Lokal trifft global

Die Geschichtswissenschaft gestaltete ein mehrtägiges Programm für ihre Fernstudierenden. Ein Höhepunkt war die Ehrung der besten Abschlussarbeiten mit dem Hagener Geschichtspreis.


Foto: FernUniversität
Eingeladen zur Feierstunde in Präsenz waren die Absolventinnen und Absolventen der vergangenen drei Jahre.
Worüber schreibst du deine nächste Hausarbeit? Wie arbeite ich eine gute Forschungsfrage heraus? Welches Seminar und welche Betreuerin kannst du mir empfehlen? Insbesondere der gemeinsame Austausch und das Kennenlernen auf dem Campus zeichnen die Hagener Geschichtswoche aus. Nach einer Corona-Pause lud das Historische Institut der FernUniversität in Hagen unter dem Motto „Lokal trifft global“ seine Studierenden bereits zum 9. Mal zu dieser beliebten Präsenz-Veranstaltung ein. Die Lehrenden im Bereich Geschichtswissenschaft stellten sich und ihre Arbeit in sehr persönlichen Runden vor. Eine Preisverleihung bildete den feierlichen Rahmen.


Rund 160 Anmeldungen sprechen für sich. Institutsdirektor Prof. Dr. Wolfgang Kruse und Prof. Dr. Peter Risthaus, Dekan der Fakultät für Kultur und Sozialwissenschaften, freuten sich über die vielen Gäste. Zahlreiche Studierende kommen bereits seit Jahren zur Geschichtswoche und lassen sich auf ein intensives Programm aus Seminaren, Vorträgen, Führungen und Diskussionen ein.

Beste Abschlussarbeiten prämiert

Besonders im Fokus stehen traditionell die Absolventinnen und Absolventen, deren Leistungen mit einer Feierstunde gewürdigt werden. Mit der Verleihung des Hagener Geschichtspreises wurden die besten historischen Abschlussarbeiten in den vergangenen eineinhalb Jahren (2021 und 2022) ausgezeichnet. Er wurde zum vierten Mal vergeben, das Preisgeld sponsorte der Lions Club Attendorn. Dessen Präsident Martin Diller gratulierte den beiden Preisträgerinnen: Suellen Dutra Pereira erhielt 200 Euro für ihre Bachelorarbeit über das Thema „Für den Fachmann oder Liebhaber? Papierinstrumente als Form der Mathematisierung frühneuzeitlicher Berufsbilder (1526-1660)“. Die Masterarbeit von Julia Preißer zum Thema „Körperbilder der Berliner Revue. Inszenierung und Rezeption Schwarzer und weißer Bühnendarstellerinnen und -tänzerinnen in den 1920er Jahren“ wurde mit 300 Euro ausgezeichnet. Beide Absolventinnen stellten ihre Themen anschließend in eigenen Vorträgen vor.

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Lions-Präsident Martin Diller gratulierte den Preisträgerinnen Julia Preißer (links) und Suellen Dutra Pereira.

Zudem gratulierte Wolfgang Kruse allen Absolventinnen und Absolventen. Die zwei besten Arbeiten zu benennen, sei nicht leichtgefallen: Insgesamt 227 Bachelor- und Masterabschlüsse sowie 14 Promotionen wurden in der Geschichtswissenschaft in den vergangenen drei Jahren erreicht. Diese Zahlen können sich für das recht kleine Institut durchaus sehen lassen, das sein Angebot nun erweitert. Das neue Lehrgebiet Public History von Prof. Dr. Felix Ackermann ergänzt seit dem Wintersemester die Lehrgebiete Geschichte Europas in der Welt (Prof. Dr. Jürgen Nagel ), Geschichte und Gegenwart Alteuropas (Prof. Dr. Felicitas Schmieder) und Geschichte der Europäischen Moderne (Prof. Dr. Alexandra Przyrembel). Daran gliedert sich inhaltlich das Institut für Geschichte und Biographie unter der Leitung von Dr. Almut Leh an.

Themenvielfalt in Forschung und Lehre

Wie vielseitig die Themen in der Lehre und Forschung sind, zeigte die Geschichtswoche einmal mehr. Zu den vielen Höhepunkten zählten zum Beispiel die Ausstellung „Fernes Hagen“ zum Kolonialismus vor Ort in der Universitätsbibliothek, der Vortrag über die Geschichte der Kalorie von Gastprofessorin Nina Mackert und der Politische Salon zu Russlands Krieg gegen die Ukraine mit dem neuen Geschichtsprofessor Felix Ackermann sowie dem im Ruhestand befindlichen FernUni- Professor und Friedensforscher Hajo Schmidt auf dem Podium.

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Carolin Annemüller | 27.10.2022