Enervie-Preis: Zweites Leben für Autobatterien

Adrian Sauer wurde für seine herausragende Abschlussarbeit aus dem Themenfeld Energiewirtschaft ausgezeichnet.


Gratulanten und Preisträger mit Blumen. Foto: FernUniversität
Preisträger Adrian Sauer (2.v.l.) erhielt den Enervie-Preis für seine Masterarbeit. Es gratulieren (v.l.n.r.) Rektorin Prof. Ada Pellert, Enervie-Vorstandssprecher Erik Höhne und Betreuer Prof. Andreas Kleine.

Weil er zur Preisverleihung nach Hagen gereist war, hat Adrian Sauer (28) einen Wettstreit verloren. In der wöchentlichen „Lern-Challenge“ mit seinem Kumpel geht es darum, die meisten Lernstunden zu sammeln. 32 Stunden ließen sich wegen der langen Anreise vom Schwarzwald nach Hagen nicht mehr überbieten. Dafür durfte Adrian Sauer einen anderen Sieg nach Hause tragen. Er wurde beim Dies Academicus mit dem Enervie-Preis und 1000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.

Es war das zweite Mal, dass die Enervie – Südwestfalen Energie und Wasser AG einen Preis für eine herausragende Abschlussarbeit an der FernUniversität aus dem Themenfeld der Energiewirtschaft verliehen hat. Die Beteiligten des Auswahlgremiums waren sich einig, dass die Masterarbeit „Optimierter Betrieb eines dezentralen Batteriespeichersystems mit Second-Life-Batteries“ aus allen eingereichten Masterarbeiten qualitativ heraussticht. Betreut hat die Arbeit Prof. Dr. Andreas Kleine (Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre insbesondere Quantitative Methoden und Wirtschaftsmathematik).

Nachhaltige Energie: Thema für die Zukunft

„Es ist uns ein besonderes Anliegen, die akademische Aus- und Weiterbildung zu fördern, die sich mit Fragen und Herausforderungen rund um das Thema Energie befasst“, sagte der Vorstandssprecher der Enervie-Gruppe Erik Höhne. „Die nachhaltige Energieversorgung ist eines der zentralen Zukunftsthemen und erfährt zurecht derzeit eine hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit.“

Auch FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert hob den Stellenwert der Auszeichnung hervor: „Der Preis hilft dabei die Forschung zu Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken.“ Die drei Themenfelder bündelt die FernUniversität in Hagen seit 2018 in einem eigenen Forschungsschwerpunkt. Wie sich die Forschung in die Praxis übertragen lässt, auch dafür ist die prämierte Masterarbeit ein gutes Beispiel – allerdings rein zufällig.

Das Lernen geht weiter

Adrian Sauer untersuchte ein Energiespeichersystem, bei dem gebrauchte Batterien von Elektroautos zu einem größeren Speicher kombiniert werden: „In Zeiten, in denen zu viel oder zu wenig elektrische Energie produziert wird, können die Batterien eine Pufferfunktion für das Stromnetz übernehmen.“ Da sich Enervie ebenfalls an verschiedenen Stellen dem Thema „Energiespeicher“ widmet, reist der Preisträger aus dem Schwarzwald bereits am 17. Januar erneut nach Hagen, um sich die Stromspeicherprojekte der Enervie-Gruppe anzuschauen. „Es freut mich sehr, dass mein Masterarbeitsthema schon so nah an der Anwendung ist und dass vielleicht irgendwann mal ein kleiner Baustein davon in der Realität zum Einsatz kommt.“

Nach seinem erfolgreichen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaft, den er neben seiner Promotion in einem Unternehmen für Medizintechnik gemacht hat, hängt Adrian Sauer nun auch noch ein Bachelor-Studium in Mathematik an der FernUni hintendran. „Mathe ist ganz schön anstrengend und der Anspruch ziemlich hoch.“ Doch mit der Motivation des Enervie-Preises im Rücken und der „Stunden-Challenge“ mit seinem Lernpartner kann er sein Pensum sicherlich trotzdem halten – auch wenn er mit einem weiteren Besuch in Hagen erneut den Wochensieg aufs Spiel setzt.

Sarah Müller | 13.11.2019