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Symposion: Gesellschaftliche Voraussetzungen demokratischer Verfassungen

Liveveranstltung vom 19.11.2021 - 20.11.2021

Termin: 19.11.2021

Begrüßung

Prof. Dr. Andreas Haratsch

1. Keynote-Vortrag

Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichts a. D., LMU München: Gesellschaftliche Voraussetzungen demokratischer Verfassungen

Diskussion


2. Medien und Öffentlichkeit

Einführung Lars Schmidt

Prof. Dr. Martin Hochhuth, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Aachen

Jörg Schönenborn

Diskussion


3. Empathie, Solidarität, Verteilungsgerechtigkeit, Menschenwürde

Einführung durch Prof. Dr. Werner Kirsch

Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Katholischen Akademie in Schwerte: Welche Rolle spielen Empathie, Solidarität, Verteilungsgerechtigkeit und Menschlichkeit für das Gelingen demokratischer Governance?

Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Universität zu Köln: Welche Rolle spielen Empathie, Solidarität, Verteilungsgerechtigkeit und Menschlichkeit für das Gelingen demokratischer Governance?c

Laura Gorriahn, SOS Méditerranée: Welche Rolle spielen Empathie, Solidarität, Verteilungsgerechtigkeit und Menschlichkeit für das Gelingen demokratischer Governance?

Diskussion


4. Identität, Homogenität und Vielfalt

Einführung durch Prof. Dr. Andrea Edenharter

Prof. Dr. Frank Schorkopf, Georg-August-Universität Göttingen: Wie viel Homogenität erfordert demokratische Governance, wie viel Vielfalt lässt sie zu?

Prof. Dr. Eva Maria Belser, Universität Fribourg: Wie viel Homogenität erfordert demokratische Governance, wie viel Vielfalt lässt sie zu?

Prof. Dr. Bernard Grofman, University of California, Irvine: Wie viel Homogenität erfordert demokratische Governance, wie viel Vielfalt lässt sie zu?

Diskussion


5. Bildung, Kultur und Wissen

Einführung durch Prof. Dr. Peter Schiffauer

Prof. Dr. Lutz Raphael, Universität Trier: Welche Rolle spielen Bildung, Kultur und Wissen für demokratische Governance?

Prof. Dr. Hans-Ulrich Baumgarten, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW: Welche Rolle spielen Bildung, Kultur und Wissen für demokratische Governance?

Diskussion


6. Das Nationale, das Irrationale und die Glaubwürdigkeit der Politik

Einführung durch Prof. Dr. Ewald Grothe

Prof. Dr. Jens Hacke, Universität der Bundeswehr München: Wie beeinflussen das Nationale, das Irrationale und die Glaubwürdigkeit der Politik die Entwicklung demokratischer Governance?

Diskussion

Beiträge vom Panel der Vorstandsmitglieder des DTIEV


Nach dem Zusammenbruch der Sowjetherrschaft wollten viele in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts an einen endgültigen Erfolg der demokratischen Regierungssysteme westlichen Musters glauben und erwarteten, dass mit ihrer Ausbreitung über die gesamte Erde eine neue Friedensordnung entstehen würde[1]. Der Erweiterung der Europäischen Union um 13 neue Mitgliedstaaten in den Jahren von 2004 bis 2013 lagen ähnliche Erwartungen auf Frieden und Wohlstand zugrunde. Die Selbstverständlichkeit solcher Erwartungen wurde in den Krisen des 21. Jahrhunderts aber heftig erschüttert. Seit dem 11. September 2001 wurden zur Eindämmung fundamentalistischen Terrors unerwartete Einschränkungen einer politischen Kultur der Bürgernähe und Offenheit notwendig. In der Finanz- und Staatsschuldenkrise verschärften sich die Unterschiede zwischen Arm und Reich in einem Ausmaß, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt und politische Großprojekte wie die Europäische Währungsunion in Frage stellte. Hatte man anfangs noch gehofft, die freie und weitgehend unregulierte weltweite Internetkommunikation in „sozialen Medien“ könnte zur Verbreitung freiheitlicher und demokratischer Ideen in allen Regionen der Welt beitragen, ist vielmehr eine neue Gegenöffentlichkeit entstanden. Politische Kommunikation, die auf autoritäre Muster aufbaut, unterkomplexe Antworten auf vielschichtige Fragen anbietet und überprüfbare Wahrheiten missachtet, scheint den Diskurs zu beherrschen. Politische Strömungen wollen die in den zurückliegenden Jahrzehnten vollzogenen Veränderungen des gesellschaftlichen Bewusstseins wieder rückgängig machen. Solche Strömungen haben in manchen Staaten Kräften an die Macht verholfen, die zuvor als selbstverständlich angesehene Werte der freiheitlichen Demokratien grundlegend in Frage stellen, ja negieren. Die Reaktionen auf die Notlage der Covid-Pandemie machen die Zerrissenheit der Gesellschaften erneut deutlich und werfen grelles Licht auf problematische Voraussetzungen demokratischen Regierens.

videostreaming | 04.03.2022
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