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Modul 1.1: Inhalt und Zusammenhang der Kurse

Die vier Kurse, die im diesem Modul zusammengefasst sind, sollen Ihnen einen Überblick über das Thema des Studiengangs geben. Sie finden neben drei Kursen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine Einführung geben sollen, einen weiteren Kurs, der Sie am Beispiel der regionalen Ebene mit dem Thema vertraut machen soll.

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass Sie in dem Modul keine eindeutige Definition von Governance erhalten werden. Man kann den Begriff und damit das Thema des Studiengangs zunächst nur umschreiben. Allgemein gesprochen geht es um neue Formen gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Regulierung, Koordination und Steuerung in komplexen institutionellen Strukturen, in denen meistens staatliche und private Akteure zusammenwirken. Damit behandeln wir Veränderungen in der Herrschaftspraxis des modernen Staates, neue Formen der internationalen Politik sowie den Wandel von Organisationsformen und Interorganisationsbeziehungen in der öffentlichen Verwaltung, in Verbänden, in Unternehmen, in Märkten und in Regionen.

Im Kurs 03203 „Governance – Eine Einführung“ wird eine Konkretisierung des Konzepts versucht. Sie finden Beiträge von verschiedenen Autorinnen und Autoren, die sich auf unterschiedliche Gebiete konzentrieren, in denen der Governance-Begriff eine Rolle spielt. Daraus sollten Sie zweierlei entnehmen: Zum einen kann man Begriffe wie Governance nur einigermaßen genau definieren, wenn man sie auf Anwendungsbereiche bezieht. Zum anderen variiert der Gehalt des Begriffes je nach theoretischem Hintergrund und der besonderen Betrachtungsweise, der die einzelnen Autorinnen und Autoren zuneigen. Empfehlenswert ist es daher, wenn Sie sich zunächst durch den Einleitungsbeitrag einen Überblick verschaffen und sich dann Schritt für Schritt einzelne Beiträge aneignen. Diejenigen Themenfelder, die Sie besonders interessieren, können Sie vertiefend studieren, Sie sollten aber alle Beiträge kennen.

Ein ähnliches Vorgehen bietet sich für den Kurs 33710 „Governance und gesellschaftliche Integration“ an. Hier wird Governance als Koordination- und Steuerungsmechanismus im Hinblick auf die gesellschaftliche Intergration behandelt, wiederum von verschiedenen Autorinnen und Autoren, die nicht nur besondere Themen behandeln sondern auch unterschiedliche Sichtweisen zeigen. Wenn im erstgenannten Kurs die politikwissenschaftliche Perspektive dominiert, so liegt hier – entsprechend dem Thema – der Schwerpunkt auf soziologischen Analysen. Lesen Sie deswegen beide Kurse und vor allem die beiden Einleitungstexte parallel und vergleichen sie diese. Sie sollten diese beiden Kurse als komplementär betrachten. Governance verweist auf Veränderungen in der Ausübung von politischer Herrschaft, des Regierens und Steuerns. Aber man versteht diese Veränderungen und die neuen Modi der Koordinierung und Steuerung nur, wenn man weiß, was unter welchen Bedingungen gesteuert wird. Und damit kommt die Gesellschaft oder wenigstens gesellschaftliche Teilbereiche in den Blick. Der Studiengang handelt also nicht nur von der Politik des Steuerns und Koordinierens, sondern auch von der Gesellschaft bzw. ihren Veränderungen. Dabei wird der Schwerpunkt auf die gesellschaftliche Integration als Randbedingung und Zielgröße politischer Steuerung in den drei Dimensionen der Sozial-, der System- und der ökologischen Integration gelegt.

Im Kurs 33201 „Grundlagen der Governance-Analyse“ erhalten Sie einen Einblick in theoretische Überlegungen und analytische Konzepte. In dem Kurs finden Sie neben einer ausführlichen Einführung in die Governance-Perspektive der Sozialwissenschaft Texte, die wesentliche Governanceformen wie Hierarchie, Verhandlung, Markt, Politischer Wettbewerb, Netzwerke und Gemeinschaften darstellen, die Funktionsmechanismen erläutern und Erscheidungsformen beschreiben. Darüber hinaus werden Theorien dargestellt, mit denen die Dynamik von Governance erklärt werden kann. Diese Texte sollen vor allem die Beiträge zu Ausprägungen von Governance in Politikfeldern, institutionellen Kontexten oder Gesellschaftsbereichen ergänzen. Versuchen Sie bei der Lektüre, die abstrakten Ausführungen mit Anwendungsfeldern aus den anderen Kursen zu verbinden. Dadurch können Sie für sich selbst üben, wie sie Analysebegriffe und Theorien für das Verständnis und die Erklärung realer Prozesse kollektiver Entscheidung in komplexen Strukturen nutzen können.

Die analytische Relevanz und praktische Bedeutung von Governance vermittelt Ihnen der Kurs 33212 "Regional Governance". Durch ihn sollen Sie lernen, was unter Governance im Kontext der Regionalpolitik zu verstehen ist, warum der Begriff gerade hier seine Bedeutung hat und wie Steuerung und Koordinierung unter unterschiedlichen Bedingungen funktioniert bzw. wie die Funktionsweise von Governance-Formen analysiert werden kann. Auch hier ist auf Querbezüge zum Einführungskurs 03203 hinzuweisen, insbesondere zum Beitrag von Dietrich Fürst, aber auch zu Varianten regionaler Ökonomien im Beitrag von Susanne Lütz. Direkte Bezüge bestehen auch zum Kurs 33201.

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  • Aktuelles zum Modul 1.1:
    • Pflichtlektüre und Literaturtipps werden zum WS 20011/12 aktualisiert.
  • Kommunikation:
    • moodle Lernumgebung
  • Umfang des Moduls:
    • 450 Arbeitsstunden, davon 240 Std. Kurse (= 8 SWS)
    • 15 ECTS-Punkte
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