Inhalte
LE1: Der geographische Bereich „Europa“ wurde in Antike und Mittelalter von verschiedenen Völkern bewohnt, deren kulturelle Entwicklung nicht zuletzt die „Europäer“ hervorbrachte. Selbstwahrnehmung und -definition dieser zukünftigen Europäer wurden maßgeblich geprägt durch Völker, die von allen Seiten über kürzere oder längere Zeit von außen eindrangen oder einwirkten. Dies wurde als bedrohlich empfunden und je auf spezielle Weise gebannt: Vernichtung, Integration, Ausgrenzung. Um verschiedene Typen dieser Auseinandersetzung zu erfassen, werden mehrere Beispiele über die Zeiten gewählt: Karthager, Normannen, Byzantiner, Mongolen.
LE2: In dieser Lerneinheit werden (a) das Ausgreifen der Europäer seit dem 15. Jahrhundert über die kontinentalen Grenzen hinaus, (b) die Folgen, die sich für die Gesellschaften Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens aus Kolonialismus und Imperialismus, aber auch aus ihrem eigenständig-kreativen Umgang mit der europäischen Herausforderung ergaben, und (c) die Rückwirkung dieser Entwicklungen auf Europa angesprochen. Es geht um Kontakte, Konflikte und um Transfers verschiedenster Art, die kulturelle, regionale und nationale Grenzen überschritten und Räume öffneten, erweiterten und miteinander in Bezug setzten. Damit wird ein Bild von Vielfalt und Tiefe früher Globalisierungsprozesse gezeichnet. Die Lerneinheit ist als online-Angebot konzipiert, das Texte und audiovisuelle Materialien integriert und individuelle Vorgehensweisen und Lernschwerpunkte ermöglicht.
LE3: Die Lerneinheit thematisiert, wie Europäer die alten Hochkulturen Asiens gesehen und beurteilt haben, und führt damit das Konzept der „Kulturellen Grenzen“ als neuen Zugang zur Geschichte der europäischen Expansion ein. Gefragt wird, wie Europäer im Kontakt mit „fremden“ Gesellschaften ihre eigene Identität stabilisierten und hierzu Abgrenzungen zwischen Eigenem und Fremden vornahmen. Verdeutlicht werden die historischen Faktoren der Fremdwahrnehmung zwischen stereotypisierender Verzerrung und realitätsnahen Weltauffassungen, die dabei relevanten Wechselwirkungen und die Auswirkungen auf die „wahrgenommenen“ Gesellschaften. Nach einer theoretischen Einführung wird der Problemkreis anhand dreier Fallbeispiele entfaltet: europäische Sicht der islamischen Zivilisation vom Frühmittelalter bis zur Aufklärung, europäische Kenntnisse und Vorstellungen von Japan, protestantische Mission in Indien im 18. Jahrhundert.
LE4: Die Lerneinheit führt anhand der Entwicklung in Asien und Afrika seit der Aufklärung in die Zusammenhänge von Wissenschaft und europäischer Expansion ein. Sie verdeutlicht am kolonialen Beispiel die historische und kulturelle Bedingtheit von Wissenschaft und setzt so das Thema „Fremdwahrnehmung“ im Kontext der europäischen Moderne fort. Nach einer Erörterung der zentralen Grundbegriffe der Wissenschaftsgeschichte werden die Bedingungen wissenschaftlicher Forschung in den Kolonien, deren Rückwirkung auf die akademische Landschaft in Europa sowie die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kolonialismus beleuchtet. Schließlich wird die Problematik der „akademischen Fremdwahrnehmung“ anhand der Orientalismus-These von Edward W. Said verdeutlicht.
Lern-Einheit |
Titel |
Vorschau |
LE1: |
Außengrenzen Alteuropas |
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LE2: |
Europäische Expansion und Globalisierung (Online-Kurs) |
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LE3: |
Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen. Aspekte der europäisch-asiatischen Beziehungen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit |
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LE4: |
Wissenschaft und Kolonialismus. Grundzüge der akademischen Konstruktion außereuropäischer Welten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert |
Das Modul hat eine neue Modulnummer erhalten. Sollten Sie die Materialien über die alten Kursnummern 03513, 03514, 34240, 34244 bereits belegt haben, erhalten Sie innerhalb der regulären Fristen zur Wiederholungsbelegung (FAQ) einen kostenfreien Zugriff auf die Online-Version des aktuellen Studienmaterials, durch Setzen des Wiederholerkennzeichen der neuen Modulnummer 25204. (WHK, Übergangsregelung bis WiSe 24/25).
Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die Beleger/innen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte Europas in der Welt
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
Tel.: +49 2331 987-2114
email: juergen.nagel
LG Geschichte Europas in der Welt
Dr. Christian Risse
Tel. +49 2331 987-2285, Geb. 1, Raum C 0029
Christian.Risse
LG Geschichte Europas in der Welt
Karin Gockel
E-Mail: karin.gockel
Telefon: +49 2331 987 – 2122
Fax: +49 2331 987 – 4393
Sprechzeiten: Mo und Do 9.00 – 14.00 Uhr, Di und Mi 9.00 – 12.00 Uhr; ansonsten Anrufbeantworter
Raum: Gebäude KSW / Raum B0.008
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- können die grundlegenden Zusammenhänge der Überschreitung kultureller Grenzen durch die Expansion Europas seit der Antike im Kontext von Kolonialismus, Imperialismus und Globalisierung darstellen und systematisieren,
- haben gelernt die konkreten Wirkungszusammenhänge der damit verbundenen interkulturellen Begegnungen erläutern und auf die historischen Rahmenbedingungen beziehen,
- wissen die Vielfalt der Erscheinungsformen in den beschriebenen Expansions- und Globalisierungsprozessen zwischen Verflechtung und Konfliktpotential zu differenzieren und zu systematisieren,
- entwickeln eine Vorstellung von der Veränderbarkeit und der Verschiebbarkeit kultureller Räume und Grenzen,
- wenden Basiskompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens in den Bereichen Recherche und Aufbereitung forschungsrelevanter Informationen an,
- setzen zentrale theoretische und methodische Konzepte zum Modulthema auf konkrete Fallbeispiel um,
- hinterfragen die eigene Position bei der „wissenschaftlichen Konstruktion“ von Kenntnissen.
Downloads
Prüfungsleitfaden Fachschwerpunkt Geschichte
Leitfaden Praktikum Geschichte
Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung
Keine
Schritte zur Modulprüfung
Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Lerneinheiten des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Lerneinheiten (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lückenlos zu überprüfen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwerpunkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Konkret und im Einzelnen:
weiterlesen...Bei einer mündlichen Prüfung sprechen Sie die Schwerpunkte vorher mit Ihrem/r Prüfer/in ab. Dabei empfiehlt sich entweder die Schwerpunktsetzung auf eine bestimmte Lerneinheit (LE), eine Kurseinheit oder – am besten – auf ein „noch kleineres“ Spezialthema, das einer Lerneinheit zugeordnet werden kann und entsprechend unter Einbeziehung einschlägiger Fachliteratur (Faustregel: mindestens vier bis sechs Titel) zu vertiefen ist. Bei der Themenfindung können Sie durchaus eigenen Interessen folgen und eine nur lose Lerneinheitanbindung wählen, solange Ihr Thema in den Gesamtkontext des Moduls passt. Bitte verständigen Sie sich rechtzeitig mit Ihrem/r Betreuer/in über die Themenwahl, bevor Sie ein Exposé erstellen, aus dem die Abgrenzung des Themas, dessen Modulbezüge, die wichtigsten inhaltlichen Aspekte sowie die verwendete Fachliteratur hervorgehen.
Mündliche Prüfungen können im Einvernehmen aller Beteiligten auch als häusliche Videoprüfung (Zoom) abgenommen werden; ein Rechtsanspruch auf dieses Prüfungsformat besteht nicht. Relevante Informationen zu den mündlichen Prüfungen in Präsenz oder als Videoprüfung finden Sie unter nachfolgenden Link:
http://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/ckmp/
Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffenden Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der gewählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Zur Prüfung hinzugezogen wird eine Beisitzerin oder ein Beisitzer zur Protokollführung, die oder der vom Lehrgebiet bestimmt wird.
In einer Klausur zu diesem Modul haben Sie drei Themen zur Auswahl. Eines bezieht sich auf die LE1, die beiden anderen, die übergreifend formuliert werden, auf die Lerneinheiten aus der außereuropäischen Geschichte.
Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld des Moduls eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu vertiefen. Dies bedeutet in der Regel, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb einer Lerneinheit mit Hilfe weiterer Literatur „spezialisieren“. Der weite Blick soll aber auch hier zum Tragen kommen: nämlich durch die Art und Weise, in der Sie (in der Regel in der Einleitung und am Schluss der Hausarbeit) Ihr „kleines“ Thema im Rahmen der übergreifenden Fragestellungen des Moduls platzieren.
