Wintersemester 2017/18

Modul G2: Geschichte der Schriftkultur [PRAXIS]

Inhalte

03505: Der Kurs behandelt Formen und Funktionen des Schriftgebrauchs in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit. Die ausgewählten Fallbespiele und Themen (u.a. Homerische Epen, römische Grabinschriften, mittelalterliche Handschriften und Bildzeugnisse, Flugschriften des 16. Jahrhunderts, Alphabetisierung 1500-1850) vermitteln epochenspezifische Kenntnisse, eröffnen aber zugleich eine systematische Perspektive auf die soziale Exklusivität des Schriftgebrauchs in der Vormoderne und die damit verbundenen Kontroll- und Herrschaftsmechanismen.

34202: Im Mittelpunkt des Kurses stehen vor allem zwei Fragen: (a) Bedeutung linguistischen Knowhows als Herrschaftstechnik für die Europäische Expansion; (b) Folgen dieser Entwicklung für die außereuropäischen Schriftkulturen. Sprache und Schrift im Dienst kolonialer Macht oder christlicher Mission führten zu tiefgreifenden Veränderungen in der überseeischen Welt, indem sich europäische Idiome verbreiteten, während kleine indigene Sprachen verschwanden, andere eine Schrift erhielten und sich gegenüber der kolonialsprachlichen Konkurrenz behaupten konnten.

03507: Ergänzend zum Kurs über die Alteuropäische Schriftkultur vermittelt dieser Kurs einen Überblick über den vormodernen Bildgebrauch. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Bildes in den christlichen Gesellschaften der Spätantike und des Mittelalters im Spannungsfeld von alttestamentarischem und frühchristlichem Bilderverbot und dem Bedürfnis nach visueller Vergegenwärtigung und Veranschaulichung des Heilsgeschehens. Das christliche Bild der Vormoderne war kein entrücktes „Kunstobjekt“, sondern Medium innerhalb eines lebendigen Dialoges, in dem mentale und materielle Bilder wechselseitig aufeinander einwirkten.

Alle Kurse müssen belegt werden, wenn sie dieses Modul studieren möchten.

03505 Alteuropäische Schriftkultur
5 SWS
34202 Europäische Expansion und außereuropäische Schriftkulturen
2 SWS
03507 Bild und Bildkultur in Alteuropa
1 SWS

Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen, sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle moodle Lernumgebung des Moduls.

Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

Lernergebnisse/Kompetenzen

Die Studierenden

  • können erläutern, warum schriftliche Zeugnisse zu den wichtigsten kulturellen Äußerungsformen gehören und inwiefern die Verbreitung von Schriftsystemen revolutionierende Folgen für den Wissensbestand, die Wissensnutzung und den Denkstil der betroffenen Kulturen besitzen,
  • verstehen, dass aufgrund der für Alteuropa charakteristischen sozialen Dynamik die soziale Exklusivität des Schriftgebrauchs weniger ausgeprägt war als in anderen Kulturen,
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  • können nachvollziehen, dass dennoch die Einschränkung des Schriftgebrauchs auf Funktionseliten ein Kennzeichen der alteuropäischen Schriftkultur war,
  • sind durch den historischen Längsschnitt mit den schrifttechnologischen Errungenschaften Alteuropas vertraut,
  • entwickeln ein selbstkritisches Bewusstsein von der Geschichtlichkeit ihres eigenen Schreib-, Lese und Denkstils,
  • können erläutern inwiefern diese schriftkulturellen Muster im Zuge der europäischen Expansion des Jahrhunderts globale Bedeutung entwickelten,
  • können nachvollziehen, dass linguistisches Spezialwissen entscheidend war, um koloniale Herrschaft aufzubauen und zu stabilisieren,
  • verstehen, welche Entwicklungen parallel zu Schrift und Schriftlichkeit Bild und Bildlichkeit in der Geschichte Alteuropas durchliefen,
  • können kritisch diskutieren welchen Stellenwert Bilder für die Religionsgeschichte und Kultpraxis des Christentums hatten.

