Dr. Melanie Roski erhält Venia Legendi für das Fach Soziologie

Der FernUniversität bleibt die Sozialwissenschaftlerin mit einem Lehrauftrag in der Soziologie verbunden. Verwirklichen will sie nun ihren Traum von einer Professur.


ein Mann überreicht Blumen und Urkunde an eine Frau Foto: FernUniversität
Dekan Prof. Jürgen G. Nagel gratuliert Melanie Roski.

Auf dem Weg zur Habilitation ist Dr. Melanie Roski immer gut damit gefahren, Arbeit und Privatleben räumlich zu trennen. „Das ist auf Dauer gesünder“, sagt die Sozialwissenschaftlerin. Viel Zeit hat die Lehrbeauftragte im Lehrgebiet Organisationssoziologie und qualitative Methoden (Prof. Dr. Sylvia Marlene Wilz) daher auf dem Campus der FernUniversität in Hagen verbracht. „Unverzichtbar war die inhaltliche und moralische Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Lehrgebiet und im Institut“, blickt Melanie Roski zurück. Die Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften hat ihr jetzt die Venia Legendi für das Fach Soziologie verliehen.

Digitalisierung und Geschlecht

Digitalisierung und Geschlecht, Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft heraus und Geschlechterpolitik in Organisationen: Mit diesen Themen hat sich Melanie Roski intensiv in verschiedenen Projekten an Universitäten und Forschungsinstitutionen beschäftigt. Welche Effekte haben institutionalisierte Normen auf Gründerinnen und auf Akteure in regionalen Innovationssystemen und Hochschulen? Diese Frage bildet die gemeinsame Klammer ihrer Habilitation mit dem Titel: „Institutionalisiert innovativ? Die institutionelle Einbettung der Akteure in unternehmerischen Ökosystemen und Hochschulen“. Dabei werden unter einem „unternehmerischen Ökosystem“ verschiedene ökonomische, sozio-kulturelle und strukturelle Umfeldfaktoren zusammengefasst, die zum Beispiel bei der Gründung eines Unternehmens relevant werden können. „Das Themenfeld meiner Habilitation ist sehr facettenreich“, sagt Melanie Roski. „Institutionen wirken nicht in sich allein. Der Weg in die Selbstständigkeit oder zur Professur ist nicht statisch vorgezeichnet, sondern wird individuell ausgehandelt. Die Rahmenbedingungen können je nach Kommune und Universität sehr unterschiedlich sein.“

Habilitandinnen-Stipendium hilfreich

Beste Rahmenbedingungen für ihre Forschung hatte Melanie Roski dank des Habilitandinnen-Stipendiums der FernUniversität. Das Lehrgebiet Organisationssoziologie und qualitative Methoden von Professorin Sylvia Wilz erhielt zusätzlich eine halbe Stelle finanziert. Und Melanie Roski gewann als Habilitandin Freiräume für ihre Forschung. „Das Stipendium der FernUni war total hilfreich“, bilanziert sie. „Ich war gleichzeitig in die Lehre und Gremienarbeit eingebunden.“

Der FernUniversität bleibt die Sozialwissenschaftlerin mit einem Lehrauftrag in der Soziologie verbunden. In erster Linie betreut sie momentan aber ein Projekt in der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund. Am Beispiel der Sachbearbeitung in Dienstleistung und Industrie untersucht Melanie Roski derzeit das Zusammenspiel von Digitalisierung, Arbeit und Geschlechterverhältnissen. „Mit Blick auf die Debatte Industrie 4.0 schauen wir uns Bürotätigkeiten an“, erklärt Roski. „Wie verändern sich durch die Digitalisierung die Arbeitsplätze und auf welche Weise spielen gegebenenfalls Stereotype eine Rolle? Denn vermutlich wird auch hier individuell ausgehandelt, welche Faktoren bei der Einführung und Gestaltung digitaler Technologien entscheidend sind.“

Mit Blick in die berufliche Zukunft bleibt für Melanie Roski eine Professur in der Soziologie ihr größter Traum. In jedem Fall will sie weiter forschen: „Ich bin der Wissenschaft und meinem Themenfeld verschrieben.“

Carolin Annemüller | 14.06.2019