Prof. Christoph Beierle erhält Forschungspreis

Seit knapp 30 Jahren forscht er zum Thema Künstliche Intelligenz an der FernUni – für seine Forschungsleistungen erhielt Prof. Christoph Beierle den Forschungspreis.


Zum zweiten Mal lobte die FernUniversität den Forschungspreis für exzellente Forschungsleistungen aus. In diesem Jahr möchte das Rektorat einen besonderen Blick auf eine herausragende Forschungspersönlichkeit werfen. Die unabhängige Jury bestehend aus Prof. Helmut Hoyer (ehemaliger Rektor der FernUni), emer. Prof. Christiane Spiel (Universität Wien) und Prof. Andrea Czelk (Justus-Liebig-Universität Gießen) zeichnete Prof. Christoph Beierle für seine Forschungsleistungen aus. Den Preis übergab Prof. Stefan Smolnik, Prorektor für Forschung und Digitalisierung, im Rahmen des diesjährigen DIES ACADEMICUS.

Foto: Volker Wiciok
Von l. nach r.: Rektorin Prof. Ada Pellert, Prof. Stefan Smolnik (Prorektor für Forschung und Digitalisierung), Preisträger Prof. Christoph Beierle und Frank Walter (Vorsitzender Gesellschaft der Freunde).

Eine besondere Forscherkarriere

Über den Forschungspreis freut sich Christoph Beierle: „Ich fühle mich sehr geehrt. Diesen Preis sehe ich aber auch als Anerkennung für das ganze Team meines Lehrgebiets; das große Engagement meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat ganz wesentlich zu den Forschungsergebnissen beigetragen.“ Beierle forscht seit knapp 30 Jahren an der FernUni, verabschiedete sich im August 2022 bereits in den Ruhestand und leitete bis dahin das Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme. Im Ruhestand forscht er nun weiter und betreut noch Doktorandinnen und Doktoranden. Er interessierte sich früh für die künstliche Intelligenz, studierte in Bonn in einem der ersten Informatik-Studiengänge, die es in Deutschland gab, und in Edinburgh (Schottland). Danach promovierte er in Kaiserslautern.

Beierle präsentierte Resultate seiner Arbeit auf vielen Konferenzen, die in der Informatik von großer Bedeutung sind. Beierle war auch Herausgeber von Sonderausgaben internationaler Zeitschriften wie zum Beispiel „Annals of Mathematics and Artificial Intelligence“ oder „Journal of Applied Logics“; aktuell ist er Gastherausgeber des „International Journal of Approximate Reasoning“. Er ist (Co-) Autor oder (Co)-Herausgeber mehrerer Bücher und wurde erst 2022 unter anderem mit dem Best Paper Award auf der FLAIRS-Konferenz (Konferenz zur künstlichen Intelligenz) ausgezeichnet.

„In den letzten Jahren beschäftige ich mich vorwiegend damit, wie wir Menschen auch bei Vorliegen von unvollständigen, unsicheren oder sogar widersprüchlichen Informationen Schlussfolgerungen ziehen und Entscheidungen treffen“, sagt Beierle. Der Forschungspreis ist mit 20.000 Euro für weitere Forschungsaktivitäten dotiert. „Das Geld möchte ich im Kontext des Projekts ,Intentionales Vergessen‘ vor allem für die Internetplattform ,InfOCF-Web‘ verwenden.“ Bei der Online-Plattform geht es um die Formalisierung von Schlussfolgerungen. Dort kann Wissen in Form von Regeln, die auch Ausnahmen zulassen und wie sie in vielen Diagnosesituationen zum Beispiel im medizinischen oder technischen Bereich vorliegen, eingegeben werden, um daraus plausible Schlüsse zu ziehen. Die Online-Plattform möchte Christoph Beierle weiterentwickeln.


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