PD Dr. Eva Barlösius,
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
KURZBESCHREIBUNG
Soziale Ungleichheiten
waren immer schon ein zentrales Thema der Soziologie.
Dabei steht die Analyse der gesellschaftlichen Ungleichheitsstrukturen
und ihrer Dynamiken im Vordergrund. In diesem Kurs wird
die Ungleichheitsforschung um eine bisher kaum berücksichtigte
Komponente erweitert: Soziale Ungleichheiten werden nicht
nur als strukturelle Gegebenheiten aufgefasst, die sich
auf die Lebensweisen der Individuen auswirken, sondern
parallel dazu als symbolische Repräsentationen betrachtet,
die im Zusammenhang mit der Legitimierung ungleicher Lebenschancen
eine wesentliche Rolle spielen. Der Kurs gliedert sich
in zwei Hauptteile. Im ersten Teil werden mit der Etablierten-Außenseiter-Figuration
(Elias), dem Zentrum-Peripherie-Modell (Kreckel), dem
Habitus-Feld-Konzept (Bourdieu) und der Unterscheidung
von Inklusion/ Exklusion (systemtheoretischen Perspektive)
vier neuere Ungleichheitstheorien vorgestellt. Der zweite
Teil beschäftigt sich mit den Repräsentationsformen
sozialer Ungleichheiten (Graphiken, Kategorien und Klassifikationen,
Sozialstatistik, Sozialberichterstattung) und ihren Wirkungen.