Sommersemester 2020

Modul G4: Kulturelle Räume und Grenzen [PRAXIS]

Inhalte

34240: Der geographische Bereich „Europa“ wurde in Antike und Mittelalter von verschiedenen Völkern bewohnt, deren kulturelle Entwicklung nicht zuletzt die „Europäer“ hervorbrachte. Selbstwahrnehmung und -definition dieser zukünftigen Europäer wurden maßgeblich geprägt durch Völker, die von allen Seiten über kürzere oder längere Zeit von außen eindrangen oder einwirkten. Dies wurde als bedrohlich empfunden und je auf spezielle Weise gebannt: Vernichtung, Integration, Ausgrenzung. Um verschiedene Typen dieser Auseinandersetzung zu erfassen, werden mehrere Beispiele über die Zeiten gewählt: Karthager, Normannen, Byzantiner, Mongolen.

34244: In diesem Kurs werden (a) das Ausgreifen der Europäer seit dem 15. Jahrhundert über die kontinentalen Grenzen hinaus, (b) die Folgen, die sich für die Gesellschaften Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens aus Kolonialismus und Imperialismus, aber auch aus ihrem eigenständig-kreativen Umgang mit der europäischen Herausforderung ergaben, und (c) die Rückwirkung dieser Entwicklungen auf Europa angesprochen. Es geht um Kontakte, Konflikte und um Transfers verschiedenster Art, die kulturelle, regionale und nationale Grenzen überschritten und Räume öffneten, erweiterten und miteinander in Bezug setzten. Damit wird ein Bild von Vielfalt und Tiefe früher Globalisierungsprozesse gezeichnet. Der Kurs ist als online-Angebot konzipiert, das Texte und audiovisuelle Materialien integriert und individuelle Vorgehensweisen und Lernschwerpunkte ermöglicht.

03513: Der Kurs thematisiert, wie Europäer die alten Hochkulturen Asiens gesehen und beurteilt haben, und führt damit das Konzept der „Kulturellen Grenzen“ als neuen Zugang zur Geschichte der europäischen Expansion ein. Gefragt wird, wie Europäer im Kontakt mit „fremden“ Gesellschaften ihre eigene Identität stabilisierten und hierzu Abgrenzungen zwischen Eigenem und Fremden vornahmen. Verdeutlicht werden die historischen Faktoren der Fremdwahrnehmung zwischen stereotypisierender Verzerrung und realitätsnahen Weltauffassungen, die dabei relevanten Wechselwirkungen und die Auswirkungen auf die „wahrgenommenen“ Gesellschaften. Nach einer theoretischen Einführung wird der Problemkreis anhand dreier Fallbeispiele entfaltet: europäische Sicht der islamischen Zivilisation vom Frühmittelalter bis zur Aufklärung, europäische Kenntnisse und Vorstellungen von Japan, protestantische Mission in Indien im 18. Jahrhundert.

03514: Der Kurs führt anhand der Entwicklung in Asien und Afrika seit der Aufklärung in die Zusammenhänge von Wissenschaft und europäischer Expansion ein. Er verdeutlicht am kolonialen Beispiel die historische und kulturelle Bedingtheit von Wissenschaft und setzt so das Thema „Fremdwahrnehmung“ im Kontext der europäischen Moderne fort. Nach einer Erörterung der zentralen Grundbegriffe der Wissenschaftsgeschichte werden die Bedingungen wissenschaftlicher Forschung in den Kolonien, deren Rückwirkung auf die akademische Landschaft in Europa sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kolonialismus beleuchtet. Schließlich wird die Problematik der „akademischen Fremdwahrnehmung“ anhand der Orientalismus-These von Edward W. Said verdeutlicht.

Alle Kurse müssen belegt werden, wenn sie dieses Modul studieren möchten.

Kurs-Nr.
Titel
SWS
34240 Außengrenzen Alteuropas
2
34244 Europäische Expansion und Globalisierung (Online-Kurs)
2
03513 Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen. Aspekte der europäisch-asiatischen Beziehungen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit
2
03514 Wissenschaft und Kolonialismus. Grundzüge der akademischen Konstruktion außereuropäischer Welten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
2

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.

Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

    LG Geschichte Europas in der Welt
    Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
    Tel.: +49 2331 987-2114
    email: juergen.nagel

        LG Geschichte Europas in der Welt
        Ute Kemmerling, B.A.
        ute.kemmerling
        Tel.: +49 2331 987-4495

            LG Geschichte Europas in der Welt
            Barbara Traumann, B.A.
            barbara.traumann
            Tel.: +49 2331 987-4495

                LG Geschichte Europas in der Welt
                Karin Gockel
                E-Mail: karin.gockel
                Telefon: +49 2331 987 – 2122
                Fax: +49 2331 987 – 4393
                Sprechzeiten: Mo und Do 9.00 – 14.00 Uhr, Di und Mi 9.00 – 12.00 Uhr; ansonsten Anrufbeantworter
                Raum: Gebäude KSW / Raum B0.008

                  Lernergebnisse/Kompetenzen

                  Die Studierenden

                  • können die grundlegenden Zusammenhänge der Überschreitung kultureller Grenzen durch die Expansion Europas seit der Antike im Kontext von Kolonialismus, Imperialismus und Globalisierung darstellen und systematisieren,
                  • haben gelernt die konkreten Wirkungszusammenhänge der damit verbundenen interkulturellen Begegnungen erläutern und auf die historischen Rahmenbedingungen beziehen,
                  • wissen die Vielfalt der Erscheinungsformen in den beschriebenen Expansions- und Globalisierungsprozessen zwischen Verflechtung und Konfliktpotential zu differenzieren und zu systematisieren,
                  • entwickeln eine Vorstellung von der Veränderbarkeit und der Verschiebbarkeit kultureller Räume und Grenzen,
                  • wenden Basiskompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Bereichen Recherche und Aufbereitung forschungsrelevanter Informationen an,
                  • setzen zentrale theoretische und methodische Konzepte zum Modulthema auf konkrete Fallbeispiel um,
                  • hinterfragen die eigene Position bei der „wissenschaftlichen Konstruktion“ von Kenntnissen.

                  Downloads

                  Prüfungsleitfaden BA Kulturwissenschaften, Fachschwerpunkt Geschichte

                  Leitfaden Praktikum Geschichte

                  Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung

                  Keine

                  Schritte zur Modulprüfung

                  Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Kurse des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Kurse (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lücken­los zu überprüfen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwer­punkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Konkret und im Einzelnen:

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                  Prüfungen

                  Prüfungsform Prüfungs-Nr. Termin Anmeldeschluss
                  Klausur 103143 Montag, 07.09.2020
                  14-18 Uhr
                  30.06.2020
                  Hausarbeit 103142 während des Semesters 15.06.2020
                  Hausarbeit [Praxis] 103141 während des Semesters 15.06.2020

                  mündliche Prüfung

                  Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden.

                  103144

                  LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: 17./18. + 21./22.09.2020

                  LG Geschichte Europas in der Welt: 15.-18.09. + 21.-24.09.2020

                  15.06.2020

                  Termine für Ihre mündliche Prüfung vereinbaren Sie bitte mit den Sekretariaten der Lehrgebiete:

                  LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas:
                  Christiane Eilers, Sekretariat Schmieder
                  Tel. 02331 987 4752

                  LG Geschichte Europas in der Welt:
                  Karin Gockel,   Tel. 02331 987 2122

                  Die Prüfungen finden in den Räumen des Historischen Instituts statt.

                  Zur Prüfungsanmeldung

                   

                  Weitere Informationen zum Modul

                  Lehrformen

                  Studienbrief, Online-Kurse, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

                  Dauer

                  1 Semester

                  Häufigkeit

                  Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

                  Umfang

                  Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

                  Teilnahmevoraussetzungen

                  Keine

                  Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

                  Belegung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

                  Stellenwert der Note für die Endnote

                  15/180