DAAD-Preis für Programmiererin mit spanischer Muttersprache

Informatik-Studentin Isabel del Burgo Castillo (42) aus Berlin ist in diesem Jahr als DAAD-Preisträgerin der FernUniversität beim Dies Academicus ausgezeichnet worden.


Portrait einer Frau Foto: privat
Hat Spaß am Programmieren und schätzt den Praxisbezug ihres Studiengangs: Preisträgerin Isabel del Burgo Castillo.

Ein wenig nervös war Isabel del Burgo Castillo vor der Vergabe des DAAD-Preises beim Dies Academicus schon. Schließlich fand diese aufgrund der Corona-Krise per Videokonferenz und in deutscher Sprache statt. „Preisverleihung, mündliche Prüfung oder Abschlussarbeit auf Deutsch: Das ist für mich schon immer eine kleine Herausforderung“, sagt die spanische Muttersprachlerin am Telefon in sehr gutem Deutsch. „Es ist natürlich schwieriger, in einer Fremdsprache zu studieren.“

Doch bislang hat die 42-jährige Programmiererin, die mit ihrem Mann in Berlin lebt, alle sprachlichen und inhaltlichen Herausforderungen äußerst erfolgreich gemeistert. Die Informatikstudentin mit spanischer und panamaischer Staatsangehörigkeit ist in diesem Jahr DAAD-Preisträgerin der FernUniversität in Hagen.

Spaß am Programmieren

Die Auszeichnung hat sie sich mit ihren herausragenden Studienleistungen im Master-Studiengang Praktische Informatik verdient. Die kurz vor ihrem Studienabschluss stehende Software-Entwicklerin absolvierte alle bisherigen Leistungen mit der Bestnote 1,0. Ihr Erfolgsrezept: die Freude am Programmieren. „Besonders gut gefällt mir der Praxisbezug des Studiengangs“, stellt Isabel del Burgo Castillo heraus. Sie brachte bereits zwei Studienabschlüsse mit nach Deutschland: Jeweils in Präsenz hatte sie in Spanien BWL und in England Umweltwissenschaft studiert. Mit einem Fernstudium in Informatik will sie nun ihre Chancen auf eine interessante Anstellung verbessern. „Ich habe schon einige Zeit als Junior-Software-Entwicklerin gearbeitet und es macht mir einfach Spaß, durch Programmieren Probleme zu lösen“, erklärt sie und ergänzt: „Mir ist es wichtig, auch im Beruf immer weiter dazulernen zu können.“

Der DAAD-Preis

Der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ist mit 1000 Euro dotiert. Die FernUniversität vergibt ihn jährlich anlässlich ihres Dies Academicus an eine Studentin oder einen Studenten mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem gesellschaftlichen Engagement.

Nachhaltig und klimafreundlich leben

Ausschlaggebend für den Erhalt des DAAD-Preises ist außerdem ihr ehrenamtliches Engagement. Vor dem Fernstudium engagierte sie sich unter anderem als Dolmetscherin für Flüchtlinge. Am Herzen liegt es ihr aber auch, Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern. „Es gibt leider nach wie vor nur wenige Frauen in der Informatik“, bedauert sie und brachte sich daher bei einem Girls Day in Berlin ein. Privat legt sie außerdem Wert darauf, „mein Leben so zu leben, dass es möglichst nachhaltig und klimafreundlich ist.“ Auch im Arbeitsleben spielen ihre Werte für sie eine wichtige Rolle. Daher setzt sie sich für eine unterstützende und qualitätsbewusste Unternehmenskultur ein.

Um sich für einige Zeit ganz auf ihr Studium zu konzentrieren, rückte sie ihren Beruf zuletzt etwas in den Hintergrund. Im Wintersemester 2019/20 hatte sie durch das Fernstudium dann auch die Möglichkeit, einige Monate ihre Familie während der Krankheit ihres Vaters zu unterstützen. Nach Abschluss ihrer Prüfungen will Isabel del Burgo Castillo nun wieder als Back-End-Programmiererin im Bereich Webanwendungen arbeiten und sich in der Praxis weiterentwickeln.

Beruf, Studium und Engagement ist auch für eine Preisträgerin nicht einfach unter einen Hut zu kriegen. „Ich opfere dafür viel Freizeit“, erzählt sie. „Mir hilft dabei die Freude an den Dingen, die ich mache. Das gibt Kraft.“ Und die FernUniversität gibt ihr dafür die nötige Flexibilität. „Ich kann mir die Zeit frei einteilen und das Gelernte direkt im Beruf anwenden. Das ist für mich sehr inspirierend.“

Carolin Annemüller | 16.11.2020