Digitalausschussvorsitzender Thorsten Schick zu Besuch an der FernUniversität

Der NRW-Abgeordnete unterstützt das Hagener Institut für wissenschaftliche Weiterbildung dabei, Lehrerinnen und Lehrern die gesamte Bandbreite des digitalen Lernens zu eröffnen.


Gut und gern kann man sagen, dass die FernUniversität in Hagen eine Vorreiterin in der digitalen Lehre ist. Über 40 Jahre Erfahrung mit Lernen auf Distanz und Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert im Digitalrat der Bundesregierung sprechen dafür. Davon machte sich jetzt der Vorsitzende des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation im Düsseldorfer Landtag Thorsten Schick (CDU) an der FernUniversität ein Bild.

Foto: FernUniversität
Thorsten Schick will gemeinsam mit (v.re.) Rektorin Prof. Ada Pellert, FeUW-Geschäftsführerin Constanze Schick und Mitarbeiterin Cathrin Vogel die Angebote der FernUniversität stärker in Bildungswesen und Politik kommunizieren.

Die Corona-Krise kam für jeden überraschend. Der Schlag traf aber nicht alle gleich stark: „Für die FernUniversität war es eigentlich keine große Umstellung“, sagte Ada Pellert. Ganz anders sah es da bei den Schulen aus. Die Voraussetzungen für digitales Lernen variieren sehr stark zwischen einzelnen Schulen. Nicht nur deshalb entwickelte das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung der FernUniversität (FeUW) ein Programm für Lehrerinnen und Lehrer, das digitale Kompetenzen und mediendidaktische Fähigkeiten stärken soll. Das Ziel ist es, die Kenntnisse aus der Hochschullehre auf den Schulunterricht zu übertragen, was in einem ersten Durchlauf der Weiterbildung im Sommer bereits gelungen ist. Ab dem 5. Oktober geht der Kurs in die zweite Runde.

Für den Erfolg der Digitalisierung ist auch der Kompetenzerwerb entscheidend

Rückenwind soll die Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer nun durch das Engagement von Thorsten Schick bekommen. Er war jetzt zu Gast in den Räumlichkeiten der FeUW in Hagen. „Ich kann alles unterschreiben“, sagte er zu den diskutierten Chancen und Hemmnissen, die die Digitalisierung an Schulen mit sich bringt. Er spräche dabei nicht nur als Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation des Landtages, sondern auch aus persönlicher Erfahrung. Denn in seinem Umfeld gebe es sehr viele Lehrerinnen und Lehrer, die ihm von den Schwierigkeiten berichten. Ziel muss es aus seiner Sicht sein, den vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern durch freiwillige Schulungsmaßnahmen die gesamte Bandbreite der pädagogischen und technischen Chancen des digitalen Lernens zu eröffnen.

Mit Unterstützung der per Videokonferenz zugeschalteten Bildungswissenschaftlerin Hrund Eysteinsdottir (Projekt Lehrbetrieb an der FernUni) stellte Cathrin Vogel (Programmkoordinatorin FeUW) das Konzept für den zweiten Durchgang der Weiterbildung vor. Diese ist nun etwas umfangreicher und umfasst fünf Credit Points. Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ersten Schulung wurde berücksichtigt und durch weitere Modularisierung soll in Zukunft ein individualisierter Lernverlauf möglich werden. Davon zeigte sich Thorsten Schick beeindruckt und wies auf Konzepte des mit- und voneinander Lernens, die generationenübergreifend sind, hin: gerade, wenn es um Medien- und Quellenkompetenz ginge.

Datenschutz ist nicht grundsätzlich negativ

Ein Argument, welches oftmals Kritik hervorruft, sei es, dass der Datenschutz in digitalen Lernumgebungen nicht ausreichend berücksichtigt werden könne. Vogel machte daher deutlich, dass sich Datenschutz auch positiv beurteilen lässt. Im Vorfeld habe man die besondere Situation in der Schule bei der Konzeption bereits berücksichtigt. Die entsprechende Verunsicherung bei den Lehrkräften sei dennoch zu spüren, auch wenn es um das Thema Urheberrecht geht. Materialien dem Fach und diesen Vorgaben entsprechend digital aufzubereiten, ist für viele auch vollkommen neu und dürfe sich nicht darauf beschränken Übungsblätter einzuscannen. „Es ist eine Riesenaufgabe“, sagte Thorsten Schick dazu.

Die Teilnehmenden waren sich einig. Auch wenn das Thema politisch brisant ist, auch wenn es viele Baustellen gibt, es ist höchste Zeit Lehrerinnen und Lehrer intensiver zu unterstützen. Es nütze nichts, wenn nur moderne Endgeräte zur Verfügung gestellt wird. Der Umgang und die Einbindung müsse pädagogisch intensiv begleitet werden. Deshalb einigten sich die Beteiligten darauf, die Angebote der FernUniversität gemeinsam stärker in Richtung Bildungswesen und Politik zu kommunizieren.

Carsten Sander | 07.09.2020