Drei Tage hinter den Kulissen der Soziologie

Bei den Hagener Soziologietagen lernten Studierende ihr Fach und die FernUniversität aus nächster Nähe kennen. Im Vordergrund stand der Austausch mit Lehrenden und Mitstudierenden.


Zwei Frauen sitzen auf einer Bank und unterhalten sich Foto: FernUniversität
Die Soziologietage ermöglichten den Fernstudierenden, sich persönlich mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen auszutauschen. So auch Anette Soltmann (li.) und Gabriele Ohlinger.

Was die Soziologie mit der Lebenswirklichkeit der Menschen verbindet? Eine ganze Menge! Das steht für die Forschenden des Instituts für Soziologie der FernUniversität in Hagen fest. Einblicke in ihre Arbeit bekamen Fernstudierende jetzt bei den dritten Hagener Soziologietagen – gemäß dem Motto „Ein Blick hinter die Kulissen“. Die Präsenzveranstaltung auf dem Campus fand an insgesamt drei Tagen statt. Federführend organsiert wurde sie von Mitgliedern des wissenschaftlichen Mittelbaus des Instituts für Soziologie. In Vorträgen, Workshops, Seminaren, aber auch einigen unkonventionellen Formaten setzten die Soziologinnen und Soziologen Spotlights auf aktuelle Themen. Unter anderem ging es dabei um Fake News, Comicfiguren, Datensammelwut, Verrücktheiten oder die Fantasy-Serie Game of Thrones.

„Die Soziologie gibt uns Werkzeuge dafür, vermeintlich Selbstverständliches zu hinterfragen. Gesellschaftliche Themen lassen sich so besser einordnen“, unterstreicht Dr. Franka Schäfer aus dem Organisationsteam die alltägliche Relevanz des Fachs. Über den Besuch der 65 Teilnehmenden freute sie sich auch, weil mit der Präsenzveranstaltung die zwischenmenschliche Distanz im Fernstudium abgebaut wurde: „Uns war ein ungezwungener Rahmen wichtig, in dem sich Studierende und Lehrende miteinander austauschen können.“

Menschen sitzen im Kreis auf gemütlichen Sitzmöglichkeiten Foto: FernUniversität
Dem Organisationsteam war es wichtig, dass sich das Programm mit unkonventionellen Angeboten von herkömmlichen Tagungen abhebt. Dazu gehörte auch die gemütliche Lounge-Atmosphäre.

Mehr als eine klassische Lehrveranstaltung

Um eine anregende Atmosphäre zu schaffen, experimentierte das Organisationsteam auch mit eher ungewöhnlichen Angeboten: So lud ein spezieller Lounge-Bereich zum gegenseitigen Kennenlernen ein. Außerdem brachten eine „Brown Bag Lunch-Lecture“, ein Recherchetraining in der Bibliothek und eine Campusführung Abwechslung ins Programm. Während beim Format „CineScience“ aktuelle Serien soziologisch reflektiert wurden, durften die Studierenden im Aufnahmestudio der FernUniversität selbst vor die Kamera treten. Schließlich befeuerte die Programmvielfalt sogar den interdisziplinären Austausch: Die abendliche Livemusik der Hagener Band MAZE lockte auch Teilnehmende der zeitgleich stattfindenden bildungswissenschaftlichen Spring School an. Zum Treffen der Soziologinnen und Soziologen stießen sie hinzu und feierten kurzerhand mit.

Frau trägt am Rednerpult vor Publikum vor Foto: FernUniversität
Die Inhalte der Veranstaltung waren vielfältig. Prof. Sylvia Wilz sprach zum Beispiel über das Thema „Der Innovative oder der Stabilisator? Bewerten und Entscheiden in der Personalauswahl“.

Einmal persönlich vor Ort sein

Die abwechslungsreichen Veranstaltungen kamen bei den Fernstudierenden gut an – so auch bei Anette Soltmann. Die Teilzeitstudentin ist im Bachelor Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie eingeschrieben. Nach anderthalb Jahren Studium aus der Ferne nutzte sie die Gelegenheit, den Campus einmal persönlich zu besuchen: „Ich fand es interessant, die Örtlichkeiten in Hagen kennenzulernen und mich mit anderen Studierenden austauschen zu können.“ Froh über das Präsenzangebot war auch ihre Kommilitonin Gabriele Ohlinger: „Es war schön, die Lehrenden ‚live‘ zu erleben. So kam ein richtiges Vorlesungsfeeling auf.“

Für Studierende wie Lehrende waren die Hagener Soziologietage ein voller Erfolg. „Auch dank der finanziellen Unterstützung, die wir vom AStA und der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität bekommen haben!“, betont Franka Schäfer im Namen des Organisationsteams.

Benedikt Reuse | 31.05.2019