DAAD-Preis für Ingenieurin mit tunesischen Wurzeln
Die Psychologie-Studentin Beya Mhadbi (31) aus Cottbus ist beim Dies Academicus mit dem DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ausgezeichnet worden.
Foto: FernUniversität
Beya Mhadbi ist um fünf Uhr morgens in Cottbus aufgestanden und kam erst spät in der Nacht wieder zu Hause an. Der Dies Academicus der FernUniversität war für die Psychologie-Studentin (31) beste Gelegenheit, sich für einen Tag auf den Weg zum Campus nach Hagen zu machen. Denn Beya Mhadbi war beim diesjährigen Festakt eine der Hauptpersonen. Als Preisträgerin mit doppelter Staatsangehörigkeit (deutsch und tunesisch) wurde sie mit dem DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ausgezeichnet.
Herausragende Studienleistungen
Die Auszeichnung hat sie sich mit ihren herausragenden Studienleistungen im Bachelor-Studiengang Psychologie verdient. Beya Mhadbi studiert mit Begeisterung im sechsten Semester Psychologie und hat bisher neun Prüfungen mit einer Durchschnittsnote von 1,1 absolviert. „Ich lerne sehr schnell dazu“, erklärt sie.
Ehrenamtliches Engagement
Ausschlaggebend für den Preis war außerdem ihr ehrenamtliches Engagement für geflüchtete Menschen aus Syrien. Im Alter von 19 Jahren wanderte Beya Mhadbi selbst nach Deutschland ein. Ihre Muttersprache ist arabisch. Als Dolmetscherin hilft sie Flüchtlingen zum Beispiel bei Arztbesuchen. „Ich unterstütze sie beim Ankommen und vor allem beim Selbstlernen“, erzählt sie. Im Zuge ihres Deutschlandstipendiums, mit dem sie seit 2017 von der FernUni gefördert wird, hat Beya Mhadbi zudem in Berlin in einer Sommerakademie für Studierende unter dem Motto „Gemeinsam engagiert“ einen Workshop zur Flüchtlingshilfe angeboten.
Der DAAD-Preis
Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ist mit 1000 Euro dotiert. Die FernUniversität vergibt ihn anlässlich ihres Dies Academicus an eine Studentin oder einen Studenten mit besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem gesellschaftlichen Engagement.
Beruflich verfolgt Beya Mhadbi derzeit ihre Karriere in der Triebwerke-Industrie der Luft- und Raumfahrttechnik weiter. Nach ihrer Ankunft in Deutschland und dem Besuch eines Studienkollegs schloss sie ihr erstes Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart erfolgreich ab. „Mein Wissen aus der Psychologie möchte ich zukünftig in die Arbeitsorganisation einbringen“, erklärt die Ingenieurin.
Master Wirtschaftswissenschaft
Ein Leben ohne FernUni kann sie sich auch in Zukunft nicht vorstellen. Zusätzlich zu ihrem Psychologie-Studium will sie daher den Master Wirtschaftswissenschaft für Ingenieurinnen und Ingenieure in Angriff nehmen.
