Termin: 17.02.2022
Begrüßung
Vortrag
Diskussion
Der Staatsrechtslehrer Sylvester Jordan (1792-1861) ist in einem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier jüngst herausgegebenen Buch als einer von dreißig „mutigen Frauen und Männern“ bezeichnet worden, die vor 1918 als Wegbereiter der deutschen Demokratie gelten können. Zu Recht wurde seine Leistung als Politiker und Staatsrechtler gewürdigt, die lange Zeit zwar nicht völlig vergessen wurde, aber doch – wie die anderer in diesem Band behandelter Vorkämpferinnen und Vorkämpfer für Liberalismus und Demokratie – im dunklen Schatten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts stand.
Der Vortrag von Ewald Grothe, Neuzeithistoriker an der Bergischen Universität Wuppertal und Vorstandsmitglied des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften, möchte Leben und Wirken des Marburger Staatsrechtlers Jordan vorstellen. Dabei wird vor allem seine Mitwirkung an der Entstehung der Verfassung des Kurfürstentums Hessen im Jahr 1831 ins Blickfeld rücken. Jordan hat rund vier Jahrzehnte das Verfassungsrecht des Konstitutionalismus gelehrt, für es gelebt und zugleich unter ihm gelitten.
Prof. Dr. Ewald Grothe, geb. 1961, Studium der Geschichte, des Öffentlichen Rechts und der Rechtsgeschichte an der Universität Marburg, 1994 Promotion in Marburg, 2004 Habilitation an der Universität Wuppertal, seit 2009 außerplanmäßiger Professor in Wuppertal, seit 2011 Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach. Forschungsschwerpunkte: Verfassungsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Politische und Ideengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.