Audio-Feature: Bienen auf dem Campus
An der FernUniversität ist bald Summen zu hören: Mehrere Bienenvölker ziehen auf den Hagener Campus. Im Audiobeitrag stellen die Beteiligten das neue Projekt vor.
Tausende neue Kolleginnen kommen bald auf den FernUni-Campus: In einem ruhigen Bereich am Waldrand errichtet die FernUniversität in Hagen Bienenstöcke. Die fünf Bienenvölker betreut Hobby-Imker Markus Kroll. Eigentlich arbeitet er als Fachmediendiaktiker an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Im Audiobeitrag erzählt er, wie die Idee zur Imkerei an der FernUni entstanden ist und worauf es dabei ankommt. Auch zum Honig und zur Einbettung der Bienen in den universitären Kontext gibt es erste Pläne. Einblicke gibt Dr. Patric Albrecht als Leiter des Marketings der Hochschule.
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Transkript des Beitrags
[Summen] …so hören sie sich an: die Bienen von Markus Kroll. Der Hobby-Imker nennt sie auch liebevoll „seine Ladies“. Gleich mehrere Bienenstöcke betreut er in seiner Freizeit. Sein eigentlicher Job an der FernUniversität in Hagen geht in eine ganz andere Richtung: Hier arbeitet er als Experte für den didaktischen Einsatz von Medien. Jetzt ist sein Wissen über Bienen allerdings auch auf dem Campus gefragt: Denn dort, in einer ruhigen Ecke am Waldrand hinter der sogenannten „Villa“, wird schon bald Summen zu hören sein...
Markus Kroll: „Zu der Idee, Bienen an die FernUni zu bringen, bin ich tatsächlich gekommen, als ich angefangen habe zu imkern – und an der FernUni ein Jahr später angefangen habe zu arbeiten. Und da dachte ich schon darüber nach: Das wär ja clever, das irgendwie miteinander zusammenzubringen...“
Schneller als gedacht, bekam Markus Kroll Hilfe bei der Verwirklichung seiner Idee – nämlich von Dr. Patric Albrecht. Er ist unter anderem für das Marketing der FernUni verantwortlich. Das Thema „Stadtimkerei“ interessierte ihn schon länger; der Gedanke an FernUni-Bienen war im sofort sympathisch:
Dr. Patric Albrecht: „Naja, wir haben an der FernUni eigentlich eine wunderschöne Lage – viel Wald, viel Blumen auf dem Campus und drumherum, und da war die Idee: Mensch, warum siedeln wir nicht einfach die Bienen auch bei uns auf dem Campus an.“
Nach ersten Brainstormings bezogen die beiden dann weitere Bereiche der FernUni mit ein – vom Arbeitsschutz bis zur Beschaffungsabteilung.
Markus Kroll: „...mit diesen Absprachen mit den verschiedenen Abteilungen ist es dann tatsächlich dazu gekommen, dass wir das auf die Gleise gekriegt haben.“
Die Vorstellung, die weitestgehend ungenutzte Grünfläche auf dem Campus mit Leben zu füllen, überzeugte – die Aussicht auf leckeren FernUni-Honig tat ihr Übriges. Seit dem Frühjahr 2020 stehen nun bereits die ersten Aufbauten. Bald ziehen die Bienen ein. Wie viele werden es sein?
Markus Kroll: „Wir planen fünf Bienenvölker an die Uni zu holen.“
Jede Menge Insekten also: Ein Volk besteht aus einer Königin mit einem Hofstaat von bis zu 70.000 Bienen. Wird es bei so vielen Tieren nicht etwas zu wild auf dem Hagener Campus? Patric Albrecht gibt Entwarnung: Er ist sich sicher, dass das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur genau richtig ist...
