Internationales Forschungsnetzwerk zu Kant mit Beteiligung der FernUniversität
Mit Prof. Thomas Sören Hoffmann und Dr. Fernando Moledo wurden zwei Hagener Kant-Forscher eingeladen, an einem Großprojekt zu den Grundlagen der Philosophie Kants mitzuwirken.
35 „kluge Köpfe“ aus fünf Ländern vereint ein soeben ins Leben gerufenes neues Forschungsnetzwerk, das Alba Jiménez Rodríguez, Philosophieprofessorin an der größten spanischen Präsenzuniversität, der Universidad Complutense in Madrid, leitet und das dem deutschen Meisterdenker Immanuel Kant gewidmet ist. Der Titel des Projekts, das aus Mitteln der spanischen Forschungsförderung Kongresse und Tagungen, aber auch sonstigen Forschungsaustausch samt Fachpublikationen realisieren soll: „Die transzendentale Deduktion der Kategorien: Neue Perspektiven“.
„In dem Projekt geht es um nicht mehr und nicht weniger als um den harten Kern der Kantischen theoretischen Philosophie: um den Nachweis, dass Gegenstände durch eben die Formen, die ihre Thematisierung erlauben, in letzter Instanz auch erst sind, was sie sind“, erläutert Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Lehrgebiet Philosophie II an der FernUniversität in Hagen), den Jiménez Rodriguez zusammen mit seinem Mitarbeiter Dr. Fernando Moledo zur Kooperation eingeladen hat. Kant hat seine Lehre in diesem Punkt in seinem Hauptwerk, der „Kritik der reinen Vernunft“, vorgetragen.
Das neue Projekt will nun versuchen, ihre Spiegelungen in Kants Logik- und Metaphysikvorlesungen aufzuzeigen und auch die Wirkungsgeschichte des Kantischen Gedankens in seine Interpretation miteinzubeziehen. „Dabei werden wir auch bis jetzt eher unbekannte Zeitgenossen Kants in die Debatte berücksichtigen und zugleich versuchen, die praktisch-philosophischen Implikationen des neuen Ansatzes bei Kant herauszuarbeiten“, erläutert Moledo.
Hoffmann freut sich, dass neben den „klassischen“ Zentren der Kantforschung in Deutschland – also Mainz, Trier und Halle – auch die FernUniversität mit von der Partie ist und damit als Forschungsstandort in Sachen Kant international gewürdigt wird. „Von dem Austausch wird Hagen in Forschung und Lehre unbedingt profitieren“, ist er sich sicher.