Alumnifeier: Höchstleistungen in Neuss

Im Neusser Romaneum feierten rund 120 Gäste die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der FernUniversität aus der Region am Niederrhein.


Die Absolventinnen und Absolventen feierten im Neusser Romaneum. (Fotos: FernUniversität, Lothar Berns)

Cornelia Südkamp war die herausragende Absolventin, Valery Veprinsky der weitest gereiste, Niklas Reusch der jüngste und Wolfgang Klohs der älteste Absolvent – die Alumnifeier in Neuss hatte einige Höchstleistungen zu bieten. Die vier gehören zu insgesamt rund 380 Studierenden der FernUniversität, die in den die in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich ihr Studium abgeschlossen haben. Viele von ihnen waren der Einladung zu einer stimmungsvollen Abschlussfeier im Regionalzentrum Neuss gefolgt waren.

Ausgezeichnete Absolventin

Da sich Cornelia Südkamp mit ihrem Bachelor-Abschluss in Sozialwissenschaften „noch nicht ausreichend akademisch ausgebildet“ fühlte, legte sie das Masterstudium Governance an der FernUniversität in Hagen nach. Für sie zeichnete sich das doppelt aus: Die 39-Jährige hat nun den zweiten Titel und bekam dank ihrer herausragenden Master-Arbeit den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser verliehen.

Drei Personen stehen nebeneinander in einem Raum: Zum Förderpreis der Neusser Stadtwerke gratulierten der Absolventin Cornelia Südkamp Dr. Jörg Geerlings, stellvertretender Bürgermeister, und Stephan Lommetz, Stadtwerke-Geschäftsführer.
Zum Förderpreis der Neusser Stadtwerke gratulierten der Absolventin Cornelia Südkamp Dr. Jörg Geerlings (li.), stellvertretender Bürgermeister, und Stephan Lommetz, Stadtwerke-Geschäftsführer.

„Der Preis würdigt und unterstützt das berufsbegleitende Lernen“, bedankte sich Südkamp, die das Fernstudium als herausfordernder – „man lernt, allein zu lernen“ – und geerdeter als ihr Präsenzstudium empfunden hat. In ihrer Arbeit am Lehrstuhl von Prof. Dr. Lars Holtkamp setzte sie sich mit dem Einfluss von Bürgerbeteiligung auf den Erfolg der Vorhabenplanung am Beispiel von drei Pumpspeicherkraftwerken auseinander. Ihr Fazit lautet: „Ein Beteiligungsverfahren ist zwar bislang kaum in der Lage, stark gegenläufige Interessen in Einklang zu bringen, dennoch plädiere ich für mehr Beteiligung und Transparenz an infrastrukturellen Projekten.“

In seiner Laudation hob Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss, heraus: „Die Masterarbeit beschäftigt sich mit einer Problematik, die auch uns als kommunales Unternehmen schon bei Infrastrukturprojekten herausgefordert hat, bei der Planung für zwei Windkraftanlagen am Rande von Neuss.“ Es gab Stimmen von Bürgerinitiativen, die sich dagegen aussprachen. „Fünf Jahre Planung, fünf Jahre Genehmigung und Kommunikation, fünf Monate Bauzeit. Es war ein langer Weg, aber wir würden ihn wieder gehen“, so Lommetz.

Weit gereister Absolvent

Einen Urlaub in Deutschland verband Valery Veprinsky mit der Feier im Rheinland. Der 36-Jährige lebt in Moskau, arbeitet dort als Programmierer und hat von Russland aus Informatik an der FernUniversität studiert. „Es begann als Hobby, jetzt schließe ich ein Studium der Bioinformatik an und kann mir eine Promotion vorstellen.“

Collage aus drei Fotos: einer Musikband, zweier Männer, einer Frau.
Mit Musik von "Phil's Flying Axes" (li.) gratulierte Prorektor Prof. Theo Bastieans (oben re.) dem Absolventen Valery Vaprinsky aus Moskau. Gabriele Pucher sprach für das Regionalzentrum.

Während Niklas Reusch mit 19 Jahren der jüngste Absolvent in Neuss war, knackte Wolfgang Klohs mit 65 den Altersrekord. Reusch schloss sein Informatik-Studium in diesem Jahr parallel zum Abitur ab und studiert aktuell im Ausland Deshalb konnte er nicht an der Alumnifeier teilnehmen. Dagegen legte Klohs den kurzen Weg von Erkelenz nach Neuss zurück. „Ich wollte meine pädagogischen Kenntnisse vertiefen“, schildert er die Motivation für sein Studium der Bildungswissenschaften. Klohs schult seit vielen Jahren angehende Fahrlehrerinnen und -lehrer am Verkehrsinstitut Düsseldorf.

Vielfältige Studierendenschaft

Unterschiedlichste Biografien, berufliches Wissen und – in der Regel – viel Lebenserfahrung: „Das macht die Studierenden der FernUniversität aus. Ich schätze es sehr, als Lehrender von diesen Erfahrungen, etwa in Seminaren, zu profitieren“, ehrte Prof. Dr. Theo Bastiaens, Prorektor der FernUniversität, die Absolventinnen und Absolventen in seiner Rede. Im Anschluss an den offiziellen Teil war Raum und Zeit für viele anregende Gespräche.

Anja Wetter | 13.09.2017