Dr. Patric Albrecht: „Zum einen haben wir uns überlegt, dass wir die Bienen natürlich als lebenden Bestandteil des Campus in die Landschaft integrieren möchten. Andererseits ist uns natürlich klar, dass manche Menschen durchaus einen gewissen Respekt vor den Bienen haben. Und deswegen haben wir uns als Standort die Wiese hinter der Villa ausgeguckt, denn da sind die Bienen ein bisschen für sich – abseits der Hauptrouten auf dem Campus. Aber auf der anderen Seite kann auch jeder, der interessiert ist, sich die Bienen da ganz einfach anschauen und sie beobachten.“
Auch aus Sicht des Imkers ist der Standort perfekt: Gerade erst wurden neue Wildblumenwiesen auf dem Campus ausgesät – außerdem freut ihn die Waldnähe. Vielleicht gibt es sogar bernsteinfarbenen Waldhonig...
Markus Kroll: „Es könnte passieren, dass wir Waldhonig bekommen und natürlich ist der Standort entscheidend für die Qualität bzw. auch für den Geschmack des Honigs.“
Wenn es nach Patric Albrecht geht, soll es den speziellen FernUni-Honig bald auch offiziell zu kaufen geben.
Dr. Patric Albrecht: „Wir werden demnächst einen FernUni-Onlineshop haben und da ist natürlich auch das Ziel, dass wir da auch den Honig in der ein oder anderen Form verkaufen können.“
Es gibt also genug zu tun für die Bienen. Dürfen sie sich dafür auf ein schönes Heim freuen? Ihre Behausungen sehen von außen zumindest erst einmal recht unspektakulär aus, fast wie gewöhnliche Aufbewahrungsboxen aus dem Baumarkt. Dafür ist das Treiben drumherum umso toller – vorausgesetzt, den Bienen ist es warm, windstill und sonnig genug.
Markus Kroll: „Als interessierter Besucher wird man fünf Holzkisten nebeneinander sehen, die unten ein sogenanntes Flugloch haben. Da kann man dann die Bienen beobachten, wie sie rein- und rausfliegen.“
...natürlich mit genügend Sicherheitsabstand, betont Markus Kroll. Aber wie sieht es im Inneren der Holzkisten aus? Patric Albrecht verrät, dass Neugierige bald mehr darüber erfahren dürfen.
Dr. Patric Albrecht: „In einem nächsten Schritt möchten wir dann mittelfristig auch einen Schaukasten aufstellen, der es also für Interessierte ermöglicht, einen Blick direkt in so einen Bienenstock hineinzuwerfen.“
Markus Kroll hofft, das der Schaukasten hilft, bei Jung und Alt Interesse für „Bienen“ zu wecken...
Markus Kroll: „Das eignet sich für die Arbeit mit Kindern; für die Öffentlichkeit bzw. Interessierte ist es auch ein Gewinn – und ermöglicht dann ein begleitetes Annähern an die großen Bienenvölker.“
Laut Patric Albrecht, kommen neben der Honigproduktion wahrscheinlich ohnehin ein paar didaktische Aufgaben auf die Tiere zu – ganz wie es sich für richtige „Universitäts-Bienen“ gehört...
Dr. Patric Albrecht: „Also Ideen haben wir da sehr viele. Das kann bis dahin gehen, dass wir überlegen, eine Art von Imkerausbildung anzubieten. Jetzt nicht als universitäres Angebot, aber einfach als Möglichkeit auf dem Campus.“
Markus Kroll wird man also bald regelmäßig in seiner Imker-Ausrüstung auf dem Campus der FernUniversität beobachten können: Mit dem typischen Schleier zum Schutz, einem Stockmeißel, um im Bienenstock zu hantieren – und einer weißen Wolke um sich herum….
Markus Kroll: „..und das wird, glaube ich, das sein, was auch die Angestellten an der FernUni merken werden: Es gibt diesen Smoker. Und der Smoker, der produziert Rauch. Und mit dem Rauch kann ich die Bienen halt ablenken, damit ich selber mit den Bienen unproblematischer arbeiten kann.“
Wie ertragreich diese Zusammenarbeit sein wird – das werden die nächsten Monate zeigen. Doch egal, welche Menge an Honig sie unterm Strich produzieren: An der FernUniversität sind die vielen tausend neuen Kolleginnen auf jeden Fall. herzlich willkommen.