Downloads

Prüfungsleitfaden BA Kulturwissenschaften, Fachschwerpunkt Geschichte

Leitfaden Praktikum Geschichte

Schritte zur Modulprüfung

Durch die Prüfungsleistungen sollen Sie zeigen, dass Sie alle Kurse des Moduls durchgearbeitet und sich grundlegende Kenntnisse zu den zentralen Themen des Moduls angeeignet haben. Das heißt, dass wir als Prüfer grundsätzlich die Kenntnis aller Kurse (und ggf. weiterer Pflichtliteratur) voraussetzen. Praktisch gesehen ist es natürlich unmöglich, diese Kenntnisse in ihrer ganzen Breite umfassend und lückenlos überprüfen zu wollen. Das geht nur punktuell, d.h. durch sinnvoll ausgewählte Schwerpunkte, wobei die Art der Schwerpunktsetzung von der Prüfungsleistung abhängt, für die Sie sich entscheiden. Grob gesagt lässt sich in der mündlichen Prüfung noch am ehesten in die Breite gehen, während in der Hausarbeit die Vertiefung ansteht und die Klausur wiederum irgendwo dazwischen liegt. Konkret und im Einzelnen:

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Bei einer mündlichen Prüfung können (und sollen) Sie die Schwerpunkte vorher mit Ihrer Prüferin oder Ihrem Prüfer absprechen. Dabei empfiehlt sich in der Regel die Schwerpunktsetzung auf einen bestimmten Kurs, wobei es dann in der Prüfung relativ einfach ist, von diesem Schwerpunkt aus die Bezüge zu den Inhalten der übrigen Kurse herzustellen.

Bei Videoprüfungen bitte besonders frühzeitig mit dem Prüfer oder der Prüferin (siehe unten), dem Prüfungsamt und dem Studienzentrum wegen der Koordination eines Termins in Verbindung setzen!

www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/bakw/pruefungen/sonderregelungen/

Interessenten melden sich bitte zuerst bei den betreffenden Lehrgebieten, um einen Termin, eventuell auch einen Ersatztermin, bei der gewählten Prüferin oder dem Prüfer zu vereinbaren. Zur Prüfung hinzugezogen wird eine Beisitzerin oder ein Beisitzer zur Protokollführung, die oder der vom Lehrgebiet bestimmt wird.

Klären Sie bitte danach an dem von Ihnen gewählten Studienzentrum, ob zum vereinbarten Termin eine technische Betreuung gewährleistet ist und eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter während der Prüfung anwesend sein kann. Anschließend melden Sie sich bitte beim Prüfungsamt, Frau Dahlmann-Müller, Tel. +49 2331 987-320:

In einer Klausur haben sie drei Themen zur Auswahl (eines zu jedem der drei Kurse, wobei der Kurs 03507 Bild und Bildkultur nur in Verbindung mit Kurs 03505 Alteuropäische Schriftkultur geprüft wird). Mit Ihrer Themenwahl wählen Sie also den Kurs, aus dem Sie in der Hauptsache schöpfen wollen. Gleichwohl können (und sollen) Sie auch hier Bezüge zu den anderen Kursen herstellen, sofern dies im Rahmen der Themenstellung erforderlich oder sinnvoll erscheint.

Bei einer Hausarbeit geht es darum, aus dem thematischen Feld des Moduls eine relativ enge (und als solche genau abgegrenzte) Fragestellung selbständig zu vertiefen. Dies bedeutet in der Regel, dass Sie sich nicht nur innerhalb des Moduls, sondern sogar innerhalb eines Kurses mit Hilfe weiterer Literatur ‚spezialisieren’. Der weite Blick soll aber auch hier zum Tragen kommen: nämlich durch die Art und Weise, in der Sie (in der Regel in der Einleitung und am Schluss der Hausarbeit) Ihr ‚kleines’ Thema im Rahmen der übergreifenden Fragestellungen des Moduls platzieren.

Für Themenabsprachen zu den einzelnen Kursen (Hausarbeit, mündliche Prüfung) wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechpartnerinnen:

Kurs Epoche Ansprechpartnerin/ Prüferin

03505 Alteuropäische Schriftkultur

Antike

 

Mittelalter

 

Frühe Neuzeit

 

Amanda Castelló M.A.
amanda.castello

Prof. Dr. Felicitas Schmieder
felicitas.schmieder

Apl. Prof. Dr. Thomas Sokoll
thomas.sokoll

 

34202 Europäische Expansion und außereuropäische Schriftkulturen

  Dr. Annika Hüsing
annika.huesing

03507 Bild und Bildkultur in Alteuropa

  Dr. Uta Kleine
uta.kleine

Auf dem Wege zur Hausarbeit

Hausarbeiten sind in der Regel kursbezogen angelegt. Beim Prüfungsamt melden Sie an (Termin siehe unten), dass Sie als Leistungsnachweis eine Hausarbeit gewählt haben. (Verstehen Sie bitte die Angabe eines Prüfungsbetreuenden, zu der Sie aufgefordert werden, als rein formal: Für die tatsächliche Betreuung entscheidend sind die oben angegebenen Kursbetreuerinnen und Kursbetreuer).

