Teilnehmende gesucht: Internationale Studie zum Umgang mit der Pandemie

Prof. Christel Salewski von der FernUniversität in Hagen untersucht für einen Ländervergleich, welche Widerstandskräfte Menschen in Krisensituationen entwickeln.


Frau mit Maske guckt nachdenklich aus dem Fenster. Foto: Justin Paget/DigitalVision/GettyImages
Was macht die Pandemie mit mir?

Was lerne ich durch Corona? Welches sind die größten Schwierigkeiten? Verändert die Pandemie meine Arbeitssituation und wie will ich mich künftig gesundheitlich schützen? Das sind Fragen aus einer internationalen wissenschaftlichen Studie über „Lebens(ver)läufe während einer Pandemie“ („Stories of life during a pandemic“), an der auch die FernUniversität in Hagen beteiligt ist und für die Teilnehmende ab 18 Jahren gesucht werden.

Prof. Dr. Christel Salewski leitet den Lehrstuhl für Gesundheitspsychologie an der FernUniversität. Sie ist für den deutschen Part der Untersuchung verantwortlich: „Wir möchten herausfinden, wie sich kulturelle Unterschiede auf den Umgang mit der Pandemie auswirken und in einem Ländervergleich auswerten.“ Dazu haben die Forscherinnen und Forscher einen kurzen Katalog mit offenen Fragen und soziodemografischen Angaben entwickelt, der in verschiedene Sprachen übertragen wurde.

Lindert Kurzarbeit Existenzängste?

Dabei offenbarten sich bereits kulturelle Unterschiede: „In Deutschland haben wir das Instrument der Kurzarbeit, das existiert in den sozialen Schutzsystemen anderer Länder nicht. Für die Befragung auf Deutsch haben wir den Begriff extra eingeführt.“ Eventuell sorgt Kurzarbeit dafür, dass Menschen weniger stark um ihre berufliche Existenz fürchten als bei sofortig drohender Arbeitslosigkeit.

Dem gehen die Gesundheitspsychologin der FernUniversität und ihre Kolleginnen sowie Kollegen aus den anderen Ländern auf den Grund. Christel Salewski ist über ein Netzwerk internationaler Fachgesellschaften um ihre Mitarbeit an der Studie gebeten worden. Angedockt ist die Untersuchung an der amerikanischen Northeastern University in Boston.

„Es wird auch Ähnlichkeiten geben, etwa zwischen Eltern, die mit kleineren Kindern zu Hause sind und diese beschäftigen müssen.“ Ob sich diese Vermutung bestätigt oder nicht, wird sich ebenfalls durch die Auswertung zeigen. Mit Ergebnissen aus der qualitativen Studie ist frühestens im Herbst zu rechnen.

Anja Wetter | 28.05.2020