Sommersemester 2024

Modul 25307/W GEN: Interdisziplinäre Genderforschung

Inhalte

Die Geschlechterforschung ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungsfeld, das sowohl als eigenes Fach (mit eigener Theoriebildung und eigenen Erkenntnisperspektiven) als auch innerhalb von anderen Disziplinen produktiv ist. Die Gender Studies bilden dabei nicht nur ein kritisches, sondern vor allem ein wissens- und wissenschaftskritisches Forschungsfeld, weil mit dem Fokus auf der Geschlechterordnung auch Differenzen in der Wissensproduktion sichtbar werden. Da der universalistische Anspruch der Wissenschaft doch vorwiegend als die Bevorzugung der männlichen Perspektive, die in der Regel eine ganz andere Position in der Kultur einnimmt, freigelegt wird, werden methodische und theoretische Lücken sowie Ausschlussmechanismen deutlich, mit denen das Wissen als wahrhaft und daher hegemonial produziert wird. Die Gender Studies ermöglichen so durch die Verschiebung der wissenschaftlichen Perspektive sowohl die Revision der bestehenden Methoden und Theorien als auch neue Erkenntnisse, die grundsätzlich eine neue Theoriebildung erfordern. Aus diesem Grund sind die Gender Studies auch eine machtkritische Disziplin, weil die Produktion des Wissens eng an die Macht, ganz im Sinne von Michel Foucault, gebunden ist. All diese Perspektiven bündelt das Modul durch eine interdisziplinäre Vorlesungsreihe und einen Theorie-Reader mit kanonischen Texten und dem Projekt „Hexe interdisziplinär“.

LE1: Die Lerneinheit „Interdisziplinäre Genderforschung“ bietet eine Vorlesungsreihe mit deutschsprachigen etablierten Genderforscher:innen zur Einführung in die Gender Studies quer durch die Disziplinen und Fächer. Darunter sind Einführungen in New Materialism und Diffraktionstheorie, Trans Studies, Intersektionalität und feministische Gewaltforschung sowie in die Verhältnisse von Gender Studies und Recht, Biologie, Politik, der Literaturwissenschaft, Postcolonial Studies, aber auch zu Alteritätskonzepten und zum Verhältnis von Gender und Klasse. Die Vorlesungen sollen sich mit gegenwärtigen Forscher:innen beschäftigen und an unterschiedliche Stile und Argumentationslogiken heranführen.

LE2: Die Lerneinheit „Reader: Gender Theorien“ ist eine historisch-theoretische Ergänzung zur Vorlesung mit zentralen Texten der Gender Studies, die mittlerweile den Kanon der Geschlechterforschung bilden. Abgedeckt werden Bereiche der Diskursanalyse und Performativitätstheorie, des Verhältnisses zwischen Kultur und Natur, Queer, Men’s und Trans Studies, die Interdependenz von Gender und Race, Gender und Klasse sowie Intersektionalitätstheorien. Ziel ist es, die Studierenden mit wichtigen Theorieansätzen und Originaltexten vertraut zu machen.

LE3: Die Lerneinheit „Hexe interdisziplinär“ ist als eine Projekteinheit angelegt, bei der es einerseits um die Einführung in die historische und kulturwissenschaftliche Forschung zur Hexenverfolgung in der Frühneuzeit in Europa und um die Aufarbeitung dieses Themas in der Literatur und Populärkultur in den nachfolgenden Jahrhunderten geht. Andererseits bietet das Thema an, Studierende selbst in der interdisziplinären Forschungsweise mit dem Fokus auf der Genderanalyse und im Umgang mit neuen Medien zu schulen. Die Übung umfasst historische und wissenschaftliche Recherchearbeit, die Analyse einzelner Artefakte sowie die Erstellung von Lexikonbeiträgen und modulinternen Wiki-Artikeln.

Lern-Einheit

Titel

Vorschau

LE1:

Videovorlesungen „Interdisziplinäre Genderforschung“ (online)

 

LE2:

Gender-Theorien: Reader

 

LE3:

Projekt „Hexe interdisziplinär“ (online)

 

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Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.

Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die Beleger/innen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

Lernergebnisse/Kompetenzen

Die Studierenden

  • lernen zentrale Theoretiker:innen und aktive Wissenschaftler:innen der Genderforschung kennen,
  • erhalten systematisch aufbereitete, theoretische Grundlagen der Gender Studies,
  • erhalten einen Überblick über wichtige Ansätze in verschiedenen Disziplinen und erfahren, wie die Genderforschung dort ausgerichtet wird,
  • werden mit aktuellen Forschungsthemen und Fragestellungen der internationalen und deutschen Gender Studies vertraut gemacht,
  • erlernen interdisziplinäre methodische und ausgewählte fachspezifische Zugänge in der Genderforschung,
  • üben anhand ausgewählter konkreter Beispiele die Genderanalyse,
  • eignen sich Wissen im Bereich der Literatur- und Informationsrecherche an,
  • erarbeiten sich geschichtswissenschaftliches und literarisches Wissen über die historische Hexenverfolgung und deren fiktionale (auch filmische) Aufarbeitung in der Gegenwart,
  • erlernen und vertiefen den Umgang mit digitalen Medien,
  • lernen, mit digitalen Tools zu arbeiten (etwa im Rahmen des Verfassens eines Wiki-Artikels).

Prüfungen

Prüfungsform Prüfungs-Nr. Termin Anmeldeschluss
Hausarbeit 103492 während des Semesters 15.06.2024
Mündliche Prüfung 103494 09. – 13.09.2024
Terminabsprachen über das Sekretariat Gradinari
Christiane Eilers, Sekretariat Gradinari
15.06.2024
Portfolioprüfung 103495 während des Semesters 15.06.2024

Bitte beachten Sie, dass die Einreichung von Hausarbeiten im Modul W GEN ausschließlich elektronisch über das Online-Übungssystem erfolgt. Details finden Sie unter Prüfungen/Hausarbeit in diesem Studienportal.

Nähere Hinweise zur Portfolioprüfung finden Sie in folgendem Dokument: Portfolioprüfung W GEN

Zur Prüfungsanmeldung

Weitere Informationen zum Modul

Lehrformen

Studienbrief, Präsenz- und Online-Veranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

Dauer

1 Semester

Häufigkeit

Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

Umfang

Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

Teilnahmevoraussetzungen

Keine

Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

Belegung des Moduls und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

Stellenwert der Note für die Endnote

15/180