Ihre mündliche Prüfung vereinbaren Sie bitte mit den Sekretariaten der Lehrgebiete: LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: LG Geschichte Europas in der Welt: Die Prüfungen finden in den Räumen des Historischen Instituts statt. |
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Online-Kurse, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools
Dauer
1 Semester
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Teilnahmevoraussetzungen
Keine