Zusammen auf Entfernung: FernUniversität feiert Dies Academicus

Die FernUniversität in Hagen und ihre akademische Jahresfeier: Statt auf den Campus lud die größte Universität Deutschlands diesmal ein ins Internet.


Screenshot einer Videokonferenz mit FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert Bild: FernUniversität
FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert (oben re.) gratulierte den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen jeweils per Videokonferenz.

Urkundenübergaben, inklusive Händeschütteln mit Prominenz aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft, sowie viele Angehörige, Freundinnen und Freunde der FernUniversität im Publikum – das alles war in diesem Pandemie-Herbst natürlich undenkbar. Aber genauso undenkbar war es, den Dies Academicus einfach ausfallen zu lassen. Zum Glück ist die FernUniversität dank ihres Studienmodells mit Videotechnik in TV-Qualität ausgestattet und hat Profis, die damit umzugehen wissen. Die Stabsstelle Marketing und Veranstaltungsmanagement und die Abteilung Digitale Medienservices sorgten dafür, dass die Auszeichnung herausragender Abschlussarbeiten und Lehrangebote in diesem Jahr als Livestream auf YouTube stattfinden konnte.

FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert betonte in ihrer Begrüßung, wie wichtig es gerade in der aktuellen Situation eines gesellschaftlichen Lockdowns für sie war, den Dies Academicus zu veranstalten: „Traditionen geben uns Orientierung, die wir in diesen verunsichernden Zeiten gut gebrauchen können. Gerade jetzt, wo wir im Alltag immer öfter Abstand voneinander nehmen müssen, sind gemeinsame Erlebnisse wichtig. Ich finde den Ausdruck ,social distancing‘ – soziales Distanzieren – deshalb ganz schrecklich. Wir sollten ihn besser umkehren zu ,distant socialising‘ – also auf Entfernung zusammen sein.“

In ihrem Jahresrückblick ließ die Rektorin ein außergewöhnliches Jahr mit einer besonderen Zeitrechnung – „vor Corona“ und „seit Corona“ – Revue passieren. Die FernUniversität war mit ihrem besonderen Studienmodell zwar besser für die Pandemie gerüstet als die Präsenzuniversitäten, dennoch musste auch sie mit vielen Einschränkungen auf dem Campus und in ihren Regionalzentren zurechtkommen. „Ich danke allen Beschäftigten der FernUniversität sehr herzlich dafür, dass sie unter diesen schwierigen Bedingungen einen halbwegs ,normalen‘ Hochschulbetrieb möglich gemacht haben. Und ich danke allen Studierenden für die Geduld und das Verständnis, die sie manchmal aufbringen mussten“, sagte Pellert.

Dialog über New Learning

Für das „entfernte Zusammensein“ hat sich in diesem Jahr das Medium der Videokonferenz allgemein etabliert. Die Rektorin nutzte es beim Dies Academicus für ein Gespräch mit dem Ehrengast Dr. Jörg Dräger über die Gegenwart des Bildungssystems und die Zukunft des Lernens. Der Vorstand der Bertelsmann Stiftung zählt gemeinsam mit anderen führenden Bildungsexpertinnen und -experten zu den Erstunterzeichnern des von der FernUniversität initiierten „Hagener Manifests zu New Learning“.

„New Learning bedeutet, auch heute schon so zu lernen, wie wir morgen leben und arbeiten wollen“, fasste Dräger zusammen, worauf es ihm dabei im Wesentlichen ankommt. Die Rektorin und der Manager waren sich darüber einig, dass die Digitalisierung große Chancen dafür biete, das Lernen in Zukunft viel stärker auf die persönlichen Bedürfnisse der Lernenden auszurichten und damit auch mehr Chancengerechtigkeit zu ermöglichen. Hochschulen seien dabei herausgefordert, „die Verzahnung von leben, lernen und arbeiten“ noch besser hinzubekommen, als es bisher der Fall sei, so Dräger. „Menschen sind in unterschiedlichen Lebensphasen und wir müssen sie dort begleiten, als Partnerin im lebenslangen Lernen“, ergänzte Pellert.

Auszeichnungen

Unterschiedliche Phasen des akademischen Werdegangs markieren die Abschlüsse Bachelor und Master sowie die Promotion und schließlich die Lehrbefugnis. Die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität (GdF) förderte auch in diesem Jahr Preise für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten. Zum zweiten Mal stiftete die Familie des im Jahr 2017 verstorbenen, langjährigen Förderers der FernUni Bernd Pederzani den Preis für die besten Promotionsarbeiten. Die Enervie Südwestfalen Energie und Wasser AG prämierte herausragende Abschlussarbeiten zu energiewirtschaftlichen Fragestellungen. Außerdem verlieh die FernUniversität den DAAD-Preis für die hervorragende Leistung einer ausländischen Studentin. Rektorin Ada Pellert sprach mit den Preisträgerinnen und -trägern per Videokonferenz über die Inhalte ihrer Arbeiten, der GdF-Vorsitzende Frank Walter, Maja Pederzani und der Enervie-Vorstandsvorsitzende Erik Höhne gratulierten per Videobotschaft. Den Lehrpreis für das beste Bachelor- und Mastermodul verlieh Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis an Prof. Dr. Stefan Stürmer (Sozialpsychologie), Prof. Dr. Jürgen Weibler (Personalführung und Organisation) und ihre Mitarbeitenden-Teams.

  • Die Preise für die hervorragenden Examensarbeiten stiftete die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität.

    Bachelor

    Master

    Promotionsarbeiten

    Den Preis für die besten Promotionsarbeiten stiftete die Familie des im Jahr 2017 verstorbenen, langjährigen Förderers der FernUni Bernd Pederzani

    ENERVIE-Preis

    DAAD-Preis

    Lehrpreise

    Die Lehrpreise werden unterstützt von der die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität.

Stephan Düppe | 16.11.2020