Präsenzseminar „Ökonomik der Europäischen Integration“ (Wintersemester 2016/17)

Prüfungsfächer: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, Volkswirtschaftstheorie, Volkswirtschaftspolitik, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Termin: 13.01. - 14.01.2017
Teilnahme­voraussetzung: Bitte beachten Sie die Hinweise der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft.

Thema

Grundlage dieses Seminars bildet das Buch „The Economics of European Integration“ von Baldwin und Wyplosz (2015). In verschiedenen Blöcken werden die einzelnen Kapitel des Lehrbuchs diskutiert. Fokus des Seminars werden die wirtschaftlichen und politischen Aspekte der aktuellen Entwicklung der Europäischen Union sein. Einerseits werden Themenbereiche behandelt, die sich mit dem Prozess der Europäischen Integration und deren Auswirkungen auf Individuen, Unternehmen und Regionen beschäftigen. Andererseits sollen auch Chancen sowie Herausforderungen der Europäischen Integration näher beleuchtet werden. Bei der Anmeldung sollten 4 Präferenzen zu den zur Auswahl stehenden Themenblöcken 1 - 5 angegeben werden. Alle Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer werden unter Berücksichtigung der angegeben Präferenzen auf die Themenblöcke verteilt.

Wichtige Termine im Überblick

08.10.2016 Einführungsveranstaltung Seminar
13.01. - 14.01.2017 Präsenzseminar
28.02.2017 Abgabe Seminararbeit finale Version

Ablauf

Die Liste mit den zur Auswahl stehenden Themen finden Sie im letzten Abschnitt dieser Übersicht.

Bei der Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer richten wir uns nach den üblichen Auswahlkriterien der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität Hagen. Diese finden Sie unter folgendem Link.

Nach einer erfolgreichen Anmeldung informieren wir Sie umgehend über den Ausgang des Auswahlverfahrens. Sollten Sie einen Seminarplatz bekommen, teilen wir Ihnen zu diesem Zeitpunkt auch gleich das Thema Ihrer Seminararbeit mit. Wir werden versuchen Ihre Themenwünsche soweit es geht zu berücksichtigen.

Eine Vorbesprechung findet im Rahmen einer Einführungsveranstaltung am 08.10.2016 im Raum 4+5 im KSW von 14.00 - 16.00 Uhr statt. Diese Einführungsveranstaltung soll einen Überblick über die verschiedenen Themen geben und es werden zusätzliche Hinweise zu den im Seminar geforderten Leistungen gemacht. Außerdem gibt Ihnen die Einführungsveranstaltung die Möglichkeit, persönlich Fragen zu Ihrem Thema zu diskutieren. Die Teilnahme wird ausdrücklich empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

Das eigentliche Seminar findet am 13. und 14.01.2017 im Raum F09, TGZ/IZ, EG, von 09.00 - 20.00 Uhr statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen das zugeteilte Thema im Seminar präsentieren und es besteht Anwesenheitspflicht für beide Termine. Im Anschluss an die Präsentation erfolgt eine Diskussion der präsentierten Ergebnisse.

Es besteht dann die Möglichkeit, das Feedback in die endgültige Version der Seminararbeit einzuarbeiten. Die finale Fassung der Arbeit ist dem Lehrstuhl bis spätestens 28.02.2017 vorzulegen.

Hinweise für die Anfertigung der Hausarbeit

Bei der Erstellung der Seminararbeit können Sie sich nach folgenden Anweisungen richten:

Hinweise zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten (DOC 194 KB)

Seminarthemen zur Auswahl

Thema 1: Geschichte, Fakten und Institutionen der Europäischen Union

Die Geschichte der EU beginnt nach dem zweiten Weltkrieg 1948 mit der Gründung der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit und setzt damit den Grundstein für einen wirtschaftlichen sowie politischen Integrationsprozess, der in der Geschichte so noch nicht zu beobachten war. 1978 wurde das Europäische Währungssystem sowie die Europäische Währungseinheit etabliert 1999 offiziell der Euro als Währung eingeführt. Durch verschiedene Institutionen, Gesetze, politische Maßnahmen und nicht zuletzt die gemeinsame Währung, sind die heterogenen Ökonomien der EU eng miteinander verknüpft. In diesem Themenblock sollen im Speziellen Zahlen und Fakten, das Rechtssystem, die Institutionen sowie der Prozess der Entscheidungsfindung innerhalb der EU näher untersucht werden. Welche Rolle spielen dabei neben den europäischen die nationalen Institutionen und welche Entscheidungen werden auf welcher Ebene getroffen? Weiterhin soll die Effizienz des europäischen Entscheidungsprozesses analysiert werden.

