Die Zukunft des Wasserstoffs und der Strompreise
Der Hamburger Thomas Voßgröne und der Wiener Leo Lehr haben dieses Jahr den Preis des Energieversorgers ENERVIE für ihre Abschlussarbeiten erhalten.
1.000 Kilometer: Diese Entfernung liegt zwischen den beiden ENERVIE-Preisträgern. Sie wohnen, arbeiten und studieren im hohen Norden und dem tiefen Süden. Beim diesjährigen DIES Academicus wurden sie für ihre Leistungen geehrt. Der südwestfälische Energieversorger ENERVIE zeichnete den Hamburger Thomas Voßgröne und den Wiener Leo Lehr für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten mit Bezug zur Energiewirtschaft aus. Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Auszeichnung verliehen wurde. Die Arbeiten wurden von einer Jury ausgewählt, der Prof. Dr. Alfred Endres, Direktor des Forschungsschwerpunktes Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit, vorsteht.
Thomas Voßgröne: Ökologische und soziale Nachhaltigkeitsbewertung von Wasserstoff-Elektrolyseanlagen für die Anwendung in produzierenden Unternehmen
Wasserstoff soll in der Zukunft der Mobilität eine große Rolle spielen. Viel wurde dazu bereits geforscht. Aber wie sieht es in der Industrie aus, zum Beispiel in der Grundstoffchemie? Diesem Thema widmete sich der FernUni-Student Thomas Voßgröne in seiner Master-Arbeit. Sie geht der Frage nach, wie sich der Einsatz von Wasserstoff zur Energiegewinnung auf die ökologische und soziale Nachhaltigkeit auswirkt. Die mit „sehr gut“ bewertete Thesis überzeugte die Jurorinnen und Juroren des ENERVIE-Preises.
Der Hamburger freut sich sehr: „Es ist natürlich eine große Anerkennung, dass die Arbeit so geschätzt wird und nicht in der Versenkung verschwindet. Meine Freunde und meine Familie, so wie auch ich, waren sehr glücklich, als wir von dem Preis erfahren haben.“ Wie viele andere FernUni-Studierende steht Voßgröne im Berufsleben und hat das Studium neben einem Vollzeitjob absolviert: Er ist Zeitsoldat und war zuletzt bei den Fallschirmjägern stationiert. „An manchen Tagen war der körperlich und geistig herausfordernde Job zu anstrengend, um sich spät abends noch auf das Studium konzentrieren zu können, aber an freien Tagen oder im Alltag konnte ich es einrichten.“
Auch nach dem Master-Abschluss möchte sich der Zeitsoldat noch weiterbilden. Und das am liebsten auf Reisen. „Ich möchte die Übergangszeit nach der Bundeswehr nutzen und würde gerne noch exotische Orte entdecken, zum Beispiel in Südamerika, Australien oder Neuseeland. Gleichzeitig dazu plane ich weiter von unterwegs dazuzulernen,“ sagt er. Dafür schließt er ein Fernstudium im Bereich Digitalisierung an, diesmal aber nicht an der FernUniversität. „Durch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit habe ich mir vorgenommen, das auch in meinem Leben umzusetzen: im Alltag, auf Reisen und im Beruf“, fügt Thomas Voßgröne hinzu.
Leo Lehr: Forecasting electricity prices from European Single Dayahead Coupling (SDAC) using artificial neural networks
Ein Blick in die Glaskugel muss es nicht sein: Wie entwickeln sich die Strompreise in der Zukunft? Mit dieser Frage beschäftigt sich Leo Lehr, er hat darüber seine Bachelorarbeit in Informatik an der FernUniversität in Hagen geschrieben. Gravierende Ereignisse, wie den Ukrainekonflikt, die sich auf die Energiepreise auswirken, kann ein Computeralgorithmus natürlich nicht voraussagen – wohl aber darauf reagieren und sich anpassen. Künstliche Intelligenz und neuronale Netze kommen dabei zum Einsatz. Lehr hat verschiedene Modelle verglichen und auch in der Programmiersprache Python abgebildet und umgesetzt.
Die Jury des ENERVIE-Preises beindruckte die Arbeit von Leo Lehr. Wohl auch, weil seine Erkenntnisse gut in der Industrie anwendbar sind. Der Wiener, der bereits ein Studium der Volkswirtschaftslehre abgeschlossen hat, betont, dass er auch beruflich von seinen neuen Kenntnissen profitiert: „Wir arbeiten in einem interdisziplinären Team aus Wirtschafts- und Informatikfachleuten. Da ist es unerlässlich, die eigenen Programmier- und Datenmanagementkenntnisse stetig zu erweitern. Vor allem, da wir ebenfalls Python als Programmiersprache nutzen.“ Das Coding sei zu einer Leidenschaft geworden, fügt Lehr hinzu.
Den weiten Weg von Wien nach Hagen anzutreten, hat Leo Lehr in Kauf genommen, um persönlich auf dem Campus am DIES Academicus teilzunehmen und den ENERVIE-Preis zu empfangen. „Ich kenne den Campus zwar schon, da ich einmal eine Prüfung dort abgelegt habe, ich freue mich aber darauf ihn wiederzusehen. Das ist ein gelungener Abschluss für mich.“ Ihm helfen die Kurse der FernUni jedenfalls im Beruf weiter und auch das Modell Fernstudium, bei dem er sich seine Zeit frei einteilen könnte, kann er für Berufstätige nur weiterempfehlen.
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