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Dr. Gunnar Schumann: „Zum Problem des Erklärens von kollektiven Handlungen“

Termin: 12.09.2019

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Es gibt eine große Bandbreite kollektiver Handlungen: von einem Spaziergang zu zweit, über Handlungen von Parteien und Wirtschaftsunternehmen bis hin zu Handlungen von Stämmen, Religionsgruppen oder Nationen. Das Problem, auf welche Weise kollektive Handlungen angemessen erklärt werden können, wird seit einigen Jahren in der Analytischen Philosophie kontrovers diskutiert. Als Grundproblem wird dabei die Versöhnung zweier kontrastierender Intuitionen angesehen: einerseits, dass eine kollektive Handlung sich als Resultat einer geteilten Absicht und nicht als bloßes Aggregat individueller Absichten verstehen lassen muss. (Wenn eine Menschenmenge über die Straße läuft, wenn die Fußgängerampel grün zeigt, so führen zwar alle Akteure die gleiche Handlung aus, aber es handelt sich nicht um eine kollektive Handlung. Irreduzibilitätsthese). Andererseits scheint es, als müsse die kollektive Handlung als ein Resultat numerisch verschiedener Absichten der die Gruppe ausmachenden Akteure erklärt werden (Individuelle-Besitz-These). Das Problem nimmt daher die Form an: Wie kann das Zustandekommen einer kollektiven Handlung auf Basis einer Reihe individueller Absichten der Einzelakteure erklärt werden? Diese Frage wird in der Analytischen Philosophie mithilfe einer Reihe von Theorien kollektiven Handelns zu beantworten gesucht. Im Vortrag soll gezeigt werden, dass das diesen Theorien zugrundeliegende Problem des Erklärens kollektiver Handlungen ein Scheinproblem ist.

videostreaming | 12.08.2021
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