Thema 2: Die Mikroökonomie der Europäischen Integration

Die Liberalisierung des Handels und der Faktormärkte ist seit Bestehen der EU immer weiter vorangeschritten. Diese Entwicklung betrifft jedoch nicht alle Handelspartner der EU gleichermaßen. Innerhalb der EU gelten einheitliche Zölle und Richtlinien für das Handeln von Gütern, für Drittländer gelten diese Standards jedoch nicht. Welche Wohlfahrtseffekte zieht diese Diskriminierung nach sich? Weiterer Schwerpunkt in diesem Themenblock ist die Auswirkung der Marktgröße auf das Verhalten von Unternehmen sowie die daraus resultierenden Wachstumseffekte für die Mitgliedsstaaten der EU. Ebenso sollen Fragen zu der Integration der Faktor- und Arbeitsmärkte beantwortet werden. Die Arbeitsmärkte der Mitgliedsstaaten sind sehr heterogen und die Arbeitnehmerfreizügigkeit, also die freie Reallokation von Inputfaktoren, hat auch innerhalb der EU ihre Grenzen.

Thema 3: Die mikroökonomische Politik der Europäischen Union

In diesem Themenblock werden politische Maßnahmen auf mikroökonomischer Ebene innerhalb der EU näher diskutiert. Die hohe Heterogenität der Staaten spielt auch hier wieder eine entscheidende Rolle. Durch die Osterweiterung sind Regionen, die sehr landwirtschaftlich geprägt sind, in die EU aufgenommen worden. In diesem Zusammenhang sollen in diesem Themenblock beispielsweise die Gemeinsame Agrarpolitik (Common Agricultural Policy- CAP), Wettbewerbs- und Beihilfepolitik sowie die Handelspolitik, und die allgemeine Rolle der EU am Welthandel, analysiert und diskutiert werden.

Thema 4: Die Makroökonomie der Monetären Integration

Möchten zwei miteinander handelnde Ökonomien ihre Handelsbeziehungen stabilisieren, sind stabile Wechselkurse dafür ein wichtiges Instrument. Haben Länder die gleiche Währung und unterliegen diese Länder somit keinen Wechselkursschwankungen, dann stabilisiert sich auch der Handelsfluss zwischen beiden Ökonomien. Die Geschichte zeigt jedoch, dass eine Bindung an einen Wechselkurs auch dazu führen kann, dass ökomische Krisen eines Landes zu einer Wirtschaftskrise in einer sonst stabilen Ökonomie führen können (Goldstandard, Bretton-Woods System). Und auch in der Europäischen Währungsunion kam es in jüngerer Vergangenheit zu einer Wirtschaftskrise. In diesem Zusammenhang soll in diesem Themenblock die Theorie optimaler Währungsräume analysiert und am Beispiel des Europäischen Währungsraums diskutiert werden.

Thema 5: Geld- und Fiskalpolitik der Europäischen Union

Der Spielraum für geldpolitische Maßnahmen auf nationaler Ebene ist durch die Einführung des Europäischen Währungsraums stark eingeschränkt. Zwar existieren weiterhin nationale Zentralbanken, jedoch übernimmt die EZB die Geldpolitik für den gesamten Euroraum. Ist dadurch die Bedeutung der nationalen Fiskalpolitik gestiegen? Und welchen Einfluss haben fiskalpolitische Instrumente einer Ökonomie auf die Stabilität anderer Nationen? Weiterhin sollen in diesem Themenblock die Grundsätze der Währungsunion sowie die Integration der nationalen Finanzmärkte innerhalb der EU analysiert und kritisch diskutiert werden. In diesem Zusammenhang ist die Europäische Schuldenkrise, welche vermeintliche Nachteile einer hohen Integration aufgezeigt hat, ein weiteres Thema dieses Seminars.

Jessica Gackowska | 09.04.2024