Deutschlandstipendium 2021: Digitale Begegnungen
Corona ließ kein Treffen in Hagen zu, so gab es stattdessen eine virtuelle Feierstunde mit Reden, Musik und Vorstellung der Stipendiatinnen sowie Stipendiaten.
Normalerweise treffen sich die Studierenden, die an der FernUniversität ein Deutschlandstipendium erhalten, einmal im Jahr für zwei Tage in Hagen auf dem Campus – mit einem runden Programm aus Unternehmensbesuch, einer Feier und vielen persönlichen Gesprächen. Es ist die Gelegenheit, auch die Förderinnen und Förderer kennenzulernen. Denn das Deutschlandstipendium wird jeweils zur Hälfte vom Bund und Firmen sowie Privatpersonen finanziert.
„Heute machen wir uns einen schönen virtuellen Abend“, eröffnete Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der FernUniversität, das diesjährige Treffen im Netz. Die Pandemie macht eben alles anders. Es wurde ein Abend, an dem insbesondere Wertschätzung im Vordergrund stand: für die Stipendiatinnen und Stipendiaten, für die Förderinnen und Förderer, für das Förderprogramm insgesamt.
Moderne Biografien
„Ich freue mich über die vielen modernen Biografien, die hier zusammenkommen“, unterstrich die Rektorin beim Blick in die virtuelle Runde, an der die meisten der 34 geförderten Studierenden teilnahmen und sich kurz vorstellten. Neben sehr guten Leistungen unterstützt das Stipendium gesellschaftliches Engagement und hilft häufig dabei, dass sich Studierende beruflich umorientieren können.
So wie bei Nikolina Klatt: Die 35-Jährige hatte bereits einen Studienabschluss als Kunsthistorikerin, als sie mit ihrer Familie nach New York City zog. Von dort studiert sie Politik-, Verwaltungswissenschaft und Soziologie an der FernUniversität und steht kurz vor ihrem Bachelorabschluss. Der Hauptsitz der Vereinten Nationen in Manhattan hat sie zum Fernstudium und Engagement bei der UNO inspiriert.
„Das Stipendium hat mich darin bestärkt, den richtigen Richtungswechsel eingeschlagen zu haben“, sagte Klatt bei der Feier. „Und es hat mir Mut gemacht, die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen. Ich freue mich sehr auf die Veränderungen, aber ich weiß es jetzt schon: Die FernUni wird mir sehr fehlen.“ Nikolina Klatt wird demnächst mit ihrer Familie nach Berlin umziehen und dann an der Hertie School of Governance den Master of Public Policy aufnehmen. Besonders freue sie, dass das Deutschlandstipendium für ein Zweitstudium und altersunabhängig vergeben werde – „ganz im Sinne des lebenslangen Lernens.“
Welches Potenzial in Fernstudierenden schlummert, zeigte auch David Röhler, der bereits ein Musikstudium absolviert und seinen Schwerpunkt dabei auf die Klassische Gitarre gelegt hat. An der FernUniversität studiert er im Bachelor of Laws. Röhler sorgte mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Zequinha de Abreu für den musikalischen Rahmen.
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Insgesamt konnte die FernUniversität für das Studienjahr 2020/21 34 Stipendien vergeben. Der private Anteil der Stipendien wurde bereitgestellt durch:
- Die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität (10 Stipendien)
- RAG-Stiftung (5 Stipendien)
- Dormakaba, Ennepetal (2 Stipendien)
- Prof. Dr. Winfried Hochstättler (2,5 Stipendien)
Je ein Stipendium:
- Sparkasse Hagen Herdecke
- Märkische Bank eG
- Sportstiftung NRW
- Fritz-Berg-Gedächtnisfonds
- CD Wälzholz, Hagen
- Hans-Rudolf Hermannsen, Hagen
- Wulf Tiedemann, Absolvent
- Jan Bierbüße, Absolvent
- Dr. Claudio Gruler, Absolvent
- Markus Lemmer, Absolvent
- Klaus Oberliesen, Hagen
- Absolventin aus der Schweiz
Es gab 239 Bewerbungen auf 34 Stipendien. Vergeben wurden sie an 22 Frauen und 12 Männer – nach Fakultät: 7 KSW, 8 M+I, 5 PSY, 5 REWI, 7 WIWI (davon 1x Wirtschaftsinformatik), 1 Umweltwissenschaften infernum, 1 Hagener Managementstudium
Solidarbeziehungen
„Ich freue mich auch, dass viele unserer Fördererinnen und Förderer heute anwesend sind“, wandte sich Pellert erneut an die virtuell Anwesenden. „Sie leben diese neue Stipendienkultur und schaffen damit eine Solidarbeziehung.“ Stellvertretend sagte Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick von der Gesellschaft der Freunde (GdF) der FernUniversität: „Mit dem Deutschlandstipendium ist der richtige Weg eingeschlagen worden, Talente gezielt zu fördern. Engagierte und motivierte Studierende sollen die Möglichkeit haben, sich ungehindert zu entfalten und sich mit hoher Leistungsbereitschaft einzubringen. Davon hängt in Zukunft viel ab.“
Bei der Förderkultur soll es bleiben, wie Rektorin Ada Pellert am Ende betonte: „Die Qualität der aktuellen Bewerbungen und die hohe Nachfrage auf Seiten der Studierenden haben uns überzeugt, dass wir auch im Studienjahr 2021/22 wieder Deutschlandstipendien vergeben möchten.“