Für Themenabsprachen zu den einzelnen Lerneinheiten (Hausarbeit, mündliche Prüfung) wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartner/in:
Lerneinheit | Epoche/ Region | Ansprechpartner/in/ Prüfer/in |
LE1 Außengrenzen Alteuropas |
Antike |
Dr. Daniel Syrbe daniel.syrbe |
Mittelalter |
Prof. Dr. Felicitas Schmieder felicitas.schmieder |
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LE2 Europäische Expansion und Globalisierung | Afrika, Asien, Nordamerika | Prof. Dr. Jürgen G. Nagel juergen.nagel |
Lateinamerika, Karibik, Ozeanien | Dr. Fabian Fechner fabian.fechner |
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Christentums- und Missionsgeschichte, Dekolonisierung, historische Gewaltforschung |
Tabea U. Buddeberg, M.A. |
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Moderne Geschichte Asiens, Kolonial- und Tropenmedizin, Islam in Indien | Ute Kemmerling, M.A. ute.kemmerling |
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LE3 Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen | Mittelalter | Prof. Dr. Felicitas Schmieder felicitas.schmieder |
Allgemeines, Islam in der Neuzeit, Japan | Prof. Dr. Jürgen G. Nagel juergen.nagel |
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Christentums- und Missionsgeschichte, Dekolonisierung, historische Gewaltforschung | Tabea U. Buddeberg, M.A. tabea.buddenberg |
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Moderne Geschichte Asiens, Kolonial- und Tropenmedizin, Islam in Indien | Ute Kemmerling, M.A. ute.kemmerling |
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LE4 Wissenschaft und Kolonialismus |
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel |
Auf dem Wege zur Hausarbeit
Hausarbeiten sind in der Regel lerneinheitsbezogen angelegt.
Beim Prüfungsamt melden Sie an, dass Sie als Leistungsnachweis eine Hausarbeit gewählt haben. (Verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die Betreuung verantwortlich sind die oben angegebenen Lerneinheit-Betreuer/innen).
Ideen für Hausarbeitsthemen sollten von den Studierenden zunächst selbstständig erarbeitet werden. Endgültige Themenfestlegung und Erstellung des Exposés erfolgen dann in enger Absprache mit der Betreuerin oder dem Betreuer. Nach Ihrer Hausarbeitsanmeldung beim Prüfungsamt (oder auch schon vorher) setzen Sie sich mit ihm oder ihr in Verbindung, um zunächst ein Thema grundsätzlich abzusprechen, und reichen ihm/ihr danach ein Exposé ein, aus dem die Fragestellung, deren Operationalisierung bzw. Ihre Vorgehensweise, die vorläufige Gliederung sowie das Quellen- und Literaturverzeichnis hervorgehen sollen. Erst nachdem dieser Entwurf durchgesehen und von Ihnen ggf. verbessert wurde, wird das endgültige Thema vergeben, indem es vom Betreuer/von der Betreuerin dem Prüfungsamt angezeigt und Ihnen dann vom Prüfungsamt per Post mitgeteilt wird.
Wichtig: Die Nennung des Moduls, der Matrikelnummer, des Namens, Emailadresse und des Studierendenstatus (Vollzeit/Teilzeit) darf nicht fehlen.
Für diesen Prozess sollten Sie genügend Zeit einkalkulieren. Zur Absprache eines Themas setzen Sie sich daher frühzeitig mit dem Lerneinheit-Betreuer/der Lerneinheit-Betreuerin in Verbindung. Die Meldefrist für Hausarbeitsthemen ist unbedingt einzuhalten.
Meldung des Themas durch Kursbetreuer beim Prüfungsamt verbindlich bis spätestens:
bis spätestens: 12.08. 2024
(Achtung: es gibt keine gesonderten Bearbeitungszeiten für Teilzeit- und Vollzeitstudierende mehr)
Nach der endgültigen Themenstellung (durch den Betreuer/die Betreuerin über das Prüfungsamt) haben Sie 6 Wochen Zeit, die Hausarbeit über Moodle hochzuladen.
Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Namen, Matrikelnummer, Emailadresse, Titel der Arbeit, Betreuer/Betreuerin, Modul und Abgabedatum.
Länge der Hausarbeit: 15 bis 20 Seiten DIN A 4 (bei 2.500 Zeichen pro Seite), 1,5-zeilig, 12 pt., ausreichend Korrekturrand;
Prüfungen
Prüfungsform | Prüfungs-Nr. | Termin | Anmeldeschluss |
Klausur | 103143 | siehe Klausurtermine | 15.06.2024 |
Hausarbeit | 103142 | während des Semesters | 15.06.2024 |
Hausarbeit [Praxis] | 103141 | während des Semesters | 15.06.2024 |
mündliche Prüfung Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden. |
103144 |
LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: LG Geschichte Europas in der Welt:
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15.06.2024 |
Termine für Ihre mündliche Prüfung vereinbaren Sie bitte nach Themenabsprache mit den Sekretariaten der Lehrgebiete: LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas: LG Geschichte Europas in der Welt: Die Prüfungen finden in den Räumen des Historischen Instituts, KSW Geb. 1 statt. |
Bitte beachten Sie, dass die Einreichung von Hausarbeiten im Modul G4 ausschließlich elektronisch über das Online-Übungssystem erfolgt. Details finden Sie unter Prüfungen/Hausarbeit in diesem Studienportal.
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Online-Kurse, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools
Dauer
1 Semester
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Teilnahmevoraussetzungen
Keine