Inhalte
03365: Im philosophischen Nachdenken über Kultur erfolgt im 20. Jh. eine Umstellung auf den Begriff der Performativität. Damit wird die Vorstellung abgelöst, es seien entweder genialische Intuitionen künstlerischer Individuen oder der Schöpfergeist eines Volkes, die für die Entstehung von Kulturprodukten verantwortlich sind. Performativität bedeutet hingegen, dass der Sinn der Kultur und ihrer Hervorbringungen in ihrem Vollzug selbst besteht und nicht irgendwo außerhalb ihrer zu suchen ist. Der Studienbrief erklärt Herkunft und Bedeutung des Begriffs der Performativität und verdeutlicht die Konsequenzen für den Kulturbegriff.
Weiterlesen03359: „Kulturkritik“ ist ungefähr so alt wie „Kultur“ selbst: Sie ist der mitlaufende Spiegel, in den Kultur kraft der durch sie selbst freigesetzten Reflexionspotentiale blickt.
Kulturkritik hat dabei – von der Sophistik bis zu Adorno und Horkheimer, bei Platon und Augustinus ebenso wie bei Rousseau oder Nietzsche – stets auch philosophisch Ausdruck gefunden. Der vorliegende Kurs macht mit den wichtigsten Stationen, Topoi und Entwicklungsfäden philosophischer Kulturkritik vertraut. Dabei will er dazu anleiten, kulturkritisches Denken als Chance für heutiges Philosophieren zu entdecken.
03341: Geschichtsphilosophie im engeren Sinne gibt es erst, seit sprachlich der Kollektivsingular „die Geschichte“ als Begriff für die Gesamtheit des vergangenen Geschehens bereitsteht. Während frühere Zeiten Geschichtsphilosophie als Philosophie über den Sinn der Geschichte begriffen und diesen oft in ihrem unendlichen Fortschreiten auf ein Ziel hin („der Fortschritt“) auffassten, setzt heutige Geschichtsphilosophie in ihren erfolgversprechendsten Ansätzen beim Erzählen von Geschichten an („Narrativismus“). Ausgehend von wissenschaftstheoretischen Erörterungen der Geschichtswissenschaft („Erklären“ und „Verstehen“) und vom Narrativismus wird in diesem Kurs über eine phänomenologische Geschichtsbeobachtung zurückgegangen bis zur Geschichtsphilosophie Hegels.
03386: Der Kurs behandelt verschiedene Herangehensweisen einer Historischen Semantik. Unter Historischer Semantik (auch Bedeutungsgeschichte) wird dabei die philosophische Beschäftigung mit Formation, Transformation und Deformation von Kulturgehalten verstanden. Dabei wird sowohl auf die Epistemologie Bachelards und auf die Diskurstheorie Foucaults als auch auf die Metaphorologie Blumenbergs u.v.a.m. Bezug genommen.
03333: Der Studienbrief diskutiert das Verhältnis der Bestimmungen „Mensch-sein“ und „Menschlichkeit“ – oder disziplinär ausgedrückt: das Verhältnis von Anthropologie und Ethik/Politik. Leitende Fragestellung ist, ob bzw. wie die Geschichtlichkeit des Mensch-seins in Einklang gebracht werden kann damit, dass ein Konzept von Menschenwürde traditionell eine fixe Bestimmung des Menschen und seiner Würde verlangt.
33372: Der Studienbrief verfolgt ein systematisches Anliegen. Ziel ist es, Lebensphilosophie als Ringen um ein Konzept intuitiven Wissens darzustellen. Wir benötigen intuitives Wissen (vom Leben) bzw. wir können bestenfalls intuitives Wissen haben, weil das Leben als unergründlich gilt. Dabei kann das, was unergründlich meint, sehr unterschiedlich bestimmt werden: als ein (tragisches) Nicht-Erreichen-Können oder als wirkliche und wirkmächtige Dimension des tatsächlich und gegenwärtig gelebten Lebens. Die Aktualität solcher Konzepte und die Relevanz solcher Unterschiede zeigen sich z. B. in den zeitgenössischen Debatten um das Verhältnis von Wissen und Können.
Bitte beachten Sie die Studierhinweise zum Modul P3, die Ihnen eine Hilfestellung bezüglich des Aufbaus sowie der Einbettung des Moduls in den Studienverlauf bieten.
Alle Kurse müssen belegt werden, wenn sie dieses Modul studieren möchten.
03365 | Performative Kultur |
1 SWS
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03359 | Kulturkritik als Kulturphilosophie |
1 SWS
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03341 | Einführung in die Geschichtsphilosophie |
2 SWS
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03386 | Historische Semantik |
1 SWS
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03333 | Plessners skeptische Anthropologie |
1 SWS
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33372 | Einführung in die Lebensphilosophie |
2 SWS
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Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Philosophie III
Prof. Dr. Thomas Bedorf
Tel.: 02331/987-2740
email: thomas.bedorf
LG Philosophie III
Lilian Peter, M.A.
