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Prof. Dr. Tilman Borsche (Hildesheim): „Kulturelle Grenzen des Verstehens”

Termin: 05.12.2013

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Am Anfang steht die These, die der Vortrag explizieren wird: Alle Grenzen des Verstehens sind kulturelle Grenzen. Diese These gründet auf Begriffen des Verstehens bzw. der Kultur, die weiter gefasst sind als das der herrschende Sprachgebrauch nahelegt: individuell und universell zugleich; die Grenzen beider sind immanent und dynamisch. Zunächst wird das Feld von Verstehen und Nichtverstehen erörtert: Was wird (nicht) verstanden? Wer versteht (nicht)? Verstehen wird als ein komplex organisierter künstlicher Zeichenprozess ausgelegt. Diese Diskussion führt zu einem scheinbar aporetischen Ergebnis: Theoretisch ist das Problem des (Nicht-)Verstehens nicht zu lösen, weil alles Verstehen endlich und veränderlich ist. Mit dieser Einsicht aber verschiebt sich das Problemfeld. (Nicht-) Verstehen erweist sich als eine Frage der Praxis und der Geschichte, in dem die jeweiligen Grenzen des Verstehens das produktive Moment des Prozesses darstellen.

Prof. Dr. Tilman Borsche lehrt Philosophie an der Universität Hildesheim. Er ist Mitherausgeber des „Historischen Wörterbuchs der Philosophie“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Begriffsgeschichte, Sprachphilosophie und Zeichenphilosophie.

videostreaming | 12.08.2021
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