Menschliche Kommunikation unter der soziologischen Lupe: „Was macht sie aus?“
Mit ihrer Antrittsvorlesung stellt sich Dorett Funcke am 25. Mai in der BürgerUni Coesfeld als Professorin der FernUniversität vor. Ihre Professur hat Ernsting‘s family gestiftet.
„Wir alle haben schon erlebt, was schiefgehen kann, wenn wir kommunizieren – nicht nur, weil wir ‚aneinander vorbeireden‘. Kommunikation ist viel mehr, als nur miteinander zu sprechen“, erläutert die Soziologin Prof. Dr. Dorett Funcke von der FernUniversität in Hagen. „Für die heutige Soziologie ist sie ein Schlüsselbegriff, es geht darum, wie wir uns über kommunikative Prozesse austauschen und welchen Regeln sie folgt.“ In ihrer öffentlichen Antrittsvorlesung als Leiterin der Ernsting‘s family-Stiftungsprofessur Mikrosoziologie will Dr. Dorett Funcke am Mittwoch, 25. Mai, das Publikum in der Veranstaltungsreihe „BürgerUniversität Coesfeld“ in die soziologische Perspektive auf die Kommunikation einführen und mit Beispielen „aus dem Leben“ zeigen, wie man sie soziologisch erklären und gestalten kann.
Mit Dorett Funckes Vortragsthema „Was macht menschliche Kommunikation aus? Anmerkungen zu einer soziologischen Konzeption von Kommunikation“ kehrt die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „BürgerUniversität Coesfeld“ zu ihrem etablierten Format mit persönlich anwesendem Publikum zurück, vor allem wissenschaftlich interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Zwei Jahre lang konnte sie aufgrund der Pandemie nur in Onlineform stattfinden.
Dorett Funcke hält ihre Antrittsvorlesung als FernUni-Professorin in Coesfeld, weil zum einen die Professur von der EHG, der Muttergesellschaft der Ernsting’s family, gestiftet wurde. Zum anderen verantwortete Funcke bereits als Inhaberin der vorherigen Ernsting’s family-Junior-Stiftungsprofessur für Familiale Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften von 2013 bis 2020 die „BürgerUni Coesfeld“ (BUC).
Der Eintritt ist wie immer frei, alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Ausnahmsweise beginnt die Veranstaltung im Coesfelder WBK – Wissen Bildung Kultur, Osterwicker Straße 29, 48653 Coesfeld, bereits um 18.00 Uhr: „Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend in lockerer Atmosphäre noch mit mir und miteinander kommunizieren können“, so Prof. Funcke.
Anmeldungen werden erbeten bis 18. Mai
- per Mail an campus.coesfeld
- und telefonisch unter 02541 7582.
Kommunikation folgt Regeln
Anhand einiger Beispiele und Filmausschnitte will Funcke den Anwesenden deutlich machen, was menschliche Kommunikation ausmacht. Und zeigen, dass das, was dabei passiert, alles andere als zufällig, beliebig oder bloß „individuell“ ist.
Ein Beispiel: Zwei Menschen treffen sich zufällig, etwa in einem Café. Sie interessieren sich füreinander, nehmen durch symbolische Handlungen Kontakt auf und am Ende eines gelungenen kommunikativen Prozesses heiraten sie vielleicht sogar. „Dabei lässt sich eine Vielzahl an Regeln ausmachen, die – unbewusst wie bewusst – eine solche kommunikative Wechselbeziehung mit ganz eigenen Gesetzlichkeiten oder Gesetzmäßigkeiten entstehen lässt.“
Dabei geht es um mehr als Motive und Absichten von Menschen. Grundlage ist eine Kommunikation, die durch Regeln strukturiert ist. Unter anderem geht Funcke aber auch der Frage nach, was diese kommunikative Beziehung mit den Menschen macht, die sie selbst erzeugt haben.
Eröffnet wird die Festveranstaltung mit Grußworten des Prodekans der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität, des CFO der Ernsting's family-Unternehmensgruppe, Horst Beeck, und der Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld, Eliza Diekmann.
BürgerUni wird weiterentwickelt
In der BürgerUniversität Coesfeld werden aktuelle und grundlegende Themen vor allem aus soziologischer Sicht wissenschaftlich interessierten Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht. In den zurückliegenden zwei Jahren konnte die BUC nur mit aufgezeichneten Vorträgen stattfinden. „Was Pandemie-bedingt fehlen musste, war der kommunikative Austausch zwischen Vortragenden und Publikum, bei dem neue Aspekte gewinnbringend für alle eingebracht wurden. Doch haben wir mit der ‚Digitalen BürgerUni Coesfeld‘ das Beste aus den Einschränkungen gemacht“, betont Prof. Funcke. Zudem erschloss die digitale BUC auch Interessierten, die nicht hätten kommen können, die Vortragsinhalte. Diese sind längerfristig als Streams abrufbar.
Das BUC-Team, zu dem auch Mitarbeiterinnen des Campusstandortes Coesfeld der FernUniversität gehören, arbeitet nun daran, die Vorteile von Präsenz- und Online-Veranstaltungen zu kombinieren.
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