E-Mail: lilian.peter
LG Philosophie III
Christoph Düchting
E-Mail: christoph.duechting
Tel.: +49 2331 987-2791
Lernergebnisse/Kompetenzen
Die Studierenden
- haben Herkunft, Sinn und Reichweite des Begriffs der Performativität erlernt und können sie reproduzieren,
- verstehen die philosophischen Quellen des Begriffs der Performativität und können seine Anwendung auf das Verständnis von Kultur erläutern,
- können kulturphilosophische Positionen im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Kritik darstellen,
- wissen um grundlegende Prinzipien der Philosophie der Geschichte und können sie skizzieren sowie diskutieren,
- können paradigmatische Positionen der Geschichtsphilosophie problemorientiert aufeinander beziehen und in ihrer Plausibilität bewerten,
- ordnen die moderne philosophische Anthropologie geistesgeschichtlich ein und vollziehen sie in ihrem Erklärungsanspruch nach,
- wägen ausgewählte anthropologische Positionen gegeneinander ab und können sie begründet vertreten.
Prüfungen
Prüfungen erfordern zwingend eine Anmeldung im Prüfungsportal (Informationen dazu hier: http://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/bakw/pruefungen/). Unabhängig davon verständigen Sie sich rechtzeitig mit der/dem Modulbetreuer/in bzw. gewünschten Prüfer/in, um Prüfungsthemen und -termine abzusprechen. Für mündliche Prüfungen empfiehlt es sich, sich 2 Monate vor dem anvisierten Prüfungszeitraum, für Hausarbeiten einen Monat vor dem geplanten Arbeitsbeginn mit dem Prüfer/der Prüferin in Verbindung zu setzen.
Für Hausarbeiten im Fach Philosophie wird dringend empfohlen, diese in Verbindung mit einem Präsenzseminar zu schreiben.
Das Thema der Hausarbeit wird per E-Mail vereinbart. Nach einer Phase der Einarbeitung in die Thematik wird dem/der Betreuer/in der Hausarbeit ein bis zu 3 Seiten umfassendes Exposé zugeschickt werden, das in der Regel die vorläufige Einleitung (mit ausformulierter Fragestellung und antizipierten Beantwortungsschritten), eine Gliederung und ein Literaturverzeichnis enthält. Der/Die Betreuer/in der Hausarbeit gibt zum Exposé eine Rückmeldung und erbittet evtl. eine Überarbeitung. Ist das Thema endgültig vereinbart, erhält der/die Studierende eine schriftliche Mitteilung über Thema und Bearbeitungsfrist vom Prüfungsamt, der eine Information zu den formalen Richtlinien zur Abfassung beiliegt.
Wird ein bestimmter Termin für den Bearbeitungsbeginn gewünscht, muss der/die Studierende das bereits vereinbarte Thema dem/der Betreuer/in zwei Tage vor dem Wunschtermin per E-Mail erneut zukommen lassen (incl. Nennung von Matrikel- und Modulnummer).
Für mündliche Prüfungen werden Themenschwerpunkte abgesprochen. Dabei werden in der Regel drei Primärtexte – also keine einzelnen Kurse – gewählt, zu denen ggf. nochmals Schwerpunkte vereinbart werden können. Die Terminabsprache erfolgt über die Sekretariate der prüfenden Lehrgebiete.
Klausurtermine können nicht individuell abgesprochen werden, sondern werden zentral durch das Prüfungsamt organisiert. Einige Wochen vor den Klausurterminen wird eine Auswahl von Schwerpunkten zur Vorbereitung auf die Aufgabenstellungen der Klausur im Modulportal veröffentlicht.
Prüfungsform | Prüfungs-Nr. | Termin | Anmeldeschluss |
Klausur | 103338 | Donnerstag, 07.03.2019, 14-18 Uhr | 15.12.2018 |
Hausarbeit | 103337 | während des Semesters | 15.12.2018 |
Hausarbeit [Praxis] | 103336 | während des Semesters | 15.12.2018 |
mündliche Prüfung | 103339 | während des Semesters | 15.12.2018 |
Zur Terminabsprache und Benennung von Prüfungsschwerpunkten wenden Sie sich bitte an den Sekretär des Lehrgebiets Philosophie III. Wichtige Informationen zu den unterschiedlichen Prüfungstypen, zu den Verfahren bei Prüfungen, zu den Richtlinien wissenschaftlichen Arbeitens usw.) finden Sie im Bereich Prüfungen. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen die Prüfungsleitfäden des betreuenden Lehrgebiets.
Im Fach Philosophie wird dringend empfohlen, Hausarbeiten in Verbindung mit einem Präsenzseminar anzufertigen. Dies ist eine bewährte Praxis, jedoch keine zwingende Voraussetzung.
Sollten Sie eine mündliche Prüfung absolvieren wollen, so nehmen Sie bitte auch das Dokument mit den Themenvorschlägen zur Kenntnis, aus denen Sie Ihr Thema entweder direkt entnehmen oder Anregungen für eigene Vorschläge entwickeln können.
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Studienbrief, Online-Kurse, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools
Umfang
Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten
Dauer
1 Semester
Teilnahmevoraussetzungen
Keine
Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten
Belegung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung
Stellenwert der Note für die Endnote
15/180