Ideen für Hausarbeitsthemen sollten von den Studierenden zunächst selbstständig erarbeitet werden. Endgültige Themenfestlegung und Erstellung des Exposés erfolgen dann in enger Absprache mit einer der oben angegebenen Ansprechpersonen. Nach Ihrer Hausarbeitsanmeldung beim Prüfungsamt (oder auch schon vorher) setzen Sie sich mit dem Kursbetreuer oder der Kursbetreuerin in Verbindung, um ein Thema abzusprechen und reichen ihm/ihr anschließend ein Exposé ein (Einleitung, Gliederung, Quellen- und Literaturverzeichnis, Matrikelnummer, Name und Adresse, Angaben zum Studierendenstatus: Vollzeit/Teilzeit). Erst nachdem dieser Entwurf durchgesehen und von Ihnen ggf. verbessert wurde, wird das endgültige Thema vergeben, indem es von der oder dem Betreuenden dem Prüfungsamt angezeigt und Ihnen dann vom Prüfungsamt per Post mitgeteilt wird.

Abschluss Themenabsprache (Meldung des Themas durch Kursbetreuer beim Prüfungsamt)

bis spätestens                                                         
Teilzeitstudierende                                                    08.02.2018

Vollzeitstudierende                                                    01.03.2018

Für diesen Prozess sollten Sie genügend Zeit einkalkulieren. Zur Absprache eines Themas setzen Sie sich daher frühzeitig mit dem Kursbetreuer oder der Kursbetreuerin in Verbindung.

Nach der endgültigen Themenstellung und Mitteilung des Abgabedatums (durch die Betreuungsperson über das Prüfungsamt) haben Sie 3 Wochen (Vollzeitstudierende) bzw. 6 Wochen (Teilzeitstudierende) Zeit, die Arbeit beim Prüfungsamt einzureichen (nicht beim Betreuer oder der Betreuerin!).

Die Meldefrist für Hausarbeitsthemen (s. o.) ist unbedingt einzuhalten. Bitte teilen Sie Ihrer Dozentin bzw. Ihrem Dozenten zur Anmeldung der Hausarbeit Ihre Matrikelnummer mit.

Auf das Deckblatt Ihrer Hausarbeit notieren Sie bitte Name, Matrikelnummer, Post- und E-Mail-Adresse, Titel der Arbeit, Betreuerin/Betreuerin, Modul und Abgabedatum.

Bitte vermeiden Sie die feste Bindung (auch Spiralbindung) Ihrer Hausarbeit.

Länge der Hausarbeit: 15 bis maximal 20 Seiten DIN A 4 (bei 2.500 Zeichen pro Seite), 1,5-zeilig, 12 pt, ausreichend Korrekturrand.

 Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung

Keine

Prüfungen

Prüfungsform Prüfungs-Nr. Termin Anmeldeschluss
Klausur 103123 Montag, 05.03.2018, 14-18 Uhr 15.12. 2017
Hausarbeit 103122 während des Semesters 15.12. 2017
Hausarbeit [Praxis] 103121 während des Semesters 15.12. 2017

Mündliche Prüfung

Bitte halten Sie sich einen dieser Tage für Ihre Prüfung frei. In begründeten Ausnahmefällen können auch abweichende Termine vereinbart werden.

103124

19.-22.3. (23.3.) 2018

15.12. 2017

Termine für Ihre mündliche Prüfung vereinbaren Sie bitte mit den Sekretariaten der Lehrgebiete:

LG Geschichte und Gegenwart Alteuropas:                        Irmgard Hartenstein,   Tel. 02331 987 4752

LG Geschichte Europas in der Welt:                                                   Karin Gockel,   Tel. 02331 987 2122

Die Prüfungen finden in den Räumen des Historischen Instituts statt.

     

Zur Prüfungsanmeldung

 

Weitere Informationen zum Modul

Lehrformen

Studienbrief, Präsenzveranstaltungen, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

Dauer

1 Semester

Häufigkeit

Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

Umfang

Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

Teilnahmevoraussetzungen

Keine

VoraussetzungVoraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

Belegung aller Kurse und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

Stellenwert der Note für die Endnote

15/180