FernUni-Beschäftigte vernetzen sich weltweit

Bei einer Staff-Week an der finnischen University of Jyväskylä begegneten sich Hochschulen aus aller Welt. Auch eine Delegation der FernUniversität besuchte die Tagung.


Gruppenfoto Foto: privat
Päivi Kananen (hinten, re.), internationale Koordinatorin an der Open University Jyväskylä, gemeinsam mit der Hagener Delegation (v. li.): Noëlle Diegel, Mariana Mondragón Contreras, Cathrin Vogel und Prof. Eric Steinhauer

Wie sieht die Arbeit an der FernUniversität in Hagen im Vergleich mit anderen Hochschulen aus? Welche gemeinsamen Entwicklungsfelder gibt es? Und wie sind die internationalen Projektpartnerinnen und -partner eigentlich persönlich? Antworten auf diese und viele weitere Fragen fanden jetzt vier FernUni-Beschäftigte in Finnland, bei der „Staff Exchange and Partner Week“ an der University of Jyväskylä. Bei der fünftägigen Konferenz trafen sich nichtwissenschaftliche und wissenschaftliche Beschäftigte von Hochschulen aus der ganzen Welt. So kamen die Gesandtschaften nicht nur aus europäischen Ländern, sondern auch von weiter her – zum Beispiel aus Ghana oder China.

Die Delegation der FernUniversität bestand aus Mariana Mondragón Contreras vom International Office, dem stellvertretenden Direktor der Universitätsbibliothek Prof. Dr. Eric Steinhauer sowie den beiden Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Cathrin Vogel und Noëlle Diegel vom Lehrgebiet Mediendidaktik (PD Dr. Markus Deimann). Der Austausch wurde vom International Office der FernUniversität unterstützt und aus den Mitteln einer speziellen Erasmus-Förderlinie für „Staff Mobility“ finanziert.

Bibliotheken als Kompetenzvermittlerinnen

Ein wichtiges Thema bei der Staff-Week waren aktuelle Entwicklungen im Bibliothekswesen, dessen traditionelles Selbstverständnis in Zeiten der Digitalisierung auf dem Prüfstand steht. Klar ist, dass die Bibliothek als Institution nicht nur Materialen archivieren und bereitstellen, sondern zugleich den richtigen Umgang mit ihnen zeigen sollte. „Es ging um die Frage, wie man Informationskompetenz an Studierende vermittelt – und dabei auch um die Rolle, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek als ‚lehrende Personen‘ spielen“, resümiert Prof. Steinhauer.

Trotz des einzigartigen Lehrmodells der FernUniversität sieht er viele Überschneidungen mit den Zielen anderer Hochschulen: „Bibliotheken von Präsenzuniversitäten vermitteln Informationskompetenz meistens traditionell, zum Beispiel in Gruppenveranstaltungen. Mit dieser intensiven Betreuung stoßen sie aber inzwischen an ihre Grenzen.“ Daher konzentrierten auch sie sich mittlerweile auf digitale Lösungen – genauso wie die Bibliothek der FernUniversität. „Auf diesem Gebiet können Fern- und Präsenzuniversitäten in Zukunft durchaus mal die Köpfe zusammenstecken!“

Internationale Mobilität steigern

Cathrin Vogel, Noëlle Diegel und Mariana Mondragón Contreras beteiligten sich an einem Track zur Förderung internationaler Mobilität. Auch hier spielt die Digitalisierung nach wie vor eine entscheidende Rolle, berichtet Mondragón und nennt ein Beispiel: „Wir hatten als Fernuniversität immer Probleme damit, Partnerinnen für Erasmus-Austausche zu finden, weil das Prinzip auf Gegenseitigkeit beruht. Hier schafft ‚Online-Mobilität‘ neue Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch.“ Fernstudierende, denen ein längerer Auslandsaufenthalt aufgrund ihrer Lebenssituation nicht möglich ist, können ihren Horizont im virtuellen Raum erweitern – etwa indem sie bei Online-Seminaren ausländischer Universitäten mitmachen.

Auch die beiden Vertreterinnen des Lehrgebiets Mediendidaktik sind mit der Tagung zufrieden. „Wir haben inhaltlich sehr viel mitgenommen und ‚Best-Practice‘-Beispiele von anderen gehört“, sagt Noëlle Diegel. „Dabei haben wir auch darauf geschaut, was wir in unsere eigene Lehre einfließen lassen können. Nicht zuletzt sind auch bestehende Partnerschaften durch den persönlichen Kontakt noch stärker geworden.“

Benedikt Reuse | 